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Prix2006
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
The Robotic Chair
Raffaello D'Andrea, Max Dean , Matt Donovan


The Robotic Chair ist ein scheinbar ganz gewöhnlicher hölzerner Stuhl, dem die Fähigkeit eignet, auseinanderzufallen und sich selbst wieder zusammenzusetzen. Der Stuhl hat die vertraute Form jener Sessel, die üblicherweise für Klassenzimmer und Warteräume verwendet werden. Und dennoch ist er nicht wie andere Stühle. Er ist ein wahrhaft besessener Stuhl: Er fällt andauernd auseinander und baut sich wieder zusammen. Hinter der Furnierschicht des Stuhls verbirgt sich ein eigens entwickelter Roboter, der dafür konstruiert ist, die anderen Komponenten zusammenzusuchen und sich selbst wieder aufzubauen.

Aus unbegreiflichen Gründen fällt der Stuhl plötzlich auseinander und zu Boden. Dann verwandelt er sich in einen Roboter und klettert zunächst einmal von allen Teilen herunter, auf die er draufgefallen sein könnte. Sobald er freigekommen ist, ist der Roboter in der Lage, auf der Suche nach seinen Teilen am Boden umherzufahren. Er „sieht“ mit Hilfe einer externen Kamera und kann so seine Beine und die Rückenlehne lokalisieren. Sobald dies geschehen ist, dockt er an die Teile an und fixiert sie an den richtigen Stellen. Und wenn erst alle Teile angehängt sind, steht der Stuhl auf, und der Zyklus beginnt von Neuem.

Die Besessenheit, die The Robotic Chair beim Auseinanderfallen und Wiederzusammenbauen zeigt, ist Ausdruck seiner Konstanz, seiner Kohärenz, seiner Identität, seiner Vertrauenswürdigkeit – kurzum, seines Objekt-Seins. Als Kunstwerk erweitert The Robotic Chair das Gefühl für jenen echten Raum und jene echte Zeit, innerhalb deren Objekte erlebt werden. Es versöhnt Technologie und Kunst vor den Augen der Betrachter.