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Prix2007
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Fluctuatio (in)animi
Clara Maida


Der Titel dieses Werks bezieht sich auf den Begriff „fluctuatio animi“, den Spinoza entwickelt und mit dem Affekt verbunden hat. Die Gleichzeitigkeit gegensätzlicher Affekte löst eine Neuordnung, aber auch einen Konflikt innerhalb der psychischen Dynamik aus.

Fluctuatio (in)animi ist der erste Teil des Zyklus Psyché-Cité / Transversales, der darauf abzielt, eine Psycho-Geologie zu entwickeln, ein Klangsystem am Schnittpunkt zwischen dem Seelischen und dem Urbanen, das wie ein mutierender Organismus funktioniert. Dazu wird heterogenes Material (instrumentales ebenso wie der mechanische Klang der U-Bahn) in ein plastisches Gewebe eingebunden, das sich in ständiger Entwicklung befindet und über die Kategorien hinausgeht.

Das ganze Stück basiert auf der Dialektik der mobilen Architektur all dieser Klänge, die anarchisch unterhalb der Stadt leben, der Unterstreichung ihrer poetischen Qualität, ihrer beinahe lebendigen Anmutung, und einer Art unartikulierter, abschließender Ansprache – dem rhythmischen Beat, der Wiederholung, der wie stecken gebliebenen Unaufhörlichkeit der mechanisierten Klänge.

Zwischen diesem Prozess, der wahrscheinlich neue Kreise mobilisiert, und einer blockierenden Bewegung, die sich um sich selbst dreht und die unausweichlich zum gleichen Mittelpunkt zurückkehrt (hier gewinnt die Metapher von der Maschine ihr volles Gewicht), stellt das Stück die Frage nach der Schwierigkeit einer wahren Freiheit, die – jeden Automatismus vermeidend – wohl durch die Fähigkeit, kontinuierlich neue Verzweigungen zu erfinden, charakterisiert wäre.