ANERKENNUNG
PigeonBlog
Beatriz da Costa, Cina Hazegh
, Kevin Ponto
PigeonBlog zieht Brieftauben zur Sammlung wissenschaftlicher Daten im Rahmen einer Graswurzelinitiative zur allgemeinen Beschaffung und Verbreitung von Informationen über die Luftqualität heran. Die Tauben werden mit maßgeschneiderten Luftverschmutzungssensoren ausgestattet, die die gesammelten ortsbezogenen Informationen direkt an einen Online-Server senden können. Der jeweilige Verschmutzungsgrad wird visuell dargestellt und in Echtzeit auf Google Maps abgebildet, wodurch die Informationen für alle, die über eine Internetverbindung verfügen, unmittelbar zugänglich sind.
Mit dem Einsatz von Brieftauben als „Berichterstatter“ über den aktuellen Luftverschmutzungsgrad hoffen wir vor allem zwei Ziele zu erreichen: 1) einer Sache mit schwerwiegenden gesundheitlichen und umweltpolitischen Folgen, aber wenig öffentlichen Gegenmaßnahmen zu erneuter Aufmerksamkeit zu verhelfen; 2) die Idee basisdemokratischen Sammelns wissenschaftlicher Daten zu erweitern und Brücken zwischen wissenschaftlicher Forschung und aktivistischen Bürgerinitiativen zu schlagen.
Inspiriert ist PigeonBlog durch ein Anfang des letzten Jahrhunderts aufgenommenes Foto von einer Taube mit einer um die Brust geschnallten Kamera. Mit der vom deutschen Ingenieur Julius Neubronner für militärische Zwecke entwickelten Technik war es möglich, mithilfe von Brieftauben Luftaufnahmen zu machen. Dieses frühe Beispiel für den Einsatz lebender Tiere in der Überwachungstechnik machte uns stutzig. Welche Form würde diese Verbindung im 21. Jahrhundert annehmen? Wie lässt sie sich für zivile und aktivistische Zwecke nutzen?
Supported by: 01 Festival Production Grant. Durfee Foundation Finishing Grant.
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