www.aec.at  
 
 
 

Back to:
vorherige Seite

Prix2008
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Magnetic Flights
Christina Kubisch


Magnetic Flights ist zur Gänze aus Aufnahmen elektromagnetischer Felder auf internationalen Flughäfen und in Flugzeugen entstanden. Alle Aufnahmen entstanden mithilfe speziell empfindlicher drahtloser Kopfhörer, mit deren Unterstützung elektromagnetische Felder über und unter der Erde aufgenommen und hörbar gemacht werden. Die Übertragung erfolgt durch elektromagnetische Induktion über eingebaute Spulen, die auf die elektromagnetischen Wellen und Felder in unserer Umwelt ansprechen.

Das Stück beginnt mit einem elektromagnetischen Klang, der kurz vor dem Abflug aufgenommen wurde, und setzt dann mit dem Material von Flugstrahlungen fort, die in diversen Flugzeugen aufgenommen wurde. Diese elektromagnetischen Felder verändern ein wenig ihre Tonhöhe während des Starts und der Landung, bleiben aber im Flug selbst ziemlich konstant. Die relativ hohen und kompakten Klänge bauen nach und nach eine dichte Schicht von Vibrationen mit ständigen minimalen Variationen auf. Im zweiten Teil werden einige der zuvor aufgenommenen Flugstrahlungen schrittweise gefiltert. Die Einzelsignale vermengen sich zu einer Mixtur aus kurzen, nervösen und sehr rhythmischen Signalen. Ihr Ursprung mag in Funkwellen liegen, den Signalen der Kommunikation mit dem Tower, im Datentransfer des Internets und in atmosphärischen Störungen, aber das ist alles nur Spekulation.

Der dritte Teil ist ein Mix elektromagnetischer "Wind"-Klänge (von großen Neon-Leuchtreklamen), gemischt mit diversen anderen Signalen aus den Sicherheitszonen von Flughäfen und den tiefen Vibrationen von Monitorbildschirmen, die langsam anschwellen und absterben.

Das Stück endet mit dem elektrischen Flackern eines elektromagnetischen Feldes unbekannten Ursprungs.

Produced and mixed at the Electronic Music Studio of the Technical University Berlin. Mix: Christina Kubisch
Audio engineering / final mastering: Eckehard Güther