Loca ist ein Hybrid-Art-Projekt bzw. Forschungsprojekt über pervasive Überwachung mit allgemein zugänglichen Mitteln, das für den Umgang mit der Ambiguität lokativer Medien rüsten soll. Es ist eine Mischung aus Kunstinstallation, Pervasivdesign, Softwareentwicklung, Aktivismus, Hardwarehacken, SMS-Poesie, Stickerkunst und Ambient-Performance.

Loca deckt die Losgelöstheit der Menschen von den durch sie hinterlassenen digitalen Identitätsspuren auf und bietet eine Möglichkeit zur performativen Erkundung pervasiver Überwachungsumgebungen. Man stelle sich vor, man flaniert irgendwo durch ein Stadtzentrum, hört sein Mobiltelefon piepsen und blickt auf das Display. Statt einer Warn-SMS sieht man die Nachricht: "Wir haben gerade ein Problem mit Ihrer Standortbestimmung: Bitte winken Sie mit Ihrem Netzwerkgerät." Loca spricht die Leute an, indem es die urbane Semantik, die soziale Bedeutung bestimmter Orte, einbezieht: "Sie sind gerade an einem Blumenladen vorbeigelaufen und haben 30 Minuten in einem Park verbracht, sind Sie verliebt?"

Dennoch bleibt die durch Loca vermittelte Erfahrung für die Teilnehmer ungreifbar, geht es doch genau darum, was man nicht sieht. Zur Sichtbarmachung der digitalen Identitätsspuren werden Sticker ausgegeben, mit deren Hilfe man die Anwesenheit eines eindeutig bezeichneten Geräts festhalten kann. Damit werden die Loca-Sticker selbst ein wenig zum Überwachungscode und führen ein partizipatorisches Moment urbanen Spiels ein.

Supported by the British Council, Arts Council England, Helsinki University, Salford University, AHRC