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Prix2008
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
Ars Electronica Linz & ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Optical Tone
Tsutomu Mutoh


Im Alltagsleben sehen Menschen die Welt in ihrem vorgegebenen visuellen Umfeld. Die Interaktion zwischen dem Lebewesen und seiner sichtbaren Umgebung ist ein Grundprinzip für visuelle Kommunikation und den Ausdruck von Formen. Von besonderem Interesse für Künstler ist wiederum vor allem die Interaktion zwischen Licht und menschlicher Erkennung und Wahrnehmung von Farben in der sichtbaren Umgebung. Der Impressionist Claude Monet etwa malte dasselbe Motiv mehrmals unter wechselnden natürlichen Bedingungen und hielt den dynamischen Effekt auf den bekannten 33 Gemälden der Kathedrale von Rouen fest.

Aber nur wenigen Leuten ist bewusst, dass die Malerei unter freiem Himmel und die Farbstudien der Impressionisten für die Erforschung des natürlichen Lichtes nur durch die technologische Entwicklung jener Zeit möglich wurden - durch das Pressen von Zink zu Farbtuben. Heute sind Lichtquellen wie RGB-Monitore oder farbige LED-Geräte - gesteuert über additive Farbmischung - im Alltagsleben üblich. Die Abstrahlung der Primärfarben Rot, Grün und Blau ist nur schwer mit dem Farbempfinden des menschlichen Auges abzustimmen.

Um dieses Problem zu lösen, habe ich einen eigenen Algorithmus entwickelt, der auf Farbtheorie und Farbtechniken basiert und der RGB-Ausgabegeräte in Übereinstimmung mit menschlicher psychologischer Messung von Helligkeit, Farbton und Sättigung steuert. Ich habe dazu eine Technik geschaffen, die Menschen interaktiv die Farben von Lichtquellen durch das Einnehmen einer Position im Raum steuern lässt, und eine neue Farbkompositionstechnik, die die Farbmuster von Objekten die dynamische Lichtquelle effektiv reflektieren lässt. Diese kombinierte Technik liefert meine Antwort auf die Fragen: "Welche Farbe nehmen wir wahr?" oder "Was ist die Dynamik von Farbe?" und bietet eine Möglichkeit, mit einer visuellen Umgebung über Licht und Farbe zu interagieren.

Für die Installation habe ich ein Interface-Gerät gebaut und einen Raum für die Mitwirkenden vorbereitet, in dem sie mit einer dynamischen Interaktion von Licht und Farbe spielen können, wie man sie nur selten im täglichen Leben hat. Diese Erfahrung bietet eine Chance, über unsere Art der Farbwahrnehmung nachzudenken und eine neue Sicht auf die Farbe in den neuen Medien zu gewinnen.

Supported by the International Media Research Foundation and the Japan Science and Technology Agency