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Prix1999
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


AUSZEICHNUNG
A Bug's Life
John Lasseter, PIXAR , Andrew Stanton


"A Bug's Life" erzählt die Geschichte des erfolgreichen Aufstandes einer von Heuschrecken unter ihrem Anführer Hopper ausgebeuteten Ameisenkolonie. Nach "Toy Story" ist "A Bug's Life" der zweite abendfüllende, zur Gänze computeranimierte Film von John Lasseter / Pixar, in dem der Kalifornier einmal mehr seinen Ruf als weltbester Animator unter Beweis stellt. Extra für den Film wurde ein eigenes Kamerasystem entwickelt, das dem Publikum die Welt der Ameisen aus subjektiver Sicht zeigt. Massenszenen mit über 600 Ameisen und die umgebende Pflanzenwelt erforderten eine 4mal so große Rechnerleistung wie bei "Toy Story".

Als "Toy Story" 1994 in sein letztes Produktionsjahr ging, begannen John Lasseter und sein Team bereits, Ideen für ihr nächstes Filmprojekt zusammenzutragen. Ein Film mit Insekten als Darsteller war andiskutiert worden und schien auch auf der Hand zu liegen, weil dabei die Stärken der Com puter animation am besten zum Tragen kommen könnten.

Der eigentliche Anstoß zu "A Bug's Life" kam allerdings an jenem Tag, an dem Andrew Stanton und Joe Ranft beim Mittagessen auf Äsops klassische Fabel von der Ameise und der Heuschrecke zu sprechen kamen, in der ein verhungernder Grashüpfer - die Fiedel in der Hand - bei einer Ameisenfamilie anklopft und um etwas zu essen bittet. Als der Grashüpfer gesteht, daß er den Sommer mit Musi zieren verbracht hat, schicken ihn die fleißigen Ameisen weg und schlagen ihm vor, daß er im Win ter tanzen solle. Äsops Moral der Geschichte war, daß es eine Zeit zum Spielen und eine für die Arbeit gäbe. Stanton und Ranft kamen zum Schluß, daß dies ein ziemlich interessantes Szenario ergeben könne, wenn sich die Heuschrecke - sehr viel größer als die Ameisen - das Futter einfach nehmen würde. Ihre stets wache Phantasie fing an Blüten zu treiben, und sie hatten viel Spaß mit den humorvollen Möglichkeiten.

John Lasseter teilte ihren Enthusiasmus und half mit, der Idee das nötige Fleisch zu geben.

Um die farbenfrohen Charaktere von "A Bug's Life" auch auf den Schirm zu bekommen, mußten über 60 talentierte Animatoren zusammenarbeiten. Anders als bei traditionellen Disney-Trickfilmen, wo jeweils ein Supervisor und sein Team einer einzigen Figur zugeteilt sind, wirken die Animatoren bei Pixar im Laufe der Produktion normalerweise an vielen - wenn nicht sogar allen - Gestalten mit. Bei einer dermaßen umfangreichen Käfer-Besetzungs liste mit immerhin 13 Hauptdarstellern und sechs Nebenrollen, die jeweils ganz spezielle Herausforde rungen stellten - und das in Szenen mit bis zu acht oder neun "Darstellern" -, war dieser Film vom Ani mationsstandpunkt extrem schwierig.

Vom rein technischen Standpunkt stellt "A Bug's Life" gegenüber seinem Vorgänger "Toy Story" einen gro ßen Schritt vorwärts dar. Neue Werkzeuge und Ab läufe mußten speziell entwickelt werden, um den Anforderungen dieser Produktion gerecht zu werden, während es andererseits die Erfahrung aus dem ersten Film dem Pixar-Team erlaubte, die Kunst form in jeder Hinsicht auf die nächsthöhere Leistungsebene zu bringen. Die Produktion selbst verschlang die zehnfache Rechnerleistung von Toy Story, mit 1000 Prozessoren in der RenderFarm, die rund viermal so schnell arbeiteten wie beim ersten Film. Aber diese Faktoren wurden durch die enorme Komplexität des Films wieder aufgewogen. So benötigten die schwierigsten Szenen in "A Bug's Life" noch immer über 100 Stunden zum Rende ring eines einzigen Kaders, und das Ren dern selbst dursch schnittlicher Einstellungen dauerte noch immer gut 15 Stunden pro Kader.

"Toy Story hat bewiesen, daß wir alles machen können, wenn wir es uns einmal in den Kopf gesetzt haben", sagt Lasseter. "Und meine Überzeugung, daß es nicht auf die Technologie an kommt, ist wieder bestärkt worden: Die Geschich te und die Cha raktere brauchen hundert Prozent Aufmerksamkeit. Die Technologie wird von dem abgeleitet, was wir für die Geschichte brauchen. Die Grundlage unserer Arbeit besteht darin, daß die Kunst die Technologie herausfordert, und dann die Technologie die Kunst inspiriert."