AUSZEICHNUNG
GraffitiWriter
The Institute for Applied Autonomy
Einreichungen wie der Graffiti Writer sind schon allein wegen ihres Unterhaltungswertes verführerisch, aber diese hier verwendet eine clevere Präsentation, um uns zu einer tiefer gehenden Untersuchung unserer Beziehung zu Gesellschaft, Gesetz und Selbstdarstellung zu zwingen. Je stärker die Anonymität des Internet eine Trennung von Körper und Persönlichkeit erlaubt, desto mehr sind wir gezwungen, viele jener Konzepte zu überdenken, die wir bisher als gegeben angenommen haben.
Eine taktische Plattform
für ferngesteuerte Entladung von Inhalt
Das Heranwachsen einer nächsten Generation von militärisch/polizeilicher Technologie für urbane Anwendung lässt es immer riskanter werden, sich in aktivem sozialem Aufruhr zu engagieren. Echtzeit-Videoüberwachungssysteme1, vernetzte Datenbanken, urbane Infiltrationsroboter2 und eine Vielzahl von „gewaltlosen“ Einschränkungs- und Unterwerfungstechnologien drohen einen einfrierenden Effekt auf die traditionellen Methoden kulturellen Widerstandes auszuüben, besonders auf die Schaffung und Verbreitung von subversiven Texten. Der Robotic GraffitiWriter (GW) wurde als Antwort auf den Bedarf nach einer schnellen, ferngesteuerten, tragbaren Plattform entwickelt, die außerhalb des Sichtbereichs (beyond the line of sight – BLOS) operiert, um unsanktionierten Inhalt in das dynamische gegnerische urbane Environment zu verteilen. In wiederholten Testanwendungen hat dieses System seine Effizienz an so hochriskanten wie hochprofilierten Zielen wie dem US Capital Building und zahlreichen urbanen kommerziellen und öffentlichen Räumen in den USA und im Ausland bewiesen.
Im Anschluss an das erste Jahr in aktivem Dienst wurde eine umfassende technologische Bewertung von GraffitiWriter vorgenommen. Während dieser Phase wurden signifikante Verbesserungen an GraffitiWriter vorgenommen, darunter eine komplette Überholung der mechanischen und elektronischen Subsysteme. Mit diesen Verbesserungen erfüllt GraffitiWriter nunmehr die Anforderungen an strategische Transportierbarkeit und operiert mit extremer Zuverlässigkeit in Standard-Bedrohungsszenarien wie öffentlichen Parks, Bundesgebäuden und Einkaufszentren.
Anmerkungen
1 Kanade, Collins and Lipton: „Advances in Cooperative Multi-Sensor Video Surveillance“. Robotics Institute, Carnegie Mellon University, 1998.
2 US Army Research Laboratories: „Pandora: A Robotic System for Operations in Urban Environments - Final Design Document“, Offizieller Vertragsprüfungsbericht, März 1998.
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