"Birthday" der japanischen Performancekünstlerin Ikue Mori ist eine eine Live-Performance. Ikue Moris Markenzeichen ist die Spezialisierung auf Drum Machines. Mittels digitalem Processing gelingt es ihr immer wieder, bei ihren Konzerten das Publikum mit ihren Sounds zu verblüffen.

Ich programmiere drei Drum Machines und verändere ihre werkseitige Einstellung so, daß sie nicht nur als Perkussionsinstrumente, sondern auch als Klangquellen dienen. Derzeit habe ich 300 Muster, die beliebig mit Texturen/Farben, rhythmischen Mustern, Puls/Beats, lauten und leisen Events und Melodien gefüllt sind. Die Drum Machines haben 16 (HRa,b) und 12(SR) Keypads, um Tonlage, Stimme und Mix einzustellen, die in Echtzeit wie ein Keyboard funktionieren und mit zwei Multiprozessoren gemischt werden, die ebenfalls über Keypads für unmittelbaren Programmzugriff gesteuert werden. In diesem Stück werden die Aufnahmen von Natur klängen (Stimme, Rückkoppelungen, Umweltgeräusche usw.) von zwei Prozessoren manipuliert und in den Hintergrund eingemischt, um eine weitere Klangebene zu schaffen. Das Stück entstand in drei Teilen: 1. Das "Birthday"-Thema; 2. Aggressives Aufwachsen; 3. Nostalgie; und wurde live ohne Overdubs gestaltet. Das "Birthday"-Thema entstand zunächst mit einem Muster, das alle Keypads Dreiecken zuordnet und die Tonhöhe chromatisch einregelt. Dann wurde eine modifizierte Version der Melodie mit einer anderen Drum Machine und unterschiedlichen Stimmen geschaffen, die zusammenspielen. Die Ereignisse und Farbmuster werden mit bestimmten Stimmen gemeinsam unquantifiziert programmiert. Dazu werden vorab aufgenommene Klänge aus einem Player eingemischt und über zwei Multiprozessoren manipuliert, was die Effekte spontan im Verlauf des Musikprozesse zu verändern erlaubt. Diese sind die Elemente, die der Musik die Tiefe verleihen.

Alle manuell bedienten Drum Machines können unabhängig voneinander eingesetzt werden, wodurch spontane - und bisweilen auch unvorhersehbare - Kombinationen entstehen.