ANERKENNUNG
Fiat Lux
Paul Debevec
Fiat Lux enthält eine Vielzahl dynamischer Objekte, die in reale Umgebungen – auch in den Petersdom zu Rom – hinein gerendert wurden. Geometrie, Aussehen und Beleuchtung der Umgebung wurden mittels digitaler Fotografie erfasst und bei der Schaffung der Animation mit synthetischen Objekten angereichert.
Die Bilderwelt von Fiat Lux leitet sich aus dem Leben von Galileo Galilei (1564–1642) und seinem Konflikt mit der Kirche ab. Im Alter von 20 Jahren, als er während der Messe einen schwingenden Kerzenleuchter beobachtete, entdeckte Galileo das Prinzip des Pendels. Dieses nützliche Gerät zur Messung der Zeit zog schnell eine Menge anderer wichtiger wissenschaftlicher Entdeckungen nach sich. Er war nicht nur der Erste, der den Himmel mit einem Teleskop beobachtete, sondern machte auch zahlreiche Entdeckungen, die kopernikanischen Theorien über das Sonnensystem stützten. Da dies mit den kirchlichen Theorien der damaligen Zeit nicht übereinstimmte, wurde der alternde Galileo nach Rom gerufen, wo man ihm den Prozess machte, ihn verurteilte, zum Widerruf zwang und für den Rest seines Lebens unter Hausarrest stellte. Obwohl er ein christliches Begräbnis in Florenz erhielt, dauerte es doch bis 1992, ehe er offiziell rehabilitiert wurde. Fiat Lux präsentiert unter Verwendung von Artefakten aus Wissenschaft und Religion eine abstrakte Interpretation dieser Geschichte. Die Objekte in Fiat Lux sind synthetisch, aber Umgebung und Beleuchtung sind real. Die gerenderte Fassung stellt dar, wie die reale Umgebung aussähe, würden die simulierten Objekte tatsächlich in ihr auftauchen. Die von uns verwendeten bildbasierten Beleuchtungstechniken stellen eine Alternative zu den traditionellen Kompositionsmethoden dar, in denen die Objektbeleuchtung von Hand eingestellt wird. Die Umgebungsaufnahmen entstanden in Florenz und Rom. Um das ganze Spektrum der Beleuchtung aufzuzeichnen, wurde hochdynamische Fotografie eingesetzt, wobei eine Serie von Aufnahmen mit unterschiedlichen Belichtungszeiten zu einer einzigen Linear-Response-Abbildung der Leuchtkraft kombiniert wird.
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