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Prix1999
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Photoreal Digital Cars: Metal Desert & Metal City
Digital Domain, Ray Giarratana


Computeranimierte Autos wurden bei Digital Domain erstmals als Technik für die Plymouth-„Neon“-Werbekampagne des Jahres 1996 eingesetzt, als eine Anzahl verspielter „Neons“ von einem unsichtbaren Trampolin hüpften.

Der konventionelle Ansatz sah vor, die Autos normal zu drehen und dann digital zu manipulieren; bei der Arbeit mit dem Regisseur Terry Windell von A Band Apart allerdings kam der Visual-Effects-Supervisor Fred Raimondi zu dem Schluß, daß dieser „Effekt“ am künstlerischsten wie kostengünstigsten zu erreichen wäre, wenn man die Autos zur Gänze digital baut und animiert.

Raimondis Gedankengänge waren etwa so:„Was kann die Computergrafik am besten? Antwort: Glänzende metallische Dinge darstellen. Pling! – Ein Auto ist ein großes glänzendes metallische Objekt, deswegen müßte das ganz natürlich sein!“

Gesagt, getan – er holte Eric Barba als CG Supervisor und das Lightwave-Team von Digital Domain an Bord, um jenen fotorealistischen Look zu erzeugen, der für den Spot unerläßlich war. Mit Hilfe von Modellen in extrem hoher Auflösung erstellte das Team alle Texturen, bis hin zum Sicherheitsglas-Aufkleber an den Fenstern, an denen der Seher normalerweise Realität von Fiktion unterschieden kann, beziehungsweise in diesem Fall Auto von Computergrafik. Laut Raimondi war „die Ausleuchtung der Autos das entscheidende Element im Produktionsprozeß. Wenn ein reales Auto fotografiert wird, dann erfolgt das in einer Fisher-Box, in der nicht so sehr der Wagen als vielmehr eine weiße Pappe beleuchtet wird, die dann vom Wagen reflektiert wird. Anstatt also das Computermodell des Autos über Lichtquellen anzuleuchten, ließen wir die Künstler ebenfalls einen ,weißen Karton‘ über das Fahrzeug legen. Dieser wurde dann angestrahlt – und wie durch Zauberei hatten wir ein großartiges CG-Auto.“

Das Grundkonzept der CG-Autos wurde für Dodge „Time“ und „Time 2“ noch einen Schritt weiterentwickelt. Mit einer Technik, die jener des „Neon“-Spots ähnelte, ließ der Regisseur Terry Windell – diesmal im Team mit dem Visual-Effects-Supervisor Ray Giarratana – Eric Barba und seine Lightwave- Mannschaft zunächst einen Dodge Viper konstruieren, dann, für „Time 2“, zwei weitere digitale Fahrzeuge.

Mit der 1999er Pontiac-Kampagne Metal City und Metal Desert für GM und die Kreativagentur DMB & B versuchte der Regisseur Ray Giarratana eine durchgestylte und ausschließlich computergrafische Umgebung um ein fotorealisisches CGAuto zu bauen. Das Hauptziel bei dieser Kampagne war es, digitale Kamerabewegungen einzuführen, die die Charakteristiken einer „echten“ Aufnahme imitieren. Dabei schaffte Giarratana es in Zusammenarbeit mit dem Leiter der digitalen Fotografie Eric Barba und dem GC Supervisor Wayne England, die Animation wiederum auf die nächsthöhere Entwicklungsebene zu heben: Dem Betrachter wird suggeriert, er sähe ein wirkliches Auto, das gefilmt und in ein digitales Universum hineinkomponiert wurde.

Diese neueste Serie von Werbespots ist in vieler Hinsicht der Gipfelpunkt der Bemühungen von Digital Domain, CG-Autos zum Leben zu bringen, und sie ist vor allem ein Beispiel für die gesteigerte Flexibilität, die durch die digitale Bildverarbeitung bei der Schaffung von Werbung möglich geworden ist.