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Prix1999
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
metaField Maze
Bill Keays, Ron McNeil


Konzept
metaField Maze ist ein virtuelles Irrgarten-Spiel, das einen interaktiven Boden von knapp 4 x 4 Metern Fläche verwendet. Die Besucher interagieren, indem sie auf diesen Boden steigen und durch ihre Körperbewegungen den Weg einer Kugel steuern. Das auf den Boden projizierte Labyrinth ist ein dreidimensionales Modell, das je nach Bewegung des Spielers kippen kann. Die Kugel rollt in die Richtung, in die das Modell kippt. Ziel des Spiels ist es, die Kugel über den ganzen Parcours des Labyrinths zu steuern.

Die Installation verwendet ein von den Autoren konstruiertes interaktives Mehrzweck-Boden- System, das metaField. Dieses metaField ist das Ergebnis des Versuchs, ein immersives Aktionsinterface zu konstruieren, das folgende Qualitäten aufweist: Es sollte für interaktive Spiele oder Kunstanwendungen geeignet sein; es sollte sowohl Einzel- wie kollaborative Aktivitäten ermöglichen; es sollte den kinesthetischen Input der Benutzer verarbeiten, und es sollte leicht und einfach handhabbar sein. Um diese Anforderungen erfüllen zu können, wurde beschlossen, eine Konfiguration aus Video- Projektion und Erfassungssystem zu verwenden.

Konfiguration
Das metaField besteht aus einer Videokamera und einem Projektor, die neun Meter über einer reflektierenden Bodenfläche von 12 x 12 Fuß montiert sind. Kamera und Projektor sind auf den Boden fokussiert und mit einem Silicon Graphics O2 Computer verbunden. Das reflektierende Bodenmaterial bietet bei Betrachtung von oben ausreichenden Kontrast zwischen Besuchern und Grundfläche. Die implementierte Software besteht aus zwei getrennten Komponenten. Die eine ist eine Glimpser genannte Betrachtungssoftware, die den einkommenden Video-Datenstrom erfaßt und auf Grundinformationen hin auswertet. Die zweite übernimmt diese Information und steuert damit das Display an. Der Glimpser kann Regionen von bestimmter Größe und Farbe auf den einkommenden Videokadern finden. Die beiden Software-Teile laufen getrennt voneinander, aber gleichzeitig.

Die Display-Software informiert den Glimpser zunächst darüber, welche Art von Bilddaten sie benötigt. Für das metaField Maze müssen schwarze Stellen von rund 10 x 10 cm Größe gefunden werden. Diese relativ grobe Körnigkeit erlaubt es, auch Körperglieder der Mitspieler zu erkennen, ohne durch übertriebene Genauigkeit die Leistung des Systems zu beeinträchtigen. Sobald der Glimpser auf die Spezifikationen der Display-Software einkalibriert ist, er folgt zwischen den Programmen ein ständiger Austausch über die Position von Datenteilen. Die Display-Software enthält ein dreidimensionales Modell des Labyrinths, das mit Open Inventor geschaffen wurde, und dieses Labyrinth wird auf den Boden projiziert. Das 3D-Modell kann je nach den vom Glimpser gelieferten Positionsdaten entlang der x- wie der y-Achse gekippt werden.