ANERKENNUNG
HAMSTER - Symbiotic Exchange of Hoarded Energy
Christoph Ebener, Frank Fietzek
, Uli Winters
Unser Projekt versucht, eine Symbiose zwischen einer Hamsterpopulation und einer Gruppe von Fahrzeugen mit intelligenten Sensoreinheiten herzustellen.
Die Hamster Für das Experiment verwenden wir gewöhnliche Goldhamster. Wir setzen überwiegend Weibchen ein, um Territorialkämpfe zu vermeiden. Für die Ausstellung wird ihr Tag-Nacht-Rhythmus vorsichtig umgestellt, damit die Zuseher ihre Aktivitäten während des Tages beobachten können.
Die Fahrzeuge Jedes dieser Fahrzeuge wird durch ein eingebautes Hamsterlaufrad angetrieben, sobald ein Hamster in das Fahrzeug steigt und zu laufen beginnt. Ohne Hamster sind die Fahrzeuge vollkommen unbeweglich.
Die Mikro-Steuereinheiten an den einzelnen Fahrzeugen können über vier Lichtdetektoren Helligkeit und Dunkelheit unterscheiden und verwenden diese Information zur Lenkung. Jedes Fahrzeug ist mit Solarzellen zum Aufladen der Batterien ausgestattet.
Die Installation Auf einer mit Glaszäunen eingegrenzten Fläche von 50 m2 befinden sich 15 freilaufende Hamster. Die einzige Lichtquelle befindet sich an einem Ende des Areals, eine elektrische Futterstation am anderen. Die Zuseher können sich außerhalb der Glaswände bewegen und das Geschehen von allen Seiten beobachten.
Wann immer ein Hamster in eines der Fahrzeuge steigt (was sie gerne und oft tun), bewegt er das Fahrzeug mittels des Laufrades vorwärts. Der Mikro-Controller steuert das Fahrzeug zur Lichtquelle, wo es anhält.
Haben sich die Batterien über die Solarzellen aufgeladen, ist das Fahrzeug bereit, den nächsten Hamsterpassagier aufzunehmen und ihn zur Futterstation zu fahren (mit Hamsterantrieb, versteht sich). Dort wird die vom Fahrzeug gespeicherte Energie in die Futterstation übertragen, und diese gibt eine Portion Hamsterfutter frei. Da die Futterstation elektrisch betrieben wird, aber über keine eigene Stromversorgung verfügt, ist sie auf die Energiespenden der Fahrzeuge angewiesen. Wenn der nächste Hamster in das Fahrzeug steigt und das Laufrad betätigt, fährt das Vehikel zurück zur Lichtstation.
Die Hamster sind von den Fahrzeugen abhängig, weil nur diese die Energie für die Futterstation liefern, während die Vehikel sich ihrerseits ohne die physische Kraft der Hamster nicht fortbewegen können. Durch die Schaffung einer solchen künstlichen Symbiose untersucht das Projekt, inwieweit es möglich ist, vorhandene Verhaltensmuster von Lebewesen und ergänzende Maschinenprogramme aufeinander abzustimmen.
Kann man Synergieeffekte aus der Zusammenarbeit hochentwickelter Tiere und technischer Geräte ziehen, wenn letztere klug genug sind, die Bedürfnisse der Tiere für ihre eigenen Zwecke einzuspannen, ohne die Tiere dabei zu mißbrauchen?
|