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Prix1998
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Sound Mapping
Iain Mott, Mark Raszewski , Jim Sosnin


Sound Mapping ist ein partizipatorisches Freiluft-Klangenvironment. Das Werk wird in seiner Umgebung vermittels des Global Positioning Systems (GPS) verortet, das die Bewegungen der Teilnehmer im Raum verfolgt. Ihre Position wird auf musikalische Funktionen abgebildet, die auf diese unmittelbare Umgebung reagieren und so eine begehbare Komposition erzeugen, die im geographischen Raum und nicht in der Zeit verankert ist. Die Premiere von Sound Mapping fand in den Sullivan's Cove Docks in Hobart, Tasmanien, im Januar/Februar 1998 statt. Die Mitwirkenden schoben vier bewegungsempfindliche klangerzeugende Koffer im Hafengelände herum, um eine speziell für diesen Ort geschriebene algorithmische Komposition zu realisieren. Die Koffer spielten Musik in Abhängigkeit von ihrer geographischen Position und den Bewegungen, die die Mitwirkenden mit ihnen durchführten.

Die durch diese Interaktion entstehende Musik spiegelt einerseits jeweils die Region wieder, für die das Werk produziert wurde, andererseits auch die unmittelbare Beteiligung der Mitwirkenden. Bei der Aufführung in Hobart bewegten sich die Teilnehmer als Gruppe und folgte einem von der Tasmanian Museum & Art Gallery ausgehenden Besuchsweg um die Victoria und Constitution Docks. Begleitet von einem Mitarbeiter des Museums, wanderten sie durch eine Serie musikalischer Zonen.
Jede Zone wurde über eine GPS-Einheit erkannt, die ihrerseits vom Museumsmitarbeiter in einem fünften Koffer, zusammen mit einem Musikcomputer und einer Funkausrüstung für die Audioübertragung und den Datenempfang, mitgetragen wurde. In jedem der vorgegebenen Bereiche wird Musik in Abhängigkeit von den Kofferbewegungen erzeugt. Dies geschieht mit Hilfe von Gyroskopen, die die Neigung und Lateralbewegung der Koffer messen, und einem Odometer, das die Geschwindigkeit nach vorne und hinten misst. Die Daten der vier Musikkoffer werden in den Koffer des Begleiters gefunkt und dort vom Computer verarbeitet, der wiederum vier Musikkanäle betreibt. Jeder dieser Kanäle wird wiederum an einen Musikkoffer zurückgesendet, wo die Musik über den eingebauten Lautsprecher abgespielt wird. Jeder Koffer hat seine eigene, eindeutige musikalische Stimme, die sich jedes Mal ändert, wenn er eine neue musikalische Zone betritt. Textur, Tonhöhe und Rhythmus der Stimmen sind höchst flexibel und ändern sich relativ zur Bewegung des Koffers. Neben der direkten Beziehung zwischen Kofferbewegung und Output generiert auch das Zusammenspiel der Koffer ein komplexes musikalisches Ergebnis. Das Zusammenspiel der einzelnen Stimmen und die Einzigartigkeit der Bewegung eines jeden Individuums sorgen dafür, dass keine Aufführung von Sound Mapping der anderen gleicht.