Während der dritten internationalen Film- und Kunstbiennale in Graz veränderte ein Stück relationaler Architektur die hofseitige Fassade eines der größten Militärarsenale Europas, des 350 Jahre alten Landeszeughauses. RE:Positioning Fear verwendete dazu eine Website, eine Webcam, 3D-Tracker und eine besondere Projektionstechnologie, um einen ganz speziellen Aspekt der österreichischen Geschichte und Architektur mit entfernten wie lokalen Mitwirkenden zu verknüpfen. Das Stück baut lose auf dem Fresko Die Geißeln Gottes im Grazer Dom auf, das drei der mittelalterlichen Ängste der Grazer Bevölkerung darstellt: die Heuschreckenplage (die 1477 die Felder verwüstete), den Schwarzen Tod (Pestepidemien hatten glücklicherweise in Graz nie verheerende Wirkung) und den Fall der Stadt an die Türken (der ebenfalls nie stattfand). Das Fresko, das die älteste Stadtansicht zeigt, ist zwar durch Wetterunbill und unsachgemäße Restaurationsversuche zerstört worden, aber eine Reproduktion im Landeszeughaus ist erhalten geblieben.

Ausgehend von diesem Fresko zeigte Re:Positioning Fear mehrere historische Transformationen und Verschiebungen von Angst, insbesondere da Teile der Welt in eine postindustrielle, posthumanistische Ära eintreten.