ANERKENNUNG
An Interactive Poetic Garden
David Small, Tom White
Der „interaktive poetische Garten" ist im wahrsten Sinne ein Brunnen von Worten. Wasser fließt schwungvoll über eine Serie von Kaskaden in ein Becken, ein auf die Oberfläche projiziertes Gewirr von Worten schwimmt auf der Oberfläche wie Laub. Am Beckenrand sitzend, kann der Besucher- ohne seine Hände nass zu machen - den Fluss der Worte steuern, sie blockieren oder umrühren, sie wachsen oder sich in neue Worte teilen lassen, die irgendwann in den Abfluss gesogen werden, nur um an der Quelle wieder zu erschienen und neuerlich hinabgeschwemmt zu werden. Der Garten ist eines der Experimente, die in der Aestehtics and Computation Group des MIT Media Lab unter der Leitung von Professor John Maeda durchgeführt werden und die sich mit der Umsetzung von Computermedien in neue expressive Formen beschäftigen.
Der Garten symbolisiert die Herrschaft des Menschen über die Natur. Dieses Projekt versucht, den Computer in den Garten zu holen, in Harmonie mit den Steinen, dem Wasser und den Pflanzen. Der Computer wird eingesetzt, um über einen Videoprojektor die Illusion zu erzeugen, dass der Text auf der Wasseroberfläche durch den Garten treibt. Das Wasser tritt an der Rückseite des Gartens ein und fließt in Kaskaden durch eine Serie von Becken, bis es zuletzt ein großes rechteckiges Becken erreicht. Dieses Becken ist mit Korallensand umrandet. Hier bewegt sich das Wasser langsam, bis es am rückwärtigen Ende abfließt. Die Worte scheinen gemeinsam mit dem Wasser die Felsen hinabzupurzeln, sich langsam durch das flache Becken zu bewegen und wie von Zauberhand wieder mit dem Wasser oben auf der Kaskade aufzutauchen. Wer auf der Bank am Becken sitzt, kann mit Hilfe eines speziellen Hand-Interface mit den Worten interagieren, sie aufhalten, ziehen, schieben und so im Lauf der Zeit den Gehalt der Worte selbst verändern.
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