ANERKENNUNG
Sound Characters for "Third Ear Music"
Maryanne Amacher
Die Tracks 1, 4, 5 und 6 enthalten etwas, das ich als „Musik fürs Dritte Ohr“ bezeichnen möchte – wenn unsere Ohren als Instrumente fungieren und Klänge nicht nur empfangen, sondern auch aussenden. Third Ear Music ist komponiert, um unsere Ohren anzuregen, ihre eigenen Töne und melodischen Formen „klingen zu lassen“.
Wenn die Stücke beim richtigen– ziemlich hohen und recht aufregenden -Klanglevel abgespielt werden, lassen die Töne in dieser Musik die Ohren zu neurophonischen Instrumenten werden, die Klänge produzieren, welche direkt aus dem Kopf zu kommen scheinen. Bei Konzerten entdecken meine Hörer, wie Musik aus ihren Köpfen strömt, aus ihren Ohren quillt, innerhalb und außerhalb von ihnen wächst und mit der Klangwelt im Raum verschmilzt. Sie entdecken, dass sie eine tonale Dimension der Musik produzieren, die melodisch, rhythmisch und räumlich mit den Tönen im Raum interagiert. Die Töne „tanzen“ im unmittelbaren Raum ihres Körpers, rund um sie wie eine Klanghülle, wie ein Wasserfall innerhalb der Ohren und hinaus in den Raum vor ihren Augen, vermischen sich und verschmelzen mit dem Klang im Raum. Erschrecken Sie nicht! Ihre Ohren verhalten sich nicht seltsam, sie erleiden keinen Schaden! Auch die Lautsprecher werden nicht beschädigt. Diese virtuellen Töne sind ein natürlicher und sehr realer physische Aspekt unserer Gehörswahrnehmung, ähnlich der Verschmelzung zweier Bilder zu einem dritten dreidimensionalen bei der beidäugigen Wahrnehmung.
Interaural produziert, entstehen diese virtuellen Klänge und melodischen Muster in den Ohren und der Neuroanatomie, nicht in den Lautsprechern. Ich glaube, dass solche Response-Töne in jeder Musik existieren, aber normalerweise nur subliminal registriert und sicherlich von den komplexeren Timbres überlagert werden. Ich möchte diese vom Hörer erzeugte Musik freisetzen, aus ihrer Existenz unterhalb der Wahrnehmungsschwelle befreien und sie zu einer wichtigen klanglichen Dimension in meiner Musik machen.
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