Die Grenzen von Aufnahmen, von identischen Wiederholungen über die Zeit mit analoger und digitaler Technologie auszuloten ist eines der Ziele meiner Werke. Zusammen mit Dr. Fujinaga vom Peabody Conservatory als Software-Designer arbeite ich seit 1997 an einem CD-ROM-Projekt.

Die CD-ROM – ein Work-in-progress – erlaubt es dem Publikum, mit Unterstützung der Software aus insgesamt 4516 unterschiedlichen Musikstücken auf einer Scheibe zu wählen. Jedes Stück ist aus den chinesischen Schriftzeichen der japanischen Anthologie Man’yoshu generiert, die ebenso viele Gedichte enthält – daher auch der Name Man’yo 2/2000. Als einzelnes Musikstück auf der vorliegenden CD bietet es keine Auswahl für die Hörer, deswegen habe ich die CD nach dem Brennen mit Klebebandstücken präpariert – eine Methode, die ich seit 1985 verwende. Wenn ich dann die Scheibe auf meinem CD-Player von 1984 abspiele, wird das Man’yo -Stück ein völlig neues Werk, weit vom Original entfernt.