ANERKENNUNG
Symphony for Dot Matrix Printers
[The User]
Das Symphony-Projekt verwandelt banale Bürotechnik in ein System für musikalische Performances. Nadeldrucker werden in „Instrumente“ verwandelt, während ein Computernetzwerk, wie es für ein zeitgenössisches Büro typisch ist, zum „Orchester“ wird, das sie spielt. Das „Orchester“ wird von einem Netzwerkserver „dirigiert“, der eine komponierte „Partitur“ liest. Jeder der Drucker spielt einen unterschiedlichen „Part“, der aus Noten und Rhythmen besteht, die aus den Buchstaben des Alphabets, Satzzeichen und anderen Zeichen zusammengesetzt sind. Die daraus resultierenden Klänge werden verstärkt und über eine Lautsprecheranlage ausgestrahlt, was eine dicht texturierte, rhythmusgetriebene Musik ergibt.
Das System für die Performance besteht aus einem Dutzend Nadeldrucker unterschiedlicher Hersteller, die jeweils von einem eigenen 8086er-PC angesteuert werden. Die PCs sind über zwei Netzwerke – Ethernet und seriell – mit einem Unix-gestützten NExT-Server verbunden. Zwei eigens geschriebene Programme erlauben die Steuerung des gesamten Systems vom Server aus. Die einzelnen PCs fordern ihren Text-“Part“ zu Beginn jeder Aufführung über Ethernet vom Server an. Der Server führt dann eine „Partitur“ aus Steuerbefehlen aus, die das serielle Netzwerk dazu verwendet, individuelle Textfiles aufzurufen, die von den einzelnen PCs zu genau definierten Zeitpunkten gedruckt werden. Da „Partitur“ und „Parts“ auf einem modifizierbaren festen Medium (ASCII-Textfiles) gespeichert werden, sind wir in der Lage, Performances zu schaffen, die mit einem erheblichem Maß an Flexibilität und Kontrolle orchestriert, synchronisiert und editiert werden können. Ohne die eigene Hard- und Software zur Ansteuerung der Drucker wäre das Verhalten der Maschinen allzu zufällig, als daß es eine rigorose Kompositionspraxis zuließe.
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