ANERKENNUNG
Kinderspel
Stephen Connolly, Rose Dodd
Kinderspel für Video und Band (November 1996) ist insofern experimentell, als es versucht, eine geeignete kollaborative musikalische und visuelle Sprache zu schaffen. Unser grundlegender ethischer Ansatz in beiden Medien war, der Phantasie die Zügel schießen zu lassen, die Grenzen unserer jeweiligen Bereiche niederzureißen und zum Ursprung unserer Kreativität zurückzukehren – kurz, unsere künstlerische Ausdrucksweise wieder als Kinderspiel zu betrachten.
Der Tonband-Teil wurde zur Gänze als Reaktion auf das visuelle Material geschaffen. Dies hatte vor allem Auswirkungen darauf, wie ich den jeweils passenden Charakter des zu verwendenden Klangmaterials festgelegt habe. Im wesentlichen habe ich versucht, eine klangliche Imitation des visuellen Materials oder zumindest eine Ähnlichkeit zu produzieren. Ich war besonders von den „hohen Registern“ fasziniert, die der Bildkünstler Stephen Connolly innerhalb seines Genres geschaffen hat, und habe mich bemüht, das in die klangliche Dimension zu verpflanzen. Das Ergebnis ist ein klangliches Idiom, das die Grenzen seiner eigenen Konvention überwindet.
Der Anfangsklang ist ein Sample einer DAT-Maschine, die Band vor- und zurückspult, ein Klang, der in der Praxis der elektroakustischen Musik zwar häufig vorkommt, aber selten selbst als Klangbasis verwendet wird. Sampling spielt in Kinderspel eine große Rolle und wird ganz bewußt unkonventionell und rauh eingesetzt.
|