ANERKENNUNG
Grasping at Bits
Patrick Lichty
Kunst und intellektuelle Überwachung im digitalen Zeitalter
An der Wende zum neuen Jahrtausend hat die internationale Kunst-Community begonnen, die Bedeutung des Internet als Milieu für die Äußerung und kritische Untersuchung von Anliegen wie z. B. der Globalisierung der kapitalistischen Kultur zu erkennen. Die zunehmend Blade-Runner-ähnliche Rolle der Unternehmenskultur und des „Großen Geldes“ in der Gesellschaft – und besonders im Cyberspace – wirft Fragen nach der Freiheit des Ausdrucks und dem überwachenden und steuernden Einfluss auf, den multinationale Unternehmen auf geistiges Eigentum ausüben. Künstler, die die Expansion der Unternehmensmacht hinterfragen, machen das kulturelle Terrain dieser Machtbeziehungen sichtbar, und nicht selten nimmt diese Auseinandersetzung die Form eines Rechtsstreits mit den so in Frage gestellten Unternehmen an. Darüber hinaus haben Ereignisse wie die Kontroversen um Leonardo und etoy aufgezeigt, wie Unternehmen versuchen, Künstlergruppen gerichtlich zu belangen, um ihre Markennamenansprüche durchzusetzen, auch wenn diese Gruppen den Namen schon wesentlich länger führen.
Diese Arbeit ist die Fortsetzung meiner sechsjährigen Forschungen im Reich der ästhetischen Metaphern und räumlichen Narration im kritischen Diskurs. Grasping at Bits verwendet eine Mindmap- Metapher, die mit SiteBrain von Natrificial arbeitet, um eine dynamische assoziative Landkarte der Beziehungen zwischen einzelnen Themen zu gestalten. Zusätzlich verwendet der gesamte Essay eingebettete Anmerkungen, jede Menge Kreuzverknüpfungen und ein System von Farbkodierungen, um die Zugehörigkeit zu einem von vier dominanten Themenkreisen zu illustrieren, wodurch sich eine reiche Informationsarchitektur ergibt. Nicht weniger als fünf Organisationsebenen werden so konstruiert, um das interaktive und nonlineare Potenzial der diskursiven Strukturen zu maximieren.
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