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Prix2000
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
Electrica
Gundula Markeffsky, Peter Mühlfriedel , Leonard Schaumann


„It's like standing in a power station on acid. If you just stand in middle of a really massive one so you get a really weird presence and you've got that hum.You feel electricity around you.That's totally dreamlike for me.”
Richard James


Electrica ist eine interaktive Sound-Website, eine experimentelle Klanginstallation, welche die derzeitigen Möglichkeiten der Echtzeitsteuerung von Sound im Netz untersucht.

Das Projekt ist eine Zusammenarbeit von Gundula Markeffsky und Peter Mühlfriedel (Skop) mit Leonard Schaumann (Leonid) und im Internet unter der Adresse erreichbar.
Eine wichtige Komponente dieses audiovisuellen Experiments ist sein großes Interaktionspotenzial. Beim Erforschen der Website bewegt sich der Betrachter/Hörer/Spieler in für das Web ungewöhnlichen User-Interfaces.Teils intuitiv, teils assimilatorisch erschließt er sich eigene Benutzungsstrategien und manipuliert dabei den Klangkosmos in bewusster wie unbewusster Weise.
Ausgangspunkt des Projektes ist ein in den 30er-Jahren von Bauhausarchitekten errichtetes, jetzt denkmalgeschütztes Umspannwerk in Jena.
Dieser Ort erinnert an die vibrierende Atmosphäre
der Mad-Scientist-Labors in Filmen aus den 50er-Jahren. Das im Umspannwerk aufgenommene visuelle und akustische Material sowie die Schaltplan-Ästhetik der Elektrik wurden zur Inspirations- und Materialquelle des Projekts.
Eingeflossen sind unter anderen Samples aus alten Science-Fiction-Filmen wie Forbidden Planet und Originalaufnahmen elektrischer Versuchsanlagen aus Technikmuseen.
Bisher stellte das Bandbreitenproblem des Internet ein kaum zu überwindendes Hindernis für die Integration von Sound in Websites dar. Sounddateien sind in der Regel sehr groß und werden durch Kompression entstellt.
Bei Electrica ist dieses reziproke Verhältnis von Datenmengen und Soundqualität durch den Einsatz eines von der Firma Beatnik (www.beatnik.com) entwickelten neuen Soundformats – das sogenannte „Rich Music Format“ (RMF) – gelöst.

(Zur Veranschaulichung: Ein 5 Minuten spielendes RMF-Files mit nur 5 KB Größe in 16-bit Stereo 44kHz würde in derselben Qualität im konventionellen CD Format 50 MB Speicherplatz benötigen.) Das RMF Format ermöglicht Sounds in CD-Qualität zu verwenden und gleichzeitig die Downloadzeiten der Seite gering zu halten. Eine Schnittstelle des Plug-In zu JavaScript, der Programmiersprache des WWW, schafft ein bisher nicht gekanntes Potential zur Manipulation von Sound in Echtzeit durch den User. Das Beatnik-Plug-In und die neuen Möglichkeiten von JavaScript 1.2 bilden die technische Basis von Electrica.