NetRezonator kann als Kommunikationssystem oder als Chat-Applikation angesehen werden, die es erlaubt, Klänge und Bilder auszutauschen. Jeder, der ein Computerterminal hat, kann sich gleichzeitig mit anderen in dieses Programm einloggen. Man kann den anderen beim Spielen zuhören und hat die Möglichkeit, sich selbst an der Session zu beteiligen, und wer mitspielt, versucht, gemeinsam mit den anderen schöne Harmonien zu erzeugen. Wir finden uns eng miteinander verbunden und miteinander synchronisiert, jenseits aller Worte. Die Informatik hat uns in den 90er Jahren zahlreiche Kommunikationswerkzeuge gebracht: E-Mail, WWW, Bulletin Boards, Chat Rooms, Videokonferenzsysteme usw. Wir können uns das Leben ohne diese Technologien kaum mehr vorstellen, und dieses technische Instrumentarium war der Schlüssel zu zahlreichen Gemeinschaften, in denen Leute zusammenfinden und sich alle als Teile einer großen, unsichtbaren Gesellschaft fühlen. Der erste konzeptive Gedanke von NetRezonator ist es, eine non-verbale Kommunikation über das Internet zu verfolgen, was sich sowohl auf unsere bewusste oder unbewußte Körpersprache als auch auf Ausdrucksmöglichkeiten im multimedialen Raum (Klang und Bild) bezieht. Aber wir sollten uns vor allem dessen bewusst sein, dass der Computerbildschirm das Kommunikationsmittel in der nahen Zukunft sein wird.

Die meisten beruflichen Aufgaben sind heute so gestaltet, dass irgendeine Form von Zusammenarbeit erforderlich ist. Aus einer harmonischen Zusammenarbeit entsteht eine große Energie, die aus den organischen Bindungen zwischen den Gruppenmitgliedern herrührt. Daraus leitet NetRezonator seinen zweiten Ansatz ab: die aus der Harmonie entstehende Energie zu erfahren, mitzuwirken an der Schaffung von Musik und Bildern mit unbekannten Menschen. Wir können den großartigen Effekt einer solch harmonischen, kreativen Arbeit an uns selbst erkennen, und mehr noch an unserer Gesellschaft. Eine Jazz-Improvisation ist ein wertvoller Raum, in dem wir die „Synchronizität" erleben können, wie Young das definiert hat. Musiker kommunizieren über ad hoc geschaffene Klänge und erhalten als Ergebnis der Session ein Ensemble-Gefühl zurück. Der dritte Ansatz ist also so zu verstehen, dass NetRezonator einen Raum für Improvisation bietet. Unser Ziel ist es, das „Massenbewusstsein des Menschwesens", die direktive Kognition, die zumeist durch die Sprache und das Gesellschaftssystem eingeschränkt ist, zu befreien. Und wenn wir es auch vielleicht nicht erreichen werden, wir finden sicherlich unser nächstes Ziel in NetRezonator.