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Prix1997
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


ANERKENNUNG
jodi
Joan Heemskerk, Dirk Paesmans


Die beiden Künstler, die hinter „Jodi" stehen - Dirk Paesmans und Joan Heems-kerk - behaupten, dass es so etwas wie den Genius des Künstlers nicht gibt und dass Interpretationen ihrer Arbeiten irrelevant sind. Sie weigern sich, Erklärungen abzugeben und die Konfusion zu mildern, in die sie ihre Besucher stürzen. Seite um Seite mit seltsamen Symbolen, verdrehten Bildern und unerklärlichen Nachrichten erscheinen auf dem Bildschirm des Besuchers, alle ganz bewusst bar jeder Bedeutung. Häufig erschrecken die Besucher von „Jodis" Site, sie fürchten, ihr Browser hätte durchgedreht oder ihr Computer sich mit einem Virus infiziert. „Jodis" Web-Site scheint jeder Kommunikation zu trotzen und sie entschieden zurückzuweisen - und im Netz ist das schon wieder fast lustig. Aber viel wichtiger ist ihre Botschaft, nämlich dass Interpretation, Kommunikation und ein gesundes Selbstbewusstsein vielleicht doch gar nicht so leicht zu erreichen sind und viel leichter wieder verloren gehen können, als viele Leute meinen - und das ist eine ganz entscheidende Ansicht. Karin Spaink

„Jodi" ist Teil einer Anti-Kunst-Bewegung: „Jodi" favorisieren anti-subjektivistische Kunst, sie stehen also auf dem Standpunkt, dass es so etwas wie „Individualität" oder einen „autonomen Geist" nicht gibt. Die Menschen sind einerseits Sklaven ihrer biologischen Maschinerie und ihrer subliminalen Antriebe und andererseits dem blinden, unaufhörlichen reaktionslosen Dahinsausen der Welt unterworfen. Zwischen diesen beiden Kräften werden die Menschen zermalmt, es bleiben nichts als hilflose Zuseher, die mit offenem Mund auf das gewalttätige Spektakel rund um sie blicken. Der Begriff des „Bewusstseins" beschränkt unsere Fähigkeit, diese Situation zu verstehen, eher als sie zu erhellen - zumindest glaubt das die anti-subjetivistische Kunst.