AUSZEICHNUNG
Dirty Power
Robert Lurye
Die Computeranimation "Dirty Power" von Robert Lurye ist als Reaktion auf die Krankheit Aids entstanden. Durch unbelebte Objekte - zwei Steckkontakte - wird eine "Liebesbeziehung" erzählt.
"Dirty Power" ist ein Werk voll persönlichen Ausdrucks, das als Reaktion auf ein Leben im Zeitalter der fatalen Krankheit Aids entstanden ist. Die Arbeit hat offensichtliche und zweideutige Bedeutungen, die auf Ereignisse antworten, die in meinem privaten und öffentlichen Leben von unserer sexuell-sozialen Krise ausgelöst wurden. Das Stück wurde auch von meiner Untersuchung der oftmals geradezu verführerischen Natur dreidimensionaler Computergrafikmedien und ihrer fast schon magischen Fähigkeiten beeinflußt. Ich habe früher mit Bleistiftzeichnungen, Fotografie und Film gearbeitet, aber einmal von der dreidimensionalen Computergrafik in den Bann geschlagen, habe ich beschlossen, sie als das Medium für dieses Projekt zu verwenden. Mein persönlicher Zugang zur Verwendung des Computers als Medium der schönen Künste ist nicht anders, als wenn ich traditionelle Medien einsetzte; der kreative Geist kommt aus demselben Ort, egal was oder wie ich schaffe. Ich bin mir allerdings deutlich im klaren über die einzigartigen Möglichkeiten des Computers und versuche, sie so gut wie möglich als multimediale interaktive Environments und Werkzeuge einzusetzen.
Technischer Hintergrund
Der Film "Dirty Power" wurde auf einem Evans & Sutherland PS300 Computer mit Twixt Animationsoftware von Julian Gomez erstellt. Alle geometrischen Modelle entstanden mit hausinterner Software des 0.S.U. Das Rendering der Frames erfolgte auf einem Convex Cl Mini-Supercomputer und auf einem SUN-Microsystems-Netzwerk, und zwar mit der von Scott Dyer vom Ohio Supercomputer Graphics Project geschriebenen TROUT Rendering Software. Die Frames wurden auf einen Abekas A 60 übertragen und von dort direkt auf ein l"-Videoband kopiert. Ein Betacam SP Master Edit wurde auf einem Sony BVE 900 Editor von Kipp Aldrich vorgenommen. Die Musik wurde von Ferd Maisel komponiert, mit Stimm effekten von Dave und Linda Haumann. Der Sound wurde auf einem Radio Shack Vierkanal-Mischpult von mir selbst gemixt. Weitere Softwareunterstützung erfolgte von John Fujii, SusanAmkraut, John Donkin und Jeff Light.
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