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Prix1993
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


AUSZEICHNUNG
Grateful Dead - Infrared Roses Revisited / The Lawnmower Man
Mark Malmberg


"Infrared Roses Revisited" ist ein gänzlich im Computer generiertes Musikvideo der Gruppe "Grateful Dead" - eine Kultband der "CyberHeads".

"Grateful Dead - Infrared Roses Revisited" ist ein vollkommen computergeneriertes Musikvideo, das XAOS für Anubis Films als Untermalung für eine Musikzusammenstellung realisiert hat.

Die Tonvorlage entstand aus Grateful Dead's "Infrared Roses Revisited", einer Zusammenfassung von Konzertmitschnitten, und zwar von "drums and space", einem improvisierten Bestandteil ihrer Konzerte. Regisseur Justin Kreutzmann und Produzentin Gillian Grisman von Anubis Films sowie Tongestalter Bob Bralove wollten diese Musik visuell umsetzen. Das Resultat wurde zur Schlußsequenz des 35minütigen Videos "Grateful Dead Backstage Pass", das die musikalischen Spuren der Gruppe von ihren Anfängen bis in die Gegenwart verfolgt.

Die Bildfolge beginnt mit einer Reihe von sanften Überblendungen, abgelöst von einer Reihe längerer Szenen als Anfang der Reise durch die Musik. Bei der Umsetzung der verschiedenen Anforderungen des Projekts nutzten wir die Gelegenheit, unser technisches Lieblingsterrain zu erforschen, wobei wir zwei- und dreidimensionale Verfahren weitgehend vermischten. Die gesamte Software wurde bei uns im Haus entwickelt, was uns einige Effekte ermöglichte, die nur wir machen wollten und konnten.

Technischer Hintergrund

Die dreidimensionale Modellierung im Stück wurde durch Scheitelpunktverschiebung vermessen. Dies gilt nicht nur für die Landschaft und die Kreaturen, sondern auch für das Schädelschiff, das zum Logo der Gruppe geworden ist. Mit Hilfe von Farbsoftware und hochdetaillierter Aufrißinformation konnten wir ein erheblich komplexeres Modell erzeugen, als herkömmlicherweise möchlich gewesen wäre.

Die unheimlichen Geschöpfe am Anfang entstanden aus 2D-Bildmaterial, das Jerry Garcia für das Cover der CD von "Infrared Roses" auf einem Macintosh entworfen hat. Ein fraktalgetriebenes Scheitelpunktverschiebungsprogramm ermöglicht den Kreaturen ihre schaurigen Hautbewegungen. Alle Flächen in der Animation sind strukturiert, viele davon werden mittels teilchensystemgetriebener Farbsoftware farblich strukturiert. So wurden beispielsweise die Szenen mit den Würmern und Blasen hergestellt, und die Erosion / Explosion des Planeten ist auch ein Beispiel für eine zweidimensionale Animation, die auf 3D übersetzt wurde.

Darüber hinaus beinhalten alle wiedergegebenen Einzelbilder zu den RGBA-Kanälen noch zusätzliche dreidimensionale Informationen, die die Tiefenverzerrung in der ersten Hälfte ermöglicht. Natürlich ist das Endresultat zweidimensional, und wir sehen die Hauptsache darin, daß die Technologie nur Mittel zum Zweck ist, jene Bilder zu erzeugen, die wir sehen wollen.

Wir arbeiten mit der Ton-Technologie von SGI 4D35's und Indigos und haben die Musikspur direkt von einem DAT-Band auf unsere Festplatte überspielt. Damit hatten wir die nötigen zeitlichen Anhaltspunkte, um Bild und Ton zu synchronisieren, ohne bei jedem Testlauf nachsynchronisieren zu müssen.

Bob Bralove brachte es so auf den Punkt: Dem Betrachter sollten nach diesem Video mit so einmaliger Musik visuelle Erinnerungen bleiben, die mit der Musik verwoben sind. Wenn er das Album wieder anhört, tauchen die Bilder zur Musik wieder auf. Den Zuschauer auf diese Art zu beteiligen, läßt ihn interaktiv mitgestalten, läßt ihn gefühlsmäßig und geistig das Geschehen erlebe anstatt sich das Erlebnis diktieren zu lassen.

HW: Silicon Graphics
SW: XAOS Proprietary

The Lawnmower Man

XAOS hat außerdem einige Aufnahmen für den Kinofilm "The Lawnmower Man" (1992) hergestellt, darunter jene, die den Zuschauer hinein in die Welt der Virtual Reality mitnehmen. Viele der Szenen, die auf der VR-Ebene stattfinden, wurden zur Gänze auf Computern erzeugt. Bei anderen wurden gewöhnliche Filmaufnahmen digital verarbeitet und mit 2D- und 3D-Effekten modifiziert, um unzählige Erscheinungsmöglichkeiten entstehen zu lassen. Ein Beispiel dafür ist die Auflösung von Darstellern in Teilchen, die in einen gewaltigen Wirbel eingesaugt werden und sich dann in Luft auflösen. Für solche Szenen hat Ken Pearce jeweils eigene, spezifische Software-Systeme entwickelt.