"Superstars" von Thomas Bayrle zeigt jeweils ein Gesicht beim Betrachten von Videos. Eine Zoombewegung ermöglicht in die 'Poren' des Gesichtes zu schauen. Darin sieht man die gegenständlichen Szenen des Videos.

Meine Arbeit basiert im wesentlichen auf Graphik. In 30 Jahren habe ich fast alle Felder "abgegrast", auf denen graphische Ereignisse stattfinden. Beginnend mit alten Techniken Lithographie, Radierung, Siebdruck über Offset, Fototechnik, Fotokopie bis hin zu computergenerierten Elementen. Die Arbeit mit der Graphik führte ab 1980 zum Film/Video.

In "Superstars" geht es um animierte Graphik, also um graphische Bilder, die in Bewegung gebracht wurden ­ sei es durch Film oder in Form des Videos."Superstars" geht davon aus, daß sich die Massenmedien zusehends zu einem totalen voyeuristischen System entwickeln, in dem jeder jeden / alle alle betrachten...

In dieser "in sich geschlossenen Waschmaschine" reproduziert sich das System fortlaufend selbst.Die Gesichter von neun Personen wurden beim Betrachten von Film-Loops gefilmt. Es handelt sich um kleine Szenen, die aus Videos bzw. dem Fernsehen entnommen wurden. Eben diese Loops wurden später auf die Gesichter der Betrachter übertragen (gemappt). Eine endlose Zoombewegung ermöglicht es, in die Gesichter hineinzufahren. Auf diese Art werden die Punkte / Poren, die gegenständliche Szenen sind, sichtbar. Jedes einzelne Portrait besteht aus bis zu 20.000 Einzelbildchen, die das "Superface" entstehen bzw. sich permanent verändern lassen.