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Prix1995
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


AUSZEICHNUNG
The Mask
Tom Bertino, Industrial Light & Magic (ILM) , Scott Squires , Steve Williams


Dank der Animationskünste von ILM verwandelt sich in "The Mask" ein schüchterner Bankangestellter durch Aufsetzen einer Zaubermaske in eine Cartoon-Figur.

"The Mask" ist eine schrullige Komödie, die von einem schüchternen Bankangestellten handelt, der eine Zaubermaske findet, die ihn in eine "Cartoon"-Figur verwandelt. Daraufhin probieren auch "der Schurke" und der Hund des Bankangestellten die Maske.

Regisseur Chuck Russell wollte den Charakter der Maske nach Vorbildern von alten Cartoons, vor allem von Tex-Avery-Cartoons, schaffen. Unsere Aufgabe war es, einen Stil und Bewegungen zu erzeugen, die alles so echt wie möglich aussehen lassen sollten. Diese Mischung in der Charakteranimation zu erreichen war die größte Herausforderung bei den visuellen Effekten dieses Films, sowohl in bezug auf die Kreativität als auch auf die Technik.

Das Team (Steve Williams, Leiter der Animation; Benton Jew, Art-Director; Scott Squires, Leiter der visuellen Effekte) arbeitete am Anfang des Projekts mit dem Regisseur zusammen, um zu bestimmen, wie der Charakter aussehen sollte und wie man seine "Talente" am besten einsetzen könnte. Da der Schauspieler in diesem Fall Jim Carrey war, konnten wir die Gesichts- und Körperbewegungen, die er besonders gut beherrscht, voll ausnutzen und sogar ausdehnen. Die Plattenphotographie wurde ohne Bewegungsregelung gemacht; sämtliche bewegliche Kameraaufnahmen wurden später durch Computergraphik auf Basis der während der Aufnahmen gemachten Messungen zusammengepaßt. Nach den "Live Action"-Aufnahmen machten wir noch einige Aufnahmen von Jim Carrey, der sich vor einem Blue Screen drehte, um jene Bilder herzustellen, die für die Wirbelwind- und Zipping-Aufnahmen verwendet wurden. Dieselbe Anlage verwendeten wir auch mit Peter Green (Dorian) für die Whirlpoolsequenz am Schluß.

Die 92 Aufnahmen, die ILM beitrug, wurden zunächst mittels ILM-Input-Scanner in den Computer eingescannt. Bei jeder dieser Aufnahmen handelte es sich um irgendeine Art digitaler Zusammensetzung, und bei den meisten wurde 3D- Computeranimation verwendet. Die fertigen Bilder wurden unter Anwendung eines CRT- basierenden Aufnahmegeräts mit Feinauflösung wieder in den Film eingespielt.

Eine wichtige Sequenz im Film war der Moment, in dem Stanley Ipkiss zum ersten Mal die Maske anlegte. Diese Szene wurde einmal mit der echten Maske in der Hand gedreht, um sie beim anfänglichen Schneiden zu verwenden und dem Schauspieler und dem Regisseur bei der Ausarbeitung des Szenenablaufs zu helfen. Anschließend wiederholte Jim Carrey die Bewegungen pantomimenartig ohne die Maske. Unser Computergraphikteam (für diese Sequenz unter der Leitung von Ellen Poon, Leiterin der Computergraphik) übernahm das Zusammenpassen der Bewegungen mit der Computermaske in seinen Händen. Eine spezielle Software wurde entwickelt, um die Maske zu verformen und jene Ranken zu bilden, die seinen Kopf umschließen. Während Jim Carrey herumwirbelte und versuchte, sich die Maske vom Kopf zu reißen, wurden seine Kopfbewegungen Bild für Bild verfolgt, und die Animation setzte die Szene fort. Seine Finger wurden mit Spezialsoftware verfolgt, um sie sich später in die Maske "hineingraben" und die grüne Energie darunter zum Vorschein kommen zu lassen.

Wirbelstürme

Wenn die Maske schließlich angelegt ist, beginnt er herumzuwirbeln und verwandelt sich in einen tasmanischen Wirbelsturm, der ein riesiges Chaos in seiner Wohnung anrichtet. Die gesamte Animation wurde mit den physischen Effekten des fortgeblasenen Papiers und der sich verrückenden Möbel koordiniert.

Jim Mitchell, der Computergraphikleiter für diese Sequenz, erarbeitete ein Modeling- und Animationsverfahren, um einen sich stets wandelnden, halbdurchsichtigen Wirbelsturm zu erzeugen. Der Animationstil wurde für jede der nachfolgenden Wirbelwindsequenzen im Film leicht abgewandelt. Manchmal wurden die physischen Effekte unterstrichen, indem wir mittels Computergraphik einige interaktive Objekte hinzufügten (z. B. die Aufnahme der Blätter, die vom Wirbelsturm im Park aufgewirbelt werden, oder das in der Luft flatternde Geld in der Banksequenz).

Charakteranimation

Mit den Tex-Avery-Cartoons als Ausgangspunkt, machten wir jedes Mal, wenn er überrascht wurde, mit der Maske eine Animations-"Aufnahme". Die erste zeigt ihn, als er am Gang seine Vermieterin mit einer Schlammpackung im Gesichter blickt. Seine Augen und Zunge springen heraus und rotieren. Der Computeranimator verwendete Jim Carreys ursprüngliche Aktion und setzte sie fort. Um die gleiche Art von Aktion von einem handgezeichneten Cartoon in eine photorealistische 3D-Version übersetzen zu können, mußte zunächst experimentiert werden, um das richtige Gleichgewicht zu finden. Wenn die Zunge zu naß oder die Augen zu sehr verändert wären, würde die Wirkung zu Cartoon-ähnlich oder zu abstoßend sein. Schon am Anfang entschieden wir uns, daß jede große Maskenveränderung anders aussehen müßte und dieser Unterschied im Laufe des Films stärker werden sollte. In der Nachtclubszene schießt seine Zunge aus dem Mund und rollt über den Tisch. Anschließend wird er zu einem pfeifenden Wolf, und schließlich steigt sein Schädel ganz aus dem Kopf, wenn er die Polizei sieht.

Abnahme der Maske

Der Regisseur meinte, die Maske sollte sehr eng sein, und der Prozeß des Abnehmens würde schwierig und wahrscheinlich etwas schmerzhaft sein (für die Figur, nicht für uns!). Jim Carrey wurde eine volle 3D-Maske angepaßt, der die Bewegungen des Abziehens der Maske imitierte.Die Animatoren folgten den Bewegungen seiner Hände und Finger und dehnten Teile der Maske. Der technische Leiter für diese Aufnahmen ließ einenTeil der Maske noch auf dem Gesicht kleben und benützte Verzerrungstechniken, um das Fleisch zu zerren und es mit der Maske zusammenzupassen.