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Prix1990
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


AUSZEICHNUNG
Costa Rica
Bill Davison


Die Computergraphik "Costa Rica"von Bill Davison stellt eine Interaktion zwischen älteren Techniken und neuen Technologien dar. Es entsteht eine Art Siebdruck-Bilder, kombiniert mit digitalen Artefakten.

Wenn ich in "Synkopen" mit einem Computer arbeite, so gibt es eine unendliche Anzahl von Permutationcn für jedes konstruierte Bild. Ich bin ein Künstler, der sehr geneigt ist, extrem lang die Konsequenzen einer Entscheidung zu überlegen; die elektronische Technologie hat mir jedoch erlaubt — wo nötig —, spontaner, intuitiver und automatischer zu erfinden. Die Verknüpfung meines Schicksals mit langwierigen Trail-and-Error-Methoden ist eliminiert. Die vielfachen und schnellen Möglichkeiten der Visualisierung, die ein Computer anbietet, umgehen allerdings nicht die intellektuellen Entscheidungen, sie fördern vielmehr — in einem anderen Medium — traditionelle Methoden der Untersuchung.

Die Siebdrucke, die ich auf dem Computer generiert habe, haben sich fast ausschließlich mit der Veränderung und Dekonstruktion von Fotografien beschäftigt, vor allem mit Schnappschüssen meiner häuslichen und natürlichen Umgebung.

Die ausgedruckten Objekte präsentieren diese "künstliche und verkleidete Realität" in Gegenüberstellung zu transferierten Bildern traditioneller fotografischer Narration und anti-Illusionistischen Gebieten sensorischer und physischer Präsenz. Durch die Verwendung von gestapelten, geschichteten oder ausgerichteten Sektoren bezwecke ich, ein "Feld" zu definieren, das Wahlmöglichkeiten und Zweideutigkeiten in Systemen von logischem, scherzhaftem und malerischem Inhalt umfaßt.

Die Realisierung der fertiggestellten Siebdrucke schließt die Anwendung zeitgenössischer elektronischer Systeme und grundlegender Druckausrüstung ein. Die folgenden Prozeduren sind für eine Arbeitssequenz typisch:
Bilder von Requisiten - Fischreusen, Metallfragmente, Spitzen, Entenflügel; irgendwelche Objekte von persönlicher Bedeutung, aber zumeist Fotografien - werden vom Computer digitallsiert und dann entsprechend signifikant abgeändert unter Verwendung von Menübefehlen für Farb-, Größen- und Positionsänderungen sowie für zufallsgesteuerte Überlagerung. Neue, andere eingescannte Bilder werden mit unterschiedlichen Requisiten erstellt, aber mit ähnlichen Befehlen, und für den nächsten Manipulationsprozeß gespeichert.

Verschiedene Abschnitte von jeder dieser"Seiten" werden eingespeichert und miteinander verwoben, bis das Gefühl - und nicht ein vorher festgelegtes Schema - eine akzeptable Collage der nunmehr nicht-objektiven Phänomene anerkennt.
Ein 35-mm-Dia des Monitorbilds wird dann mit einem Laser aufgescannt, um stark vergrößerte Halbton-Farbauszüge für den Fotosiebdruck zu gewinnen.

Nach einer weiteren fotomechanischen Konvertierung wird das elektronisch generierte Bild, "die künstliche und verkleidete Realität", auf Archivpapier gedruckt, gefolgt vom Halbton-Druck eines "traditionellen Fotos" und der soliden "anti-illusionistischen Flächen". Die Oberfläche wird dann komplettiert - sowohl sensorisch wie auch physikalisch - durch die Aufbringung von Reyon-Fasern auf eine ausgewählte rechteckige Fläche.

Die Strategie besteht letztlich darin, durch die Interaktion älterer Prozeduren mit sehr neuzeitlichen Technologien provokative Siebdruck-Bilder zu konstruieren, die digitallsierte Artefakte mit einer persönlichen Handschrift kombinieren.

Technischer Hintergrund

Computergenerierte Farbdias / Lightspeed Color Layout System