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Prix1995
Prix 1987 - 2007

 
 
Veranstalter:
ORF Oberösterreich
 


AUSZEICHNUNG
Ringo++
Pattie Maes, Max Metral


"Ringo++" von Paetti Maes und Max Metral ist ein System zur neuartigen und kreativen Verwendung des World WideWebs. Durch eine intelligente Verbindung verschiedener Internet-User bietet esder Internetgemeinde ein System persönlicher Musikempfehlungen.

Wenn ein User sich mit "Ringo++" in Verbindung setzt, teilt er dem System am Anfang etwas über seine eigenen musikalischen Vorlieben mit, wobei er eine Auswahl aus verschiedenen Musikalben bewertet. "Ringo++" vergleicht in seiner Datenbank die Angaben mit den Präferenzen anderer User, um festzustellen, welche User einen ähnlichen Musikgeschmack haben. Insbesondere errechnet das System, wie groß die "Ähnlichkeit" verschiedener User ist, indem die Bewertungen der Alben verglichen werden (d. h. wenn zwei User die gleichen Alben angeben, wird verglichen, ob sie auch ähnlich benoten). Sobald "Ringo++" jene User eruiert hat, die dem neuen User ähnlich sind, beginnt das System Empfehlungen abzugeben. Es werden dem neuen User jene Alben empfohlen, die Usermit einem ähnlichen Geschmack genannt haben (die aber vom neuen User nicht angegeben wurden); es werden auch Alben genannt, die gemieden werden sollten, dasie dem neuen User nicht gefallen würden. Jeder sich beteiligende "Ringo++"-User erhält so eine persönliche Liste mit Musikempfehlungen. User können sich beim System melden und neue Empfehlungen erhalten, sooft sie wollen.

In den letzten Jahren ist das Ausmaß an Information explosiv gewachsen. Allein die Anzahl der Bücher, Filme, Nachrichten, Werbungen, Musik und besonders der Online-Information ist unglaublich. Das Ausmaß ist sogroß, daß eine einzige Person niemals alle Informationen durchforsten könnte, um die Dinge zu finden, die ihr gefallen. Manche Menschen bewältigen dieses Übermaß durch Eigeninitiative, manche durch die Initiative von anderen, und für manche ist das Auffinden von Informationen reine Glücksache.

Durch das Automatisieren des Prozesses dieser "Vom-Hörensagen"-Empfehlungen hilft "Ringo++" den Usern, dieses Informationsübermaß zubewältigen. Ein bedeutender Unterschied liegt darin, daß man nicht nur ein paar Bekannte (mit vertrauenswürdigem Geschmack) um Musikempfehlungen bitten kann, sondern daß "Ringo++" Tausende von Menschen und Tausende von verschiedenen Alben berücksichtigt, und alles geschieht autonom und automatisch. "Ringo++" bietet sogar einen Mechanismus, den man verwenden kann, um mit anderen Usern mit ähnlichem Geschmack Kontakt aufzunehmen; somit besteht die Gelegenheit, Freundschaften zu schließen, die auf ähnlichenInteressen anstatt nur auf geographischer Nähe basieren.

Neben der Zusammenstellung von Musikempfehlungen bietet "Ringo++" auch eine Reihe anderer Funktionen. Wenn man zum Beispiel einen Interpreten oder ein Album einstuft, kann man auch eine kurze Kritik schreiben, die von "Ringo++"gespeichert wird. Wenn einem empfohlen wird, einen Interpreten auszuprobieren oder zu meiden, werden gleichzeitig sämtliche Kritiken der entsprechenden User über diesen Interpreten angeboten. Anstatt einer einzigen positiven bzw. negativen Kritik, die für das gesamte Publikum gelten soll, bekommt jeder User persönlich gehaltene Kritiken von Menschen mit einem ähnlichen Geschmack.

Außerdem bietet "Ringo++" ein ganzes Spektrum diverser Funktionen, die das System noch attraktiver machen. User können der Datenbank neue Interpreten und Alben zufügen. Dank dieser Funktion ist die anfängliche Datenbank mit 575 Alben nach nur ein paar Monaten schon auf über 14.500 Eintragungen gewachsen. User können auch zusätzliche Information über ein Albumoder einen Interpreten hinzufügen, z. B. ein Link zum Albumcover oder einer Liste der Tracks. User können auch eine Liste der durchschnittlich best-bzw. schlechtest bewerteten Interpreten abrufen. "Ringo++" kann den einzelnen Usern mitteilen, welche Alben die größte Ähnlichkeit mit deneigenen Lieblingsalben haben, und so weiter.

Die Schönheit von "Ringo++" liegt weniger in der Eleganz seiner visuellen Gestaltung, sondern vielmehr darin, daß dieses System die Möglichkeiten des WWW voll ausnutzt und darin, daß ein System wie dieses überhaupt nur im Web existieren kann.