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Prix Ars Electronica
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Prix-Jury

 
 
Veranstalter
ORF Oberösterreich

Statement der Jury für Computeranimation


Die Jury für Computeranimation hat sich entschieden, die Goldene Nica für die Kategorie Computeranimation der Animation "God's Little Monkey" von Bob Sabiston und David Atherton von Flat Black Films zuzuerkennen. Diese zweiminütige Animation wird aus verschiedenen Gründen als hervorragend betrachtet: Bei der gleitenden und übergangslosen Verbindung sowie der Integration von 2D- und 3D-Animation wird die Geschichte durch die exzellenten Kamerabewegungen, Schnitte und das hervorragende Timing makellos und fließend getragen. Man hat den Eindruck, daß kein einziges Bild überflüssig ist. Offensichtlich widmeten die Autoren dieses sehr zusammenhängenden, intelligenten Werkes dem Design der Figur und auch den Details der Ausstattung sehr viel Aufmerksamkeit. Die Figur - ein mürrisches und zorniges kleines Mädchen - geht durch eine bedrohlich mechanisierte Weit. Ihr Leben wird zu einer Maschine, genauso wie auch die Umwelt, in der sie lebt. In dieser Animation werden Musik (von David Atherton) und Animation zu einem Gesamtwerk ersten Ranges verschmolzen. Dieses Werk, das durchgehend ein gutes Tempo hält, ist technisch raffiniert und zeichnet sich außerdem wegen der besonderen Ästhetik aus.

Thomas Bayrle von der Städelschule (Frankfurt / Main, Deutschland) wird eine Auszeichnung für "Superstars" zuerkannt. Diese Animation zeigt eine Sequenz aus sich bewegenden Gesichtern, die mosaikartig aus zahlreichen kleinen Elementen, die Filmsequenzen zeigen, zusammengestellt ist. Das Werk ist ein Beispiel für die Zusammenarbeit zwischen einem Künstler und einem Programmierer, die gemeinsam ein Werk verwirklichten, das in keinem anderen Medium als im Computer verwirklicht werden hätte können -Computerkunst im wahrsten Sinne des Begriffs. Obwohl der Ausgangspunkt im Bereich der bildenden Kunst angesiedelt ist, paßt sich "Superstars" dem Medium und das Medium der Intention an. Das Werk konzentriert sich auf eine Idee, die konsequent erforscht und untersucht wird, um ein vietschichtiges, ausgereiftes Opus zu schaffen, das zugleich einfach und komplex ist. Die Jury würde sich freuen, dieses Werk in einer entsprechenden Installation zu sehen.

Die zweite Auszeichnung geht an Steve Williams, Scott Squires, Tom Bertino und ihren Mitarbeitern bei Industrial Light & Magic (ILM) für die Special Effects in "The Mask". Diese Special-Effects-Abteilung betritt Neuland, da hier zum ersten Mal Cartoonähnliche Effekte und Charakteristika auf dreidimensionale, photorealistische Weise umgesetzt werden. Dank der geschickten Verbindung der Ästhetik von Cartoons nach traditioneller Warner-Brothers-Art mit Live-Action ist "The Mask" der erste Film, der "Cartoon-Mans" schafft.

Zusätzlich zu diesen drei Preisen vergab die Jury zwölf Anerkennungen: an Lamb & Company ("Mov E"), Chuck Gamble ("Shadow Puppets"), ILM ("Forrest Gump"), Martin Koch und Violet Suk ("inside fiction - outside war"), Francois Launet ("Les Modèles de Böckmann"), Silvio Levy und Tamara Munzner ("Outside in"), Franck Magnant ("Edifice"), Ion McCormack ("Moments of TURBULENCE"), MEDIALAB ("Agolo"), Ben Stassen ("Astro Canyon Coaster"), Dimitri Terzopoulos ("Artificial Fishes: The Undersea World of Jack Cousto") und Alexei Tylevich ("Dead Air / Mind Over matter").

 
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