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Ameisen gegen den Verkehrskollaps - die Natur bietet oft erstaunliche Lösungen für alltägliche Probleme. Immer öfter überträgt die Wissenschaft daher Erkenntnisse aus der Biologie in die Technik (= Bionik).
Bei "Digitale Pheromone" ließen sich die Wissenschafter von einem Kommunikationsmechanismus der Ameisen zur Entwicklung einer zielgerichteten Leitung durch das Verkehrsnetz inspirieren.
Ameisen hinterlassen auf ihrer Futtersuche Duftstoffe (Pheromone), die den anderen den kürzesten Weg zur Nahrungsquelle weisen. Auf einer virtuellen Straßenkarte hinterlassen bei dieser Neuentwicklung Autos auf den benutzten Straßen "digitale Pheromone". Die Straßen werden nach der aktuellen Durchgangsgeschwindigkeit von "grün" – erlaubte Höchstgeschwindigkeit erreichbar – bis "rot" – Stau – bewertet. Allen Fahrzeugen steht damit jederzeit ein aktueller Verkehrslagebericht zur Verfügung. Der Fahrer hat die Möglichkeit, immer die aktuell schnellste Strecke zu wählen. Und das Verkehrsaufkommen verteilt sich besser auf die Kapazität des gesamten Straßennetzes.
Die virtuelle Straßenkarte kann zentral auf einem Server verwaltet werden oder dezentral über alle Verkehrsteilnehmer hinweg. In bisherigen Konzepten galt das Prinzip der Fremdsteuerung über eine aufwendige zentrale Koordinationsinstanz. In Zukunft soll, in Analogie zur Natur, das Prinzip der Selbststeuerung gelten.
"Digitale Pheromone" ist ein Projekt von Siemens Corporate Technology in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz (Institut für Wirtschaftsinformatik – Software Engineering, Institut für Pervasive Computing) und dem Ars Electronica Futurelab.
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