Conferences
Pixelspaces 2008: "Pixel-Spaces"
07.09. | 13:00 - 18:00 Uhr
Brucknerhaus
Mit „Pixel-Spaces“ stellt die jährliche Konferenzreihe des Ars Electronica Futurelab ausgewählte internationale Forschungseinrichtungen und Labors vor, die an der Schnittstelle von künstlerisch-kreativer Medienproduktion und Technologieforschung lehren und/oder arbeiten.
Die Hypothese ist, dass ihnen eine besondere Eigenschaft gemein ist: in den Communities, die sich um Medienkünstler und andere Medienproduzenten im Kreativsektor und ihre Ausbildungs- und Beschäftigungsstätten bilden, wird der vermeintliche Widerspruch von Nomadentum und Sesshaftigkeit verknüpft zu einer Erfolgsstrategie, um innovativ in Marktsegmente und Nischenmärkte vorzudringen.
Schedule:
13:00 - 13:35 Uhr
Pixel-Spaces
Horst Hörtner, Ars Electronica Futurelab (Director)
„Pixel-Spaces“ untersucht die innovativen Effekte in der Begegnung von Künstlern und kreativen Medienproduzenten, die in temporären Auftragsformaten agieren, und ihren verschiedenen temporären Auftraggebern. Bildhaft beschreibt „Pixel-Spaces“ diese spezifische virtuelle Organisationsform: als komplexes Pixelraster, in dessen offener Struktur an konkreten Koordinaten unterschiedliche Protagonisten auftauchen und verschwinden und so dynamische Gestalten durch die relative Beziehung räumlich entfernter Pixel in einem Gesamtbild entstehen.Die langjährige Tradition des Researcher- und Artist-in-Residence-Programms sowie eine produktive Fluktuation an Mitarbeitern im Ars Electronica Futurelab zeigt exemplarisch die Wirksamkeit einer Institutionalisierung des Nomadischen durch entsprechende Rahmenprogramme und der Nomadisierung des Institutionalisierten durch eine beschleunigte Zirkulation von Wissen und Kreativität.
13:35 - 14:10 Uhr
Collective and Connected Creativity
Masa Inakage, Keio University Graduate School of Media Design (Dean)
Wir sind Zeugen der Entstehung einer „kreativen Gesellschaft“ – einer Welt, in der eher Kreativität statt Produktivität oder Effizienz die treibende Kraft der Weltwirtschaft ist. Diese kreative Gesellschaft setzt modernste Digitaltechnik zur weltweiten Umverteilung von Ressourcen und zur Ausweitung menschlicher Kreativität im Alltag ein. Das Internet hat die Schranken für die Neuverteilung kultureller und sozialer Ressourcen zugunsten eines freien Flusses eliminiert. Durch die Nutzung, das Teilen und Verteilen dieser Ressourcen erfreuen wir uns der neuen Ausdrucksmöglichkeiten anderer wie auch unserer eigenen. Diese kollektive Kreativität mittels Online-Kollaboration mit Menschen unterschiedlichen technischen und kulturellen Hintergrunds hat in unserem Alltag bereits einen großen Stellenwert erlangt. Die Keio University Graduate School of Media Design (KMD) hat sich der Förderung von führenden kreativen Köpfen auf der ganzen Welt verschrieben, die sich der kreativen Kernkompetenzen im Bereich Mediendesign im Spannungsfeld zwischen Design, Technik, Management und Politik bewusst sind.
14:10 - 14:45 Uhr
all your base are belong to us
Friedrich Kirschner & Zachary Lieberman (Artists)
Zach und Friedrich reden über ihre Arbeit – openFrameworks und Moviesandbox - inwiefern sie durch Media-Lab-Umgebungen erleichtert wird und inwiefern wechselnde Standorte, sich ändernde Umgebungen und die jeweilige Infrastruktur ihr kreatives Schaffen beeinflusst haben.
Panel Discussion I / Break
15:10 - 15:45 Uhr
A New Node on the Map
Erich Berger, LABoral Centre for Art and Industrial Creation (Chief Curator)
Das in Gijón, in der autonomen Region Asturien im Norden Spaniens gelegene LABoral Centre for Art and Industrial Creation ist sowohl ein Hort für die Erforschung sich neu entwickelnder Kunstformen und -praktiken, als auch ein Ressourcenzentrum. Das zeigt sich in den fünf Zielen des Zentrums (Ausstellungen, Ausbildung, Forschung, Produktion und Begleitaktivitäten),die sich im permanenten Austausch befinden und identisches Gewicht haben. LABoral konzentriert sich auf Kunst, die in der Lage ist, zeitgenössische Themen unserer Gesellschaft und Zeit darzustellen, anzusprechen, zu hinterfragen und widerzuspiegeln; auf Kunst, die aktiv an der Gestaltung und Untersuchung der menschlichen Kondition teilnimmt. Deswegen unterstützt LABoral eine erweiterte, offene und interdisziplinäre Sicht der darstellenden Kunst von althergebrachten Praktiken bis hin zu sich neu entwickelnden Kunstformen. Dank des Schwerpunkts auf Interdisziplinarität wird auch das Tor zur industriellen Gestaltung aufgestoßen, die eine Möglichkeit darstellt, Kreativität in ein kulturelles Gut umzuwandeln, das wirtschaftliches Wachstum generieren kann.
15:45 - 16:20 Uhr
Pixel – Impermanence
Naut Humon, Recombinant Media Labs (Director), in Diskussion mit Bronac Ferran (Freelance Writer and Researcher, Founding Member of Bricolabs)
Jenes Bodenpersonal, das zu den Initiatoren des heutigen Teams um die
Recombinant Media Labs (RML) werden sollte, war schon in der prä-digitalen Ära der Siebziger zum Abheben bereit, indem es Besucher per Bus oder Boot in zwölfstündigen Marathonfahrten zu Publikumstransfer- und -mobilisierungsevents brachte, deren Installationen und Performances in eigensdafür adaptierten Settings in der Stadt und am Land angesiedelt waren.RML ist eine mobile Forschungs-, Wohn- und Entwicklungseinrichtung für eine wahrnehmungsbestimmte Gestaltung von
surround cinema, die gelegentlich in Kalifornien ihren Sitz aufschlägt. Nachdem man sich erst vor kurzem wieder für eine Rückkehr zum ursprünglichen Nomadentum entschieden hat, beschreibt RML-Leiter Naut Humon die Media-Morphose von örtlich gebundenerzu mobiler Arbeitsweise in ihrem strukturellen und destabilisierten Verhalten.
16:20 - 16:55 Uhr
Encounters between R&D and aRt&D: The art of the accident?
Anne Nigten, V2_Lab (Manager) & Jan Misker, V2_Lab (Project Manager)
Die Berührungsflächen zwischen Forschung und Entwicklung (R&D) und jener im künstlerischen Umfeld (aRt&D) zeigen sich unserer Erfahrung nach dann, wenn Künstler in langfristige R&D-Projekte involviert sind. Solche Kooperationen enthüllen mitunter einige der gut gehüteten Geheimnisse der Wissensgenerierung durch die dynamischen, nomadischen Praktiken kunstbasierter R&D. Wir präsentieren einige wichtige Charakteristika der Arbeiten von Künstlern und deren Auswirkungen in einem größeren wissenschaftlichen bzw. technischen Kontext. Als Beispiele dienen uns Projekte des V2_Lab in Rotterdam (NL).
16:55 - 17:30 Uhr
EYEBEAM
Amanda McDonald Crowley, Eyebeam (Executive Director)
Das 1997 gegründete
Eyebeam ist ein Kunst- und Technologiezentrum, das ein fruchtbares Umfeld und topmoderne Tools zum Experimentieren mit Digitalkunst bietet. Es ist ein lebendiger Nährboden für Kreativität und Gedanken, wo Künstler und Techniker sich aktiv mit umfangreicherer Kultur beschäftigen und dabei Themen und Sorgen unserer Zeit behandeln. Eyebeam stellt Konventionen in Frage, feiert die Kommerzkunst, bildet die nächste Generation aus, fördert Zusammenarbeit, zeigt sein Output kostenlos der Gesellschaft und lädt die Öffentlichkeit dazu ein, in einem Geist der Offenheit – mit Open Source, Open Content und Open Distribution - daran teilzuhaben.Eyebeam bietet aufstrebenden Künstlern, Artists in Residence und Freunden die Möglichkeit, rund um die Uhr an sieben Tagen der Woche in drei Laborumgebungen zu arbeiten: dem Produktionslabor, dem R&D OpenLab und dem Trainingslabor mit topmodernen digitalen Tools und der Freiheit, sie nach Belieben zu verwenden. In diesem Milieu eines offenen Ateliers wird Zusammenarbeit gefördert, es findet ein ständiger multidisziplinärer Dialog statt, und die Gesellschaft ist eingeladen, an einem regelmäßigen Programm von Ausstellungen und Veranstaltungen für die Öffentlichkeit teilzunehmen.
Panel Discussion II
Moderation: Daniela Kuka / Ars Electronica Futurelab (DE/AT)
Im Rahmen der Ausstellung openFrameworks Lab (Zachary Lieberman / Theo Watson) arbeiten Mitarbeiter des Ars Electronica Futurelab in einer öffentlichen Laborsituation an der künstlerischen Umsetzung der Ideen von Besuchern mit.