Mit der Bearbeitung von Strawinskys Le Sacre du Printemps wird die ursprüngliche Idee vom Ars Electronica Futurelab wieder aufgegriffen, Musikstücke zu visualisieren, die von vornherein für die Bühne, d. h. mit bildhaften visuellen Komponenten, angelegt waren. Erneut schafft ein an musikalische Impulse gekoppelter 3D-Raum den Rahmen für eine Erzählstruktur, in diesem Fall in Kombination mit den Ausdrucksmitteln des Tanzes. Bei derartigen crossmedialen Projekten treffen nicht nur unterschiedliche Technologien und Kunstgattungen aufeinander, sondern auch Persönlichkeiten und Herangehensweisen, wodurch auch neue Methoden der Zusammenarbeit entstehen. Bei Le Sacre du Printemps war es der Medienkünstler, Regisseur und Komponist Klaus Obermaier, der gemeinsam mit dem Team des Ars Electronica Futurelab die entsprechenden Gestaltungsmittel identifizierte und ein Auffürungskonzept für das Stück entwickelte. Klaus Obermaier erarbeitete daraufhin mit der Tänzerin Julia Mach und dem Team des Ars Electronica Futurelab die unterschiedlichen Elemente und setzte sie zu der endgültigen Performance zusammen. Das Projekt bündelt die gesammelten Erfahrungen aus den vorhergegangenen Arbeiten, den interaktiven Visualisierungen und konkret der Tanzperformance Apparition von Klaus Obermaier, die ebenfalls mit dem Ars Electronica Futurelab verwirklicht wurde, und generiert so ein komplexes Netzwerk, das die Palette computertechnisch
unterstützter Ausdruckmittel stetig erweitert.
Diese aktuellen und teils zukunftsweisenden Ansätze treffen im Fall von Le Sacre du Printemps auf einen sehr traditionellen klassischen Stoff, dessen musikalische Sprengkraft in dieser künstlerischen Auseinandersetzung nicht nur visualisiert, sondern um weitere Erfahrungsebenen ergänzt wird.