Die Gestaltung der Austellung "Hidden Worlds" wurde entwickelt in Kooperation mit Scott Ritter und Jakob Edelbacher.
Das 2002 neu eröffnete erste Obergeschoss des Ars Electronica Centers präsentiert die Ausstellung ”Hidden Worlds”, eine eingehende Beschäftigung mit der permanenten Präsenz von digitalen Daten und Informationsströmen. Wie nehmen wir unsere Wirklichkeit wahr, und wie kann man sich Dinge vorstellen, die nur virtuell vorhanden sind? Die verschiedenen Installationen von “Hidden Worlds” nähern sich dieser Vorstellung von einer imaginären, geheimen Welt der Bits and Bytes auf humorvolle und spielerische Weise. Mit Hilfe von Augmented-Reality-Technologien und durch künstlerische Interpretationen des Themas entstehen ästhetische und sinnliche Observatorien für die Wahrnehmung dieser virtuellen Realitäten.
Insgesamt vermittelt die Raumgestaltung den Eindruck, dass all die Informationen und Projekte – die naturgemäß den Einsatz komplizierter Technologien erfordern, sich aber im Grunde einer relativ normalen Hardware bedienen – im Raum zu schweben scheinen. Indem die Hardware in den Hintergrund tritt, wird der Präsentation der Inhalte ohne die normalen Begrenzungen, die man aus dem täglichen Gebrauch des Computers als bilder- und informationengenerierendes Medium kennt, der nötige Raum gegeben.
Ziel der Gestaltung war eine innovative Integration der benötigten Technik in die Ausstellungsobjekte und die Schaffung neuer Formen von Benutzerinterfaces mittels möglichst simpler Mittel für jedes Projekt. Für den Besucher entsteht der Eindruck von individuellen Installationen, anstatt einer Aneinanderreihung von Bildschirmen wie in vergleichbaren Ausstellungen. Die Grenzen zwischen Raum und Technik beginnen zu verwischen, der Raum selbst wird zum Vermittler und Teil des Ausstellungskontextes.
Die Hauptinstallation benötigte für die ”Sound Tracking” Technologie eine perfekte akustische Umgebung. Entstanden ist ein zylindrischer Raum mit Teppichboden und einer Wandverkleidung aus Schaumstoff-Pyramidenplatten, in dem die von den Besuchern verursachten Geräusche aufgefangen, in eine visuelle Ausgestaltung transferiert und anschließend auf einen Tisch projiziert werden, der dadurch zum Benutzerinterface wird. Mittels einer semitransparenten Datenbrille werden diese Bilder in das Sichtfeld der User eingespielt und dadurch genau am Entstehungsort des Geräusches sichtbar.
Die Installation “Info Benches” thematisiert Ansätze der "erweiterten Realität" – die Verschmelzung von Wirklichkeit und Virtual Reality. Auf aus dem Boden ragenden Objekten werden Informationen projiziert. Den Objekten gegenüber befindet sich eine Bank für 3-4 Benutzer, in der das Navigationssystem – bestehend aus transparenten Touch-Pads – für die ”Screens” integriert ist. Bei dieser Installation sind Navigation und ”Screens” voneinander getrennt, ohne dass die Art der Verbindung für den Benutzer erkennbar ist. Die drei Screens laufen synchron, die Information erstreckt sich somit grundsätzlich über alle drei Screens, bei Bedarf kann aber auch jeder separat bedient werden.
Bei den künstlerischen Projekten wurde vor allem auf die Entwicklung neuer Formen des Interfaces Wert gelegt sowie auf die möglichst unsichtbare Integration der technischen Hilfsmittel.
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