CO.IN.CIDE formalisiert die Beziehung zweier "Orte" durch ein zwischen beiden vermittelndes Interaktionssystem, den "3.Ort".
Indem die BesucherInnen die Visualisierungen ihrer Körper / Bewegungen mit ihrem telematischen Gegenüber zur Deckung bringen, können sie einen Sprachkommunikationskanal öffnen und Blickkontakt herstellen. Das Ziel kann nur erreichen, wer sich nach den Bedingungen des „dritten Ortes“ verhält. Bei Deckungsgleiche erscheint das Vollbild der jeweiligen Gegenseite und ersetzt das eigene Spiegelbild, es nimmt dessen Platz ein. Die Speicherung des Bildes der Akteure mit deren Stimmen beendet den Prozess. Der automatische Upload des Files etabliert im Web einen weiteren „Ort“ (http://residence.aec.at/coincide) aus visuellen und akustischen Spuren („Tracks + Traces“) der Interaktion. Die Idee des dritten Ortes, wie sie für co.in.cide maßgeblich war, besagt, dass die Beziehung, in die sich Orte zueinander setzen (bzw. in die sie gesetzt werden), für diese Orte auch unabhängig von den eigentlichen Bezugnahmen verbindliche Bedingungen für die jeweiligen Handlungen „vor Ort“ erzeugt.
co.in.cide steht im programmatischen Kontext von Liquid Music (http://www.liquid-music.org), einem Projekt, das sich seit 1998 primär in Form eines jährlichen kleinen Festivals in der Stadt Judenburg (Steiermark / A, http://www.judenburg.at) manifestiert. Ebenso wie die Stadt integrierender Teil von Liquid Music ist, sind die künstlerischen Beiträge integrierende Teile des Projektes. co.in.cide wurde auf Einladung von Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas, Judenburg durch Liquid Music am Programm STADT_LAND_KUNST von Graz 2003 zu beteiligen, konzipiert. Die Überlegungen im Hinblick auf die Bedeutung von Graz als europäische Kulturhauptstadt und Judenburg, das sich künstlerisch in Beziehung zu Graz setzt, haben das Thema von Liquid Music 2003, den dritten Ort, bestimmt. Ein Liquid-Music-Projekt für Graz 2003 – Kulturhauptstadt Europas im Rahmen von STADT_LAND_KUNST. Realisiert im Ars Electronica Futurelab, Linz.
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