Gulliver’s World thematisiert das Verhältnis von virtueller und materieller Realität und der Wirklichkeit, die sich aus diesen beiden Komponenten zusammensetzt.
Im Rahmen des Ars Electronica Festival 2002 wurde mit Hidden Worlds1 zum ersten Mal eine ständige Ausstellung basierend auf Mixed-Reality-Technologie realisiert. Im folgenden Jahr baute das Ars Electronica Futurelab gemeinsam mit Prof. Hirokazu Kato (Osaka University, Japan) den Forschungsschwerpunkt aus und entwickelte für die Ars Electronica Center Exhibition 2003 Gulliver’s Box2, ebenfalls ein Multi-User-Mixed-Reality-System, das sich seitdem täglich Besuchern mit unterschiedlichstem Background stellte. Gulliver’s Box war von Anfang an als experimentelle Plattform konzipiert, auf der neue Interfaces und Interaktionsansätze in der Laborsituation wie auch im Publikumsbetrieb erprobt werden sollten. Ungeachtet des prototypischen Charakters der Installation entwickelte sich Gulliver’s Box zu einer der Attraktionen des Museums der Zukunft. Die im Ausstellungskontext gesammelten Erfahrungen führten zu Erkenntnissen, die einen wichtigen Beitrag für die Arbeit des Ars Electronica Futurelab leisten. Motiviert durch diesen Erfolg, wurde das Konzept aufgegriffen und in mehreren Richtungen ausgeweitet. Die wichtigste Neuerung bei Gulliver’s World liegt wohl darin, dass die Besucher nun nicht mehr mit vorgegebenen Umgebungen und Charakteren agieren, sondern aufgefordert sind, die künstliche Welt und deren Bestandteile selbst zu gestalten. Dafür wurden intuitive Editoren entwickelt, mit denen das Environment individuell und immer wieder neu ausgebildet wird. Im Umgang mit den einzelnen Interfaces werden die Besucher an unterschiedliche Ebenen der Interaktion in Mixed-Reality-Umgebungen herangeführt.
|