Mit „The Age of Simulation. Learning and Researching in the 21st century“ hat das Ars Electronica Futurelab in Anknüpfung an langjährig etablierte Forschungsschwerpunkte eine breit angelegte transdisziplinäre Standortbestimmung über Grundlagen und Anwendungen von Simulation unternommen. Die gemeinsam mit FAS.research veranstaltete internationale Konferenz und Ausstellung griff schwerpunktmäßig Sachverhalte und Themen von hoher gesellschaftlicher Relevanz auf, um zu zeigen, dass Simulationen in nahezu allen Lebens- und Arbeitsbereichen erstellt und genutzt werden und das Verstehen und Planen der Welt im 21. Jahrhundert erheblich erleichtern und optimieren können.
Betrachtet wurde die dahinterstehende Notwendigkeit, dem Verschwinden von linearen Prozessen und offenbaren Zusammenhängen in einem Dickicht von Netzwerkbeziehungen und Wechselwirkungen zu begegnen. Die dabei erzeugten intransparenten und unkalkulierbaren Systeme, die von dynamischer Komplexität geprägt sind, können - so der Motivationsbackground der Konferenz - durch innovative technologische, künstlerische und pädagogische Ansätze der Simulation handhabbar(er) gemacht werden. Um also Simulationskonzepte für Lernlaboratorien und Erfahrungsräume der Zukunft zu applizieren, so der Konsens, müssen Simulationsmodelle geschaffen werden, die nicht nur Ursache-Wirkungs-Ketten, sondern vor allem auch komplexeste, nichtlineare und dynamische Zusammenhänge verständlich abbilden können.
Transdisziplinäres Symposium In Verbindung der Kompetenzfelder des Ars Electronica Futurelab Visualisierung, Simulation und Interaktion wurden Konzepte, Methoden und Anwendungen diskutiert, wie Simulationen an der Schnittstelle von künstlerischer und technologischer Innovation zur Praxis einer veränderten Lernkultur in der global vernetzten und interdisziplinär operierenden Informations- und Wissensgesellschaft werden können.
Der Konferenz zugrunde gelegt wurde ein breit angelegtes Konzept, das sich über die thematischen Schwerpunkte Simulation and Social Interaction, Simulation and Business, Simulation and Education, Simulation and Research, Simulation and Public sowie Simulation and Entertainment erstreckt und durch Projekte, Workshops und Ausstellungselemente Theorie und Praxis miteinander verbindet. Unter Beteiligung von internationalen FachexpertInnen aus Wissenschaft, Forschung, Bildung, sowie NetzwerkspezialistInnen, SoftwareentwicklerInnen, GameentwicklerInnen und Multimedia-KünstlerInnen wurden neuartige Wege diskutiert, um durch computerbasierte Simulationen den Zugang zu komplexen Wissensinhalten zur erleichtern und dadurch einen Lern- und Erfahrungsvorsprung zu generieren.
Vielfältig ausgerichtete Protagonisten des Sujets wie Ernest Adams (UK), Ian Bogost (US), Ken Perlin (US), Ian Bogost (US), Nick Divehall (NZ), Eric Klopfer (US), Vladimir Batagelj (SL), Moses Boudourides (GR) und Ivan Chase (US) sowie disziplinübergreifenden Diskussionsrunden stellten die multiperspektivische Behandlung des Themas auf hohem Niveau sicher und banden technologische und kulturelle Betrachtungsweisen zusammen. Evening Lectures von Gerfried Stocker (A), Ken Perlin (US), Jeffrey C. Johnson (US) und Bill Buxton (CDN) und Roundtable-Beiträge von Günther Bonn (A), Julia Harlfinger (A), Harald Katzmair (A), Günter Koch (A), Christa Sommerer (AT), Gabriele Zuna-Kratky (AT) und Gerfried Stocker (A) kreisten die Relevanz des Konferenzthemas transdisziplinär ein.
Ausstellung Beispielhafte Projekte und Anwendungen finden im Ars Electronica Center, Museum der Zukunft, bis Oktober 2006 eine experimentelle Plattform, die dazu einladen, neue edukative Möglichkeiten durch Simulation kennen zu lernen. Der Simulationspfad durch das Museum der Zukunft bietet dabei eine Art Testumgebung für die Besucher: Eine Gegenüberstellung von Simulationen aus vielfältigen Anwendungsbereichen in unterschiedlichen Ausstellungsformaten, von interaktiven Installationen und 3-D Visualisierungen, educativen Computerspielen, künstlerischen Animationen und Videos bis hin zu Netzwerkvisualisierungen.
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