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ARS ELECTRONICA 2003
ARS ELECTRONICA präsentiert Inhalte und Programm des diesjährigen Festivals mit dem Thema CODE-The Language of Our Time. International renommierte Künstler, Theoretiker und Spezialisten auf dem Gebiet der Medienkunst und neuer Technologien werden sich mit dem Einfluss von Codes und Software auf die Gesellschaft auseinandersetzen.

Wien (20.8.2003). Codes sind allgegenwärtig, sie treten uns in allen Lebensbereichen entgegen und bilden ein unverzichtbares Werkzeug der Informationsgesellschaft. Dies gilt für die rechtliche Sphäre mit der Diskussion um Software-Monopole und Restriktionen im Internet ebenso wie für die Biogenetik, die in jüngster Zeit mit der Entschlüsselung des genetischen Codes des Menschen ins Zentrum gesellschaftlicher Diskussion rückte.
Besondere Bedeutung gewinnt die digitale Technologie für die Medienkunst. Die enorme Geschwindigkeit, mit der sich diese in den letzten zehn Jahren entwickelt und verbreitet hat, fordert eine Wiederaufnahme und Ausweitung eines grundlegenden Diskurses darüber,wie sich Medienkunst definiert,was ihre wesensbestimmenden Merkmale sind und die Frage, ob Kunst programmierbar ist und Software an sich Kunst sein kann.

Das Festival ARS ELECTRONICA 2003 setzt sich in Symposien, Ausstellungen, Events und Performances mit der Bedeutung von CODE in unserer Gesellschaft auseinander. In der electrolobby können Künstler „live“ bei der Arbeit mit CODE beobachtet werden.Wie jedes Jahr nimmt auch der Prix Ars Electronica, die repräsentative Leistungsschau der Medienkunst, einen wichtigen Platz im Rahmen des Festivals ein.

In drei Schwerpunkten, betitelt mit CODE=LAW, CODE=ART und CODE=LIFE, widmen sich Symposien der Thematik. Größen aus Kunst,Wissenschaft und Wirtschaft wie John Warnock, Giaco Schiesser, Howard Rheingold, John Maeda, Pierre Lévy, Marc Canter und Cindy Cohn unterziehen das Thema einer kritischen Evaluation und Reflexion. Die zunehmende Digitalisierung immer weiterer Lebensbereiche, ihre Auswirkungen auf Recht und Gesellschaft, vor allem aber auf die Kunst, bilden Ausgangspunkte der Diskussion.Wie stark ist die Macht der Software-Monopole tatsächlich? Ist Kunst programmierbar? Ist das Leben nach der genetischen Entschlüsselung programmierbar wie ein Computer? Diese und weitere Fragen stehen im Spannungsfeld der Diskussion um CODE.

Ausstellungen. CODE Exhibitions präsentieren Werke von Medienkünstlern im Zusammenhang mit CODE. Richard Kriesche thematisiert in „Das universelle Datenwerk datenwerk : mensch“ die Auswirkungen der Entschlüsselung des genetischen Bauplans des Menschen auf die Kunst. Er setzt den genetischen Code in grafische Darstellungen um, bringt ihn so in einen neuen Zusammenhang – ein stark konzeptueller und philosophischer Ansatz. Vergleichsweise selbstverständlich und leichtfüßig dagegen die Arbeit von Casey Reas, einem Repräsentanten jener Generation, für die künstlerisches Arbeiten ohne den Werkstoff Software von jeher undenkbar gewesen wäre. Reas steht für eine neue Art Kunst aus Code – er arbeitet mit dynamischen, eigenständig reagierenden Systemen. Sein Werk MicroImage besteht aus tausenden Mikro-Software-Organismen. Jeder einzelne ist programmiert und reagiert selbständig mit Bewegungen auf Eingreifen des Users per Maus und auf seine Umgebung, also die anderen Software-Organismen. Indem diese Bewegungen grafisch festgehalten werden, entstehen mit jedem Start neue, nicht vorhersehbare Bilder.

Zahlreiche weitere Künstler wie Ben Fry, John Maeda und Roman Verostko präsentieren Werke im Zusammenhang mit CODE. Christiane Paul vom New Yorker Whitney Museum kuratiert mit CODeDOC II eine Ausstellung im Rahmen der ARS ELECTRONICA.

Die Campus-Exhibition wird dieses Jahr vom Departemente "Medien & Kunst" der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich (HGK Zürich) bestritten, das sich als innovativer Labor- und Experimentierraum zur Erprobung des künstlerischen Einsatzes von analogen und digitalen Medien versteht. Der Teleklettergarten, ein Projekt für die Gestaltung der Aussenfassade der Kunstuni Linz während der Ars, ist eine überdimensionale Tastatur am Gebäude der Kunstuniversität, die von Kletterern bedient wird. Er stellt einen der Höhepunkt der von der Universität für künstlerische und industrielle Gestaltung Linz in Kooperation mit dem Departement Medien & Kunst der der Hochschule für Gestaltung und Kunst Zürich ausgerichteten Ausstellung dar.

Cyberarts 2003 präsentiert die prämierten Projekte der Kategorie „Interaktive Kunst“ des Prix Ars Electronica, allen voran „Can You See Me Now ?“ von Blast Theory in Kollaboration mit dem Mixed Reality Laboratory, University of Nottingham (UK), eine rasante Jagd durch Stadt und virtuellen Raum.Im Rahmen der ARS ELECTRONICA Center Exhibition sind neue Ausstellungsstücke wie etwa der Simulator “Humphrey II”, der dem Besucher die perfekte Illusion zu fliegen vermittelt, zu sehen.

Einen Eckpfeiler des Festivals bilden Concerts, Events and Performances . Besonderes Highlight: “Principles of Indeterminism”. Musik, aufgeführt im und um das Brucknerhaus, begleitet von beeindruckenden
Visualisierungen,wie etwa großflächigen Projektionen auf das benachbarte Arcotel – ein Konzert für alle Sinne, gleichzeitig ein Streifzug ausgehend von traditionellen Kompositionsformen hin zur digitalen Live-Performance. Im Zusammenspiel von Bruckner Orchester, digitaler Musik und Visualisierungen treffen Größen der Minimal Music, der elektronischen Musik und der Medienkunst wie Dennis Russell Davies, Rupert Huber, Lia und Ryoji Ikeda aufeinander und bringen Musik von Steve Reich, Edgar Varèse, Iannis Xenakis und Marco Stroppa zur Aufführung. Ein Abend in epischer Dimension, angelehnt an das Credo von Iannis Xenakis, der stets für einen interdisziplinären und multimedialen Ansatz in der Kunst eintrat.

Ein weiterer Höhepunkt des Programms: Messa di Voce. Zwei Stimmkünstler nutzen ein neuartiges „Instrument“. Jede Nuance ihres Gesangs wird aufgenommen und in grafische 3D-Objekte verwandelt, die im Raum über und neben ihnen schweben. Mit diesen Objekten können die Sänger spielen, sie durch den Raum schieben oder zusammenpressen – was die akustische Wiedergabe der Grafiken verändert. Im Zusammenklang ergibt sich ein Konzert aus Stimme und Code. Eine Reihe weiterer Events wie POL, eine Fabel über einen mechatronischen Hasen auf Diät, aufgeführt mit Hilfe einer interaktiven Bühne und robotischen Darstellern oder Floating Points, ein Sounderlebnis im OMV Klangpark, geben Einblicke in das kreative künstlerische Schaffen mit CODE.

Ebenfalls im Rahmen der ARS ELECTRONICA verleiht das MARS – Exploratory Media Lab am Fraunhofer Institut für Medienkommunikation den >digital sparks< für herausragende interaktive, experimentelle Arbeiten aus dem Bereich der Neuen Medien.

Zentralen Dreh- und Angelpunkt für Kontakte mit Künstlern bilden die electrolobby sowie die electrolobby Kitchen. Neben anregenden Projekten wie dem von Konversation gespeisten Chat-Grill oder den verträumten grafischen Geschöpfen von „LeCielEstBleu“ legen sie ihren diesjährigen Schwerpunkt auf die Präsentation einer neuen Programmiersprache von Casey Reas und Ben Fry – Processing – die neue Möglichkeiten künstlerischen Arbeitens eröffnet. Im Rahmen der electrolobby werden verschiedene Künstler mit Processing arbeiten und Projekte entwickeln. electrolobby und electrolobby Kitchen sind offene Räume, die zur Diskussion und Reflexion von Symposanten, Künstlern und Besuchern einladen.


Detailierte Presseinformationen senden wir Ihnen auf Wunsch gerne zu.

Rückfragehinweis: Wolfgang Bednarzek, wolfgang.bednarzek@aec.at, Tel.: ++43.732.7272-38

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