MISSION ETERNITY

container-innenansicht

Do 3.9. – Mo 7.9.
10:00 – 20:00

Di 8.9.
10:00 – 17:00

Ein digitales Totenritual für das Informationszeitalter

etoy

http://www.missioneternity.org
http://www.etoy.com

mission eternity zeremonie

So 6.9. 20:00 – 20:30

„MISSION ETERNITY“ (M∞) überschreitet die Normen einer von Datenspeicherung und Güterverkehr besessenen Zivilisation: Bestehende Architektur und Rituale sind inadäquat, wenn es darum geht, das Totenreich, die virtuellste aller Welten, zu erschließen. Unabhängig von religiösen Vorstellungen und wissenschaftlichen Spekulationen erforscht etoy das Leben nach dem Tod.

Die Kunstgruppe nutzt Computertechnologie und das globale Transportnetzwerk, um menschliche Überreste zu prozessieren, zu verteilen und ihnen zu ewigem Leben zu verhelfen.

Im Zentrum von M∞ steht die Erschaffung und langfristige Erhaltung von ARCANUM CAPSULES: digitale Porträts von M∞ PilotInnen – ein Datenschwarm, der für immer durch Raum und Zeit reist. Sie enthält digitale Fragmente eines Lebens: ASCII-Text, Statistiken, Stimmproben, Elektrokardiogramme, Fotos und andere Aufzeichnungen aus Regierungsdatenbanken, Familienarchiven und Online-Quellen.

Sie werden abgelegt auf hunderten von vernetzten Rechnern und Mobiltelefonen von M∞ ANGELS – User, die bereit sind, einen Teil ihrer reichlich vorhandenen Speicherkapazität zur Verfügung zu stellen. Die Initiierung einer ARCANUM CAPSULE erfordert die aktive Präsenz des lebenden Piloten. Jedem Piloten (und damit seiner Datenkapsel) wird eine 16-stellige alphanumerische Kennnummer (z.B. F71834AA6A9A6586) zugeordnet.

etoy kann über 83 Jahre hinweg sieben Milliarden ARCANUM CAPSULES pro Sekunde aktivieren.

Am M∞ Gate (http://www.missioneternity.org/gate) übergibt der PILOT seine Daten und die Kontrolle darüber der Ewigkeit. Die Daten können fortan nicht mehr zurückgerufen oder verändert werden: Der Akt des Hochladens ist Ende und Anfang.

Nach dem Hochladen der digitalen Hinterlassenschaft vervollständigt der Einbezug der sterblichen Überreste der PILOTS das Totenritual.

Der Terminus, ein kubusförmiger Stecker – gegossen aus Beton und menschlicher Asche –, wird in einer Zeremonie im SARCOPHAGUS installiert: Ein 20-Fuß-Frachtcontainer, ausgerüstet mit 17.000 Leuchtdioden, zeigt die Daten der verstorbenen PILOTS und bietet Platz für rund 1.000 Pilots. Der SARCOPHAGUS reist als Teil des weltweiten Containerverkehrs durch den geografischen Raum wie die ARCANUM CAPSULES als Datenpakete durch das Internet.

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In Kooperation mit Schweizer Kulturstiftung Pro Helvetia, Linz 2009 Kulturhauptstadt Europas – Extra Europa Schweiz.

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