Namekawa Maki (JP)
Maki Namekawa studierte an der Kunutachi Musikhochschule in Tokio bei Mikio Ikezawa und Henriette Puig-Roget, Gastprofessorin vom Conservatoire de Paris. 1994 gewann sie den Leonid Kreutzer-Preis, der alljährlich von der Kreutzer-Gesellschaft Japan vergeben wird. 1995 setzte sie ihre Ausbildung an der Staatlichen Hochschule für Musik Karlsruhe bei Werner Genuit sowie Kaya Han fort und legte das Solistenexamen mit Auszeichnung ab. Anschließend vertiefte sie ihr Studium im klassisch-romantischen Repertoire bei Edith Picht-Axenfeld und György Kurtág, im Bereich der Neuen Musik bei Pierre-Laurent Aimard (Musikhochschule Köln), bei Prof.
Stefan Litwin (Hochschule für Musik Saar) und bei Florent Boffard.
Maki Namekawa startete inzwischen eine Aufsehen erregende Solistenkarriere, die sie u.a. mit dem Concertgebouw Orkest Amsterdam, den Münchener Philharmonikern, der Dresdner Philharmonie, dem Stuttgarter Kammerorchester und dem Bruckner Orchester Linz zusammenführte. Rundfunkaufnahmen entstanden für Radio France, den WDR, BR, SR, HR sowie beim SWR Stuttgart und Karlsruhe, bei ARVO Klassiek und dem Schweizer Radio. Maki Namekawa ist sowohl im klassisch-romantischen Repertoire als auch in der Neuen Musik gleichermaßen zu Hause. Sie hat sich jedoch zur Aufgabe gemacht, Werke zeitgenössischer Komponisten auch dem breiten Publikum bekannt zu machen und in das „normale“ Musikleben einzuführen. Sie konzertiert regelmäßig auf internationalen Podien, u.a. beim Klavierfestival Ruhr, beim WDR-Klavierfestival „Pianorama“, bei der Musik-Biennale Berlin, dem Eclat Festival Stuttgart, dem Rheingau Musikfestival, den Klangspuren Schwaz und dem Festival Ars Electronica Linz, und wirkt bei Konzert- und Aufnahmenprojekten des ZKM Karlsruhe mit. Maki Namekawa gastierte außerdem in der Suntory Hall in Tokio. Sie arbeitete mit Dirigenten wie Mario Venzago, Howard Griffiths, Kaspar de Roo und Dennis Russell Davies.
Höhepunkte der letzten Jahre waren u.a. das Klavierkonzert von Alfred Schnittke mit dem Concert-gebouw Orkest Amsterdam, mit dem Maki Namekawa bereits mehrfach konzertierte, die Klavier-
konzerte „Dialogues“ von Elliot Carter, „Lousadzak“ von Alan Hovhaness mit der Basel Sinfonietta und „Concert Rhapsody“ von Aram Khachaturian mit dem Philharmonischen Orchester Erfurt. Auch hat Maki Namekawa so selten zu hörende Werke wie Igor Strawinskys Konzert für Klavier und Bläser, Dmitri Schostakowitschs 2. Klavierkonzert, Arnold Schönbergs Klavierkonzert op. 42 oder John Cages Konzert für präpariertes Klavier und Kammerorchester im Repertoire und mit bedeutenden Ensembles europaweit erfolgreich aufgeführt.
In 2009 war Maki Namekawa u.a. mit dem Seattle Symphony Orchestra in der Benaroya Hall in Seattle mit Alan Hovhaness’ „Lousadzak“ zu hören, in 2010 mit dem Münchner Kammerorchester im Prinzregententheater mit György Ligetis Klavierkonzert. Unter der Leitung von Dennis Russell Davies spielte sie im Januar 2012 Arvo Pärts „Lamentate“ in der Carnegie Hall in New York, im Februar 2012 folgte Igor Strawinskys Concerto für Klavier und Blasinstrumente im Rahmen von zwei Konzerten mit den Bamberger Symphonikern.
Seit 2005 bildet Maki Namekawa mit Dennis Russell Davies ein erfolgreiches Klavierduo, das regelmäßig in Europa und den USA auftritt, so beispielsweise im Oktober 2007 bei Other Minds im Herbst Theatre in San Francisco sowie im Rahmen des Klavier-Festivals Ruhr in den Jahren 2006 bis 2009. Anlässlich dessen 20-jährigen Bestehens feierte das Publikum in der Essener Philharmonie die Uraufführung der „Four movements for two pianos“ von Philip Glass, einer Auftragskomposition des Klavier-Festivals. Bereits Anfang 2006 war in der Edition Klavier-Festival Ruhr eine Aufnahme von Zemlinskys Bearbeitung der „Zauberflöte“ für Klavier zu vier Händen erschienen, im Juni 2007 Zemlinskys Bearbeitung des „Fidelio“. In 2009 wurde die CD „American Piano Music“ mit Werken von Leonard Bernstein, Aaron Copland und Phillip Glass veröffentlicht, 2010 eine Doppel-CD mit Haydns „Jahreszeiten“ und „Schöpfung“, ebenfalls in der Bearbeitung Zemlinskys für Klavier zu vier Händen.
Mit Dennis Russell Davies im Duo war Maki Namekawa 2009 in Seattle sowie beim Festival „Musik im Riesen“ in Swarovski Kristallwelten in Wattens mit der österreichischen Erstaufführung von Philip Glass’ „Four movements for two pianos“ zu Gast. Die amerikanische Erstaufführung des Werks fand im Juli 2009 mit großem Erfolg beim Lincoln Center Festival in New York statt.
2010 war das Duo u.a. beim Schwäbischen Frühling, bei der Klavierwoche Ernen sowie im Rahmen des Klavierfestivals Ruhr mit der vierhändigen Klavierfassung von Igor Strawinskys „Le Sacre du Printemps“ in Dortmund zu hören. Im Juni 2012 war das Duo erneut mit Werken von Debussy und Braunfels erfolgreich beim Klavierfestival Ruhr zu Gast.