THE BIG PICTURE – Symposium

Das diesjährige Symposiumsprogramm versucht die gewohnten Trennungen in Genres und Disziplinen möglichst aufzuheben, um so dem Thema und der vorgeschlagenen Pluralität von Sichtweisen und Blickwinkeln Rechnung zu tragen. Aus diesem Grund werden auch die Präsentationen der Prix-PreisträgerInnen nicht nur im üblichen Rahmen des Prixforums stattfinden, sondern zum Teil in den Ablauf des Themensymposiums integriert.

Die Erörterung der wissenschaftlichen, künstlerischen und gesellschaftspolitischen Aspekte des Festivalthemas prägt den Ablauf der drei Symposiumstage, begleitet von einer Reihe von Sonderkonferenzen, die mit ihren spezifischen Fragestellungen das Festivalprogramm ergänzen.

Aus lizenzrechtlichen Gründen stehen nicht alle Vorträge auf Youtube zur Verfügung.

THE BIG PICTURE Symposium auf Deutsch

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THE BIG PICTURE Symposium auf Englisch

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Overview Effect

Adam Bly (CA) hat mit seinem Team von SEED Magazine aus New York die Eröffnungssession zusammengestellt. Ausgangspunkt ist der sprichwörtlich gewordenen Overview-Effekt, den die ersten massenmedialen Bilder unseres Planeten aus dem Weltraum gesehen ausgelöst haben. Es geht es um die Rolle der Bildmedien in der Prägung und Verbreitung von Weltbildern und um die Frage mit welchen Visualisierungstechniken wir die komplexen Zusammenhange unserer Zeit verstehen, abbilden und vermitteln können.

Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 13:00
Brucknerhaus, Mittlerer Saal

10:00 – 10:15 Gerfried Stocker (AT)
10:15 – 10:40 Adam Bly (CA)
10:40 – 11:00 Johan Bollen (BE/US)
11:00 – 11:20 Manuel Lima (PT/US)
11:20 – 11:30 Break
11:30 – 11:50 Paola Antonelli (IT/US)
11:50 – 12:10 Golan Levin (US)
12:10 – 12:40 Panel
12:40 – 13:00 Discussion
Moderated by Adam Bly (CA)

Adam Bly (CA) ist Gründer und Geschäftsführer des Onlinewissenschaftsmagazins Seed sowie Initiator der Datenvisualisierungsplattform Visualizing.org. Mit Vorträgen und Präsentationen war Bly bis dato Gast u. a. des World Economic Forum, des MoMA, der Royal Society und der Harvard University.

Johan Bollen (BE/US) hat experimentelle Psychologie studiert und lehrt an der Indiana University School of Informatics and Computing. Datamining, digitale Bibliotheken, Infometrik sowie lernfähige Informationssystemarchitekturen sind seine Arbeitsgebiete.

Manuel Lima (PT/US) arbeitet für Microsoft Bing, initiierte VisualComplexity.com zur Kartierung komplexer Netzwerke und ist Fellow der Royal Society of Arts. Vor seinem Engagement bei Microsoft arbeitete er u. a. für Nokia und Siemens. Lima ist einer der führenden Experten für die Visualisierung von Informationen.

Paola Antonelli (IT/US) ist Kuratorin am Museum of Modern Art in New York und eine der weltweit führenden ExpertInnen für Gegenwartsarchitektur und -design. Sie hat zahlreiche Ausstellungen wie Workspheres und SAFE gestaltet, Bücher über Design verfasst und Designgeschichte an der UCLA und in Harvard unterrichtet.

Golan Levin (US) gestaltet Artefakte und Ereignisse, die neue Formen des Ausdrucks von Reaktionen untersuchen. In seiner Arbeit konzentriert er sich auf die Gestaltung von Systemen zur simultanen Erzeugung, Veränderung und Darstellung von Bild und Klang. Levin lehrt und forscht an der Carnegie Mellon University. Er ist Award-of-Distinction-Preisträger des Prix Ars Electronica 2012 in der Kategorie Hybrid Art.

Mapping the World

Der Nachmittag steht unter dem Titel Mapping the World. Den Auftakt macht der Philosoph Thomas Macho (AT), mit einem grundlegenden kulturgeschichtlichen Blick auf die Bilder, die wir uns von der Welt machen. Gänzlich neue Weltbilder im wörtlichen Sinn sind danach das Thema von Lisa Kaltenegger (AT), die als Astronomin an der Entdeckung und Vermessung von Exoplaneten arbeitet. Den Blick zurück auf unseren Planeten lenkt das Projekt Tsunagari, das Mahoro Uchida (JP) am Miraikan, dem großen japanischen Sciencecenter leitet. Sie präsentiert dieses spektakuläre Visualisierungs- und Vermittlungsprojekt gemeinsam mit dem Architekten Hajime Narukawa (JP), der die Idee von Buckminster Fullers Dymaxion konsequent weiterentwickelt hat. Die Welt nicht als einen großen Zusammenhang, sondern als Mosaik zahlloser subjektiver Blicke zeigt das mittlerweile jährlich stattfindende globale Filmprojekt One Day on Earth, das uns dessen Initiatoren Brandon Litman (US) und Kyle Ruddick (US) als Abschluss des ersten Symposiumstages vorstellen.

Fr/Fri 31. 8. 15:00 – 17:30
Brucknerhaus, Mittlerer Saal

15:00 – 15:30 Thomas Macho (AT/DE)
15:30 – 15:50 Lisa Kaltenegger (AT)
15:50 – 16:30 Hajime Narukawa, Maholo Uchida (JP)
16:30 – 16:45 Break
16:45 – 17:15 Brandon Litman, Kyle Ruddick (US)
17:15 – 17:30 Discussion
Moderated by Ariane Koek (UK/CH)

Thomas Macho (AT/DE) studierte Philosophie, Musikwissenschaft und Pädagogik und hat seit 1993 den Lehrstuhl für Kulturgeschichte an der Humboldt-Universität Berlin inne. Er ist Gastprofessor unter anderem an der Kunstuniversität Linz und Mitglied zahlreicher Forschungsgruppen und -gesellschaften.

Lisa Kaltenegger (AT) ist Astrophysikerin und Astronomin. Sie erforscht extrasolare Planeten, insbesondere deren Atmosphäre und sucht nach Indikatoren für extraterrestrische Lebensformen. Kaltenegger arbeitet u. a. am MPIA Heidelberg und lehrt am Harvard Astrophysics Department.

Hajime Narukawa (JP) ist ein u. a. beim Salon de Printemps Prize ausgezeichneter Architekt, der sich seit Mitte der 1990er-Jahre mit geometrischer Theorie auseinandersetzt. Er arbeitete an der Arnhem Academy of Architecture, dann bei Sasaki Structural Consultants und gründete 2009 AuthaGraph.

Maholo Uchida (JP) ist Kuratorin und Ausstellungsentwicklerin am Miraikan, dem National Museum of Emerging Science and Innovation. Diese Institution ist ein Wissenschaftsmuseum neuen Zuschnitts. Mit der Präsentation und Vermittlung bahnbrechender wissenschaftlicher Arbeiten und pionierhafter Technologien hat es sich zum Ziel gesetzt, die menschliche Kultur zu bereichern.

Brandon Litman und Kyle Ruddick (US) sind die Initiatoren bzw. der Regisseur (Ruddick) und Produzent (Litman) von One Day on Earth – einem Film, der zugleich globale Medienbewegung und globale Community ist. Mit 70 NGO-Partnern wie der UNO realisiert, ist One Day on Earth der erste Film der Menschheitsgeschichte, der kollaborativ von rund 19.000 Mitwirkenden in allen Ländern der Erde gedreht wurde.

Ariane Koek (UK/CH) war über 20 Jahre als vielfach ausgezeichnete Produzentin für BBC TV und BBC Radio sowie als Leiterin der Arvon Foundation for Creative Writing tätig. Seit 2010 ist sie am CERN für das International Arts-Development-Programm verantwortlich.

Science & Art I

Am Samstag wandert das Symposium vom Brucknerhaus in das Lentos. Ein idealer Ort um die Rollenverteilung von Kunst und Wissenschaft und die tatsächlichen Möglichkeiten bzw. Grenzen ihrer Zusammenarbeit zu diskutieren. Der Wissenschaftler Geoge Church (US) und der Künstler Joe Davis (US), kongeniale Grenzüberschreiter in ihren jeweiligen Disziplinen, präsentieren ihre Positionen und Arbeiten im Bereich der neuen Biotechnologien und werden danach in einer Gesprächsrunde gemeinsam mit dem Kurator und Bio-Art-Experten Jens Hauser (DE) sowie dem CERN-Physiker Michael Doser (AT) die Theorie und Praxis der Zusammenarbeit von Kunst und Wissenschaft diskutieren.

Anschließend stellt Gabriele Lohmann (DE) die Rolle der neuen bildgebenden Methoden in der Gehirnforschung vor und vermittelt uns eine Vorstellung davon, welch enormes Potenzial die neuesten Erkenntnisse der Neurosciences haben, unser Menschenbild zu verändern.

Sa/Sat 1. 9. 10:30 – 13:00
Lentos Kunstmuseum Linz

10:30 – 11:00 George Church (US)
11:00 – 11:30 Joe Davis (US)
11:30 – 11:50 George Church (US), Joe Davis (US), Jens Hauser (DE/FR)
11:50 – 12:00 Break
12:00 – 12:20 Hiroshi Ishiguro (JP)
12:20 – 12:45 Gabriele Lohmann (DE)
12:45 – 13:00 Discussion
Moderated by Michael Doser (AT/CH)

George Church (US) hat einen Lehrstuhl für Genetik an der Harvard Medical School inne und leitet das Center for Computational Genetics. 1984 gelang ihm die erste Genomentschlüsselung, der zahlreiche weitere bahnbrechende Entdeckungen und Softwareentwicklungen auf dem Gebiet der Gentechnik und der synthetischen Biologie folgten.

Joe Davis (US) ist Künstler, Forscher und Wissenschaftler, der u. a. am Department of Biology am MIT arbeitet. Er hat sich intensiv mit Molekularbiologie und Bioinformatik befasst, Gendatenbanken erstellt, neue biologische Kunstformen entwickelt und zahlreiche nicht kategorisierbare Arbeiten zwischen Kunst und Wissenschaft realisiert. Für Bacterial Radio erhielt er die Goldene Nica Hybrid Art 2012.

Jens Hauser (DE/FR) lebt und arbeitet als Autor, Kulturpublizist sowie Kurator von Ausstellungen wie Synth-ethic (Wien, 2011) und Fingerprints… (Berlin, 2011/München, 2012) in Paris. Seit Langem beschäftigt er sich mit den Interaktionen zwischen Kunst und Technologie und genreübergreifender kontextueller Ästhetik. Er war Jurymitglied des Prix Ars Electronica in der Kategorie Hybrid Art.

Hiroshi Ishiguro (JP) ist Wissenschaftler und Künstler. Er leitet das Intelligent Robotics Laboratory am Department of Adaptive Machine Systems der Universität Osaka und war bereits mehrfach mit aufsehenerregenden Roboterarbeiten und -inszenierungen wie seinem maschinellen Doppelgänger Geminoid H-1 und zuletzt dem Android-Human Theater (2011) bei der Ars Electronica zu Gast.

Gabriele Lohmann (DE) studierte Mathematik, mathematische Logik und Philosophie und entwickelt(e) neue Analysemethoden von Bilddaten – zunächst von Satellitenbildern der Erde für kartografische Anwendungen am Deutschen Zentrum für Luft-und Raumfahrt und seit 1995 auf dem Gebiet der Hirnforschung am Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften in Leipzig.

Michael Doser (AT/CH) ist Teilchenpyhsiker und arbeitet im CERN. Er befasst sich seit 1983 mit Antimaterie. 2002 gelang ihm zusammen mit KollegInnen die Herstellung kalter Atome aus Antiwasserstoff. Zurzeit leitet er das AEGIS-Experiment.

Science & Art II

Am Nachmittag vertieft sich die Kunst-Wissenschafts-Diskussion – insbesondere über die Frage, ob Kunst über die Interpretation der wissenschaftlich induzierten Weltbilder hinaus auch selbst in vergleichbarer Weise neue Konzepte über unsere Welt und ihre Wirkzusammenhänge entwerfen und propagieren kann.

Julius von Bismarck (DE) – der erste Artist des neuen Residence-Programms von CERN und Ars Electronica – wird seine Arbeit und seine Erfahrungen präsentieren und anschließend in einer Gesprächsrunde mit James Wells (US), seinem wissenschafltichen Mentor bei diesem Residence-Programm, und Ariane Koek (UK), der ‚Kunstbeauftragten‘ des CERN, sowie dem CERN-Physiker Michael Doser als Moderator vertiefen.
Das breite Spektrum, in dem künstlerisches Arbeiten Position zu wissenschaftlichen Fragestellungen bezieht, prägt den weiteren Verlauf des Nachmittags. In den Werkpräsentationen von PreisträgerInnenarbeiten aus den Kategorien Hybrid Art und Interactive Art zeigt sich abermals, wie spannend aber auch wie relevant solche Arbeiten über den engeren Bereich der Kunst hinaus sein können.

Sa/Sat 1. 9. 15:00 – 17:30
Lentos Kunstmuseum Linz

15:00 – 15:20 Julius von Bismarck (DE)
15:20 – 15:45 Julius von Bismarck (DE), Ariane Koek (UK/CH), James Wells (US)
15:45 – 16:05 Jo Thomas (UK)
16:05 – 16:25 Agnes Meyer-Brandis (DE)
16:25 – 16:40 Break
16:40 – 17:30 Isobel Knowles & Van Sowerwine (AU), Timo Toots (EE)
Moderated by Michael Doser (AT/CH)

Julius von Bismarck (DE) ist Collide@CERN-Preisträger 2012. Er lebt und arbeitet in Berlin, wo er am Institut für Raumexperimente studierte. Davor absolvierte er das MFA-Programm am Hunter College in New York. Für seinen Image Fulgarator gewann er 2008 die Goldene Nica des Prix Ars Electronica.

James Wells (US) ist theoretischer Physiker und gehört zum wissenschaftlichen Stab am CERN. Der mehrfach preisgekrönte Wissenschaftler war davor u. a. Professor an der University of Michigan, an der University of California sowie am Deutschen Elektronen-Synchrotron (DESY) in Hamburg.

Jo Thomas (UK) ist Musikerin mit Lebens- und Arbeitsmittelpunkt in London. Ihre mithilfe von Multikanalsystemen produzierten Stücke, in denen sie mit Microsounds, reinem Ton und Störimpulsen arbeitet, setzen sich musikalisch mit der Polarität von Scheitern und Erfolg auseinander. Sie erhielt die Goldene Nica Digital Musics & Sound Art des Prix Ars Electronica 2012.

Agnes Meyer-Brandis (DE) bewegt sich in ihren weltweit gezeigten Arbeiten zwischen Bildhauerei und Medienkunst an der Grenze von Kunst und Wissenschaft, wobei sie sich speziell für den Zwischenbereich zwischen Faktum und Fiktion interessiert. Sie erhielt einen Award of Distinction Hybrid Art beim Prix Ars Electronica 2012.

Isobel Knowles (AU) verwendet in ihrer künstlerischen Arbeit vor allem die Technik der Animation, die sie in Installationen, Filmen, Musikvideos und Auftragsarbeiten einsetzt. Beim Prix Ars Electronica 2012 erhielt sie einen Award of Distinction in der Kategorie Interactive Arts.

Van Sowerwine (AU) ist Medienkünstlerin und in den Bereichen Animation, Installation und Interaktion tätig. Seit vielen Jahren arbeitet sie gemeinsam mit Isobel Knowles (AU) an international gezeigten Stop-Motion-Animationen und interaktiven Installationen. Beim Prix Ars Electronica 2012 erhielt sie einen Award of Distinction in der Kategorie Interactive Art.

Timo Toots (EE) studierte Computerwissenschaft und Fotografie. Seit 2005 realisiert er interaktive Kunstprojekte, die Entwicklungen der (Informations)Gesellschaft analysieren, kommentieren oder reflektieren. Darüber hinaus arbeitet er auch an Projekten zum öffentlichen Raum. Er erhielt die Goldene Nica Interactive Art des Prix Ars Electronica 2012.

Everyday Rebellion/Prix Forum II – Digital Communities

So/Sun 2. 9. 10:30 – 17:15
Brucknerhaus, Mittlerer Saal

Das umfassende Crossmedia-Projekt Everyday Rebellion der Brüder Riahi (AT) gibt dem dritten Symposiumstag Namen und Rahmen. Als Web-2.0-Plattform samt in Entstehung befindlichem (Kino-)Dokumentarfilm ist ihre Arbeit ein Sammelporträt mutiger Menschen, die weltweit gewaltfreien politischen Widerstand leisten – und zugleich eine Hommage an sie.

Nach der Präsentation von Arash und Arman Riahi kommen verschiedene und mehrfach für ihr Engagement vom Prix Ars Electronica gewürdigte Everyday Rebels zu Wort. Sie sind AktivistInnen und KünstlerInnen, die sich kreativ und ganz konkret in so unterschiedlichen Ländern wie Syrien, China und den USA für demokratische Meinungs- und Gestaltungsfreiheit einsetzen. Und zwar mit künstlerischen Mitteln ebenso wie mit technischen und juristischen.

10:30 – 11:00 Leila Nachawati (ES)
11:00 – 11:30 Arash T. Riahi, Arman T. Riahi (AT)
11:30 – 11:50 Sherien Al-Hayek (US)
11:50 – 12:00 Break
12:00 – 12:20 Hexie Farm (CN)
12:20 – 12:40 Agnes Aistleitner (AT)
12:40 – 13:00 Discussion
15:00 – 15:20 Mathias Jud, Christoph Wachter (CH)
15:20 – 15:40 James Burke (UK)
15:40 – 15:45 Discussion
15:45 – 16:00 Break
16:00 – 16:20 Shawn Sims (US)
16:20 – 16:40 Sebastian Pichelhofer (AT), Oscar Spierenburg (NL)
16:40 – 17:15 Discussion

Leila Nachawati (ES) ist eine spanisch-syrische Bloggerin, Kommunikationsstrategin und Menschenrechtsaktivistin. Sie schreibt u. a. für Al-Jazeera, Global Voices und Periodismo Humano. Beim Prix Ars Electronica 2012 war sie Jurorin in der Kategorie Digital Communities.

Arash T. Riahi (AT) ist als Gründer von Golden Girls Filmproduktion nicht nur Filmproduzent, sondern auch Autor und Regisseur etlicher preisgekrönter Dokumentar- und Experimentalfilme, Musikvideos und Werbespots. Zu seinen Arbeiten zählen u. a. Exile Family Movie und For a moment, freedom sowie die Projekt- und Kommunikationsplattform Everyday Rebellion rund um gewaltfreien politischen Widerstand.

Arman T. Riahi (AT) ist seit 2005 Autor und Regisseur von ORF-Fernsehproduktionen wie der Sendung ohne Namen und Sunshine Airlines sowie der Dokumentationsreihe Momentum des Red Bull Media House. 2011 gestaltete er mit Schwarzkopf seinen ersten dokumentarischen Kinofilm. Mit seinem Bruder Arash initiierte er die Plattform Everyday Rebellion.

Sherien Al-Hayek (US) gehört zur Gruppe Syrian people know their way. Hinter ihr stehen syrische und syrischstämmige Kulturschaffender, die die Bemühungen ihrer Landsleute um einen demokratischen Wandel in Syrien mit künstlerischem Engagement in verschiedenen Social-Media-Plattformen unterstützen. Al-Hayek betreibt den arabisch-englischsprachigen Blog Tabasher/Charcoals.

Hexie Farm (CN) ist freischaffender Cartoonist und steckt hinter der gleichnamigen Serie politischer Cartoons gegen Zensur und Staatspropaganda in China. Das Internet nutzt er zur anonymen Veröffentlichung seiner Arbeiten; seine Online-Kampagne Dark Glasses.Portrait wurde mit dem Prix Ars Electronica Award of Distinction in der Kategorie Digital Communities ausgezeichnet.

Agnes Aistleitner (AT), 1993 in Oberösterreich geboren, schloss 2012 die HBLA für künstlerische Gestaltung in Linz ab. Mit ihrem 15minütigen Video state of revolution (Goldene Nica u19), das sie auf eigene Faust in Ägypten drehte, wurde sie mit der Goldenen Nica u19 – CREATE YOUR WORLD 2012 ausgezeichnet.

Mathias Jud und Christoph Wachter (CH) arbeiten seit dem Jahr 2000 gemeinsam an offenen, partizipatorischen Community-Projekten, für die sie verschiedentlich mit Preisen ausgezeichnet worden sind; so etwa mit [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant. Ihr Projekt qaul.net verwirklicht ein redundantes, offenes Kommunikationsprinzip, in dem WLAN-fähige Computer und Mobile-Devices unabhängig von Internet und Mobilfunk direkt ein spontanes Netz bilden.

James Burke (UK) ist als Experte für Interaction Design und User Experience Teil der niederländischen P2P Foundation, die mit dem im [the next idea] voestalpine Art and Technology Grant 2011 ausgezeichneten Choke Point Project der Frage nachgeht, wer das Internet eigentlich kontrolliert bzw. kontrollieren kann.

Shawn Sims (US) ist Gründer und Leiter des Synaptic Lab, das nach neuen Technologieanwendungen im Bereich der Form sucht. Der Absolvent der Pratt Institute School of Architecture und des Computational Design Lab an der Carnegie Mellon University beschäftigt sich gegenwärtig u. a. mit Robotik und avancierten digitalen Gestaltungs- und Produktionsmethoden. Er ist Träger eines Award of Distinction in der Kategorie Hybrid Art des Prix Ars Electronica 2012.

Sebastian Pichelhofer (AT) ist Leiter des Projekts Apertus Open Source Cinema, das mit einem Prix Ars Electronica 2012 Award of Distinction in der Kategorie Digital Communities ausgezeichnet wurde. Apertus ist eine offene Plattform von FilmemacherInnen mit rund 15 Kernmitgliedern und weiteren 100 Beteiligten. Ihr Ziel ist es, eine leistungsfähige Filmkamera auf Open-Source-Basis zu entwickeln, die den hohen Ansprüchen der Community-Mitglieder gerecht wird.

Oscar Spierenburg (NL) ist Maler und Filmemacher. Die Idee des Apertus Open Source Cinema (Prix Ars Electronica 2012 Award of Distinction in der Kategorie Digital Communities) geht auf ihn zurück; Spierenburg war es, der die weltweite Community der EntwicklerInnen gründete. Er lebt in Belgien und arbeitet an seinem ersten abendfüllenden Spielfilm.