Deep Space Live

Der Deep Space ist der Projektionsraum des Ars Electronica Center, der Bilder, Filme, Animationen und 3-D-Applikationen in weltweit einmaliger Auflösung und Größe bietet. Die Ausstattung mit insgesamt acht Projektoren erlaubt es, hier 16 mal 9 Meter große, gestochen scharfe Bilder auf Wand und Boden zu projizieren. Auch dieses Jahr gibt es zum Festival ein umfassendes Programm.

Schedule

Do/Thu 30. 8.

12:00 Best of Deep Space
14:00 Best of Deep Space
15:30 Best of Deep Space
17:00 Best of Deep Space (in English)
18:00 Vocal-VI
18:30 Codeform
19:00 Best of Deep Space
20:00 Best of Deep Space

Fr/Fri 31. 8.

10:30 u19 Ceremony
12:00 Best of Deep Space
13:00 Codeform
13:30 Best of Deep Space
14:30 Brain Sculpturing
16:00 Codeform
17:00 Vocal-VI
18:00 Deep Space Music
19:00 Weltbilder in der Astronomie / Reaching Out Into The Deep Universe
20:00 Global-Mind-Spirit
20:30 Best of Deep Space

Sa/Sat 1. 9.

10:30 Best of Deep Space
11:00 Tsunagari & Authagraph
12:00 Best of Deep Space
12:30 Weltbilder in der Astronomie
13:30 Best of Deep Space
14:00 Reaching Out Into The Deep Universe
15:00 The Big Planet: Giant Planet Jupiter
16:00 Best of Deep Space
16:30 Tsunagari & Authagraph
17:30 Best of Deep Space (in English)
18:30 Deep Space Music
19:30 100YC

So/Sun 2. 9.

10:00 Vom Sternenstaub zu neuen Sternen
11:00 Best of Deep Space
13:00 – 18:00 Limelight
18:30 Kartografische Schätze
19:30 Global-Mind-Spirit
20:30 Vocal-VI

Mo/Mon 3. 9.

11:00 Best of Deep Space
12:00 Best of Deep Space
12:30 Codeform
13:00 Reaching Out Into The Deep Universe
14:00 Weltbilder in der Astronomie
15:00 Best of Deep Space
16:00 Brain Sculpturing
17:30 Best of Deep Space (in English)
18:30 Deep Space Music
19:30 Best of Deep Space
20:00 Global-Mind-Spirit

Best of Deep Space

Das Highlightprogramm Best of Deep Space nimmt die BesucherInnen auf eine spektakuläre Reise durch Raum und Zeit mit, die u. a. einen Flug durch das gesamte uns bekannte Universum beinhaltet.

Vocal-VI

Rúrí (IS)
Do/Thu 30. 8. 18:00 – 18:30
Fr/Fri 31. 8. 17:00 – 17:30
So/Sun 2. 9. 20:30 – 21:00

Island ist reich an spektakulären Regenbögen und Wasserfällen, mit denen der „mythische“ Charakter der Insel oft und gerne unterstrichen wird. Genau dieses Bild relativiert die isländische Künstlerin Rúrí mit ihrer um 2000 begonnenen Werkreihe Archive – Endangered Waters. Denn mit dieser führt sie der Weltöffentlichkeit die Vernichtung eben dieser Wasserfälle durch überdimensionierte Kraftwerkprojekte vor Augen. Archive zeigt in Gestalt multimedialer Installationen akustische und bildliche Porträts bedrohter isländischer Wasserfälle. Auch die eigens für den Deep Space konzipierte Videoperformance Vocal-VI widmet sich den bedrohten Wässern. In ihrer charakteristischen Handschrift stellt die Künstlerin der gewaltigen Kraft des Wassers eine formale Fragilität entgegen, mit der sie die Verletzbarkeit des Wasserhaushalts unterstreicht.

Codeform

Jon McCormack (AU)
Do/Thu 30. 8. 18:30 – 19:00
Fr/Fri 31. 8. 13:00 – 13:30
Mo/Mon 3. 9. 12:30 – 13:00

Man muss nicht Gott sein, um Leben zu schaffen – im Deep Space genügt dazu bereits eine ganz gewöhnliche Eintrittskarte. Codeform, von Jon McCormack (AU) so wie auch die im Foyer gezeigte Arbeit Fifty Sisters (siehe Seite XX) als Artist-in-Residence im Ars Electronica Futurelab geschaffen, verwandelt einen beliebigen QR-Code in ein künstliches Lebewesen. Der Ticketcode wird an Ort und Stelle eingescannt und dient als digitales Gen. Der Deep Space wird zum Ökosystem, in dem aus dem Code ein Ei mit Embryo wird. Der wächst, gedeiht, beginnt sich zu regen.

Bald darauf wagt er sich in die 3-D-Welt des Deep Space hinaus, die er gemeinsam mit anderen Codeform-Kreaturen ergründet. Die Lebensdauer der künstlichen Wesen ist unterschiedlich lang: Manche sterben nach kurzer Zeit, andere überdauern in ständiger Weiterentwicklung bis zur nächsten Vorführung. Die BesucherInnen können wiederholt in den Deep Space zurückkehren und mit ihrem Ticket prüfen, was aus „ihrem“ Wesen zwischenzeitlich geworden ist.
Codeform wird nach dem Festival in das Jahresprogramm des Ars Electronica Center übernommen.

Brain Sculpturing

Fr/Fri 31. 8. 14:30
Mo/Mon 3. 9. 16:00

Am Computer Bilder zu malen, ohne dabei die Hände, Tastatur oder Maus einzusetzen: Brain Painting macht es durch ein Brain-Computer-Interface (BCI) und spezielle Software möglich. Adi Hoesle (DE) demonstriert in den Brain-Painting-Sessions im Deep Space, wie durch bewusste Gehirnaktivität Bilder entstehen.

Reaching Out Into The Deep Universe

Warren Keller (US)
Fr/Fri 31. 8. 19:00
Sa/Sat 1. 9. 14:00
Mo/Mon 3. 9. 13:00

Als einer der Top-Ten-Astrofotografen der USA weiß Warren Keller wie kein Zweiter über die Filter im Bildbearbeitungsprogramm Photoshop Bescheid – hat er sie doch zum Teil selbst entwickelt. Ebenso umfassend ist sein Wissen über die Geschichte der sogenannten Deep-Sky-Astrofotografie, die Bilder aus den ganz entfernten Weiten des Universums liefert. In seiner Deep-Space-Session zeigt der erfolgreiche ehemalige Musiker und Songwriter, wie Deep-Space-FotografInnen arbeiten und wie auch AmateurInnen Bilder gelingen, die sich spielend mit jenen des Hubble Space Telescope messen können.

Weltbilder in der Astronomie

Dietmar Hager (AT)
Fr/Fri 31. 8. 19:00
Sa/Sat 1. 9. 12:30
Mo/Mon 3. 9. 14:00

Mit Deep-Space-Kurator Dietmar Hager (AT), seines Zeichens u. a. Fellow of the Royal Astronomical Society, geht es auf Zeitreise durch die menschliche Kulturgeschichte der Kontinente. Der Astronom und Astrofotograf erklärt, warum sich der Mensch schon immer an den Sternen orientiert hat und wie der Sternenhimmel bis heute Impulsgeber für die Entwicklung von Weltbildern gewesen ist. Eine spannende Rückschau lässt verstehen, welche Hürden es auf dem Weg von archaischen Auffassungen zu den Perspektiven der Gegenwart zu überwinden galt – und welche Opfer dafür gebracht wurden.

Global-Mind-Spirit

Manfred Litzlbauer (AT)
Fr/Fri 31. 8. 20:00
So/Sun 2. 9. 19:30
Mo/Mon 3. 9. 20:00

Zwischen Theologie, Informatik und Wirtschaft durchsucht der grafische Browser Global-Mind-Spirit das Internet auf globalem Niveau auf Nachweise von Bewusstsein und Spiritualität hin. Mag Spiritualität zwar schwer zu fassen sein, braucht sie aus der wissenschaftlichen Sicht der Theologie doch Handlungen – und Orte wie eben das weltweite Netz. Wie ein Radar arbeitet der Browser nach vorgegebenen Begriffen und zeichnet in grafischer Form für jeden gefundenen Link einen Punkt auf.

So entsteht ein Big Picture der spirituellen Durchdringung. Zu den dahingehend bereits erforschten Feldern gehören „globale Problemfelder“, „mächtige Personen“, „starke Markennamen“ und „weltweit verbreitete Kinofilme“. Die höchste spirituelle Dichte konzentriert der Dalai Lama um sich; bei den Marken sind es junge Technologieunternehmen. Zu sehen ist das in Form hochaufgelöster 2-D-Diagramme.

Tsunagari & Authagraph

Maholo Uchida (JP), Hajime Narukawa(JP)
Sa/Sat 1. 9. 11:00, 16:30

Das komplexe Projekt Tsunagari (japanisch für „Beziehung“) des National Museum of Emerging Science and Innovation Mirailan (JP) ebnet den Weg für ein ganz neues Verständis der Beziehungen innerhalb des riesigen Ökosystems Erde – und damit für ein ganz neues Verständnis unserer selbst. Maholo Uchida (JP) stellt im Deep Space die Bestandteile dieser verblüffenden Installation vor: Der Geo-Cosmos im Miraikan ist der erste (und noch dazu riesige) Globus der Welt, der aus LEDs besteht. Geo-Scope ist das dazugehörige Steuerungswerkzeug, das den Globus verschiedenste Geodaten wie beispielsweise die Erdbebenaktivitäten auf dem Blauen Planeten darstellen lässt. Mit dem Webinterface Geo-Pallet können Interessierte je nach Interessensgebiete und Wissensdurst individuell skalierte Weltkarten gestalten.

Genau das ermöglicht auch die von Hajime Narukawa (JP) erdachte Software Authagraph. Sie erzeugt wunderschöne, gleichsam dezentrale Weltkarten, für deren Erstellung aus Hunderten Parametern ausgewählt werden kann. Der Clou: Dank einer speziellen Methode werden die Bilder verzerrungsfrei auf zweidimensionale Flächen übertragen.

Vom Sternenstaub zu neuen Sternen

Yuri Beletsky (UA)
So/Sun 2. 9. 10:00

Im Zuge einer Liveschaltung via Skype zeigt ESO-Photo-Ambassador Yuri Beletsky (UA) vom Carnegie Science Institute, wie er am Las Campanas Observatory in Chile zu nächtlicher Stunde – Zeitverschiebung! – mithilfe der besten erdgebundenen Teleskope zu faszinierenden Bildern aus dem All kommt.

The Big Planet: Giant Planet Jupiter

Damian Peach (UK)
Sa/Sat 1. 9. 15:00

Obwohl vom Berufsstand her „nur“ Amateur, zählt Damian Peach (UK) zu den weltbesten Astrofotografen. Er versteht sich besonders auf hochaufgelöste Planetenaufnahmen, die sich in der weltweiten astronomischen Community höchster Anerkennung erfreuen. Im Deep Space zeigt Peach am Beispiel Jupiter, wie durch entsprechende Bearbeitung selbst mit ganz gewöhnlichen Fernrohren atemberaubende Bilder gelingen und wie passionierte Amateurfotografen den Profi-Astronomen eine unentbehrliche Stütze bei der Weiterentwicklung der Sternenfotografie (gewesen) sind.

Deep Space Music

Maki Namekawa (JP), NOHlab/Plato Media Lab (TR)
Fr/Fri 31.8. 18:00
Sa/Sat 1. 9. 18:30
Mo/Mon 3. 9. 18:30

Bei Deep Space Music begegnen sich Klang und Bild, Musik und Computeranimation; der Projektionsraum wird zum intimen Erlebnisraum. Darin spielt die japanische Pianistin Maki Namekawa ein Programm mit Werken dreier visionärer Komponisten, die auch als große Denker gelten dürfen. Mit ihren Klavierrezitationen gratuliert sie Ryuchi Sakamoto (JP) zum 60., Philip Glass (US) zum 75. und John Cage (US) zum 100. Geburtstag.

Prix-Ars-Electronica-Preisträger Candaş Şişman (TR) gestaltet mit dem Team von NOHlab/Plato Media Lab (TR) eine einmalige Livevisualisierung: Um Namekawa Raum für spontane Improvisation zu lassen, arbeiten Şişman und Team live in Echtzeit. Sie greifen dabei aber auf ein Repertoire vorbereiteter Bildelemente zurück, die aus einer intensiven Beschäftigung mit den Stücken entstanden sind.

100YC [100 Year City]

Peter Tomaž Dobrila (SI), Tom Kovac (AU), Patrick Schumacher (DE)
Sa/Sat 1. 9. 19:30

Mit Ausstellungen, Symposien und verschiedenen Onlineprojekten blickt 100YC weit in die Zukunft der Europäischen Kulturhauptstadt Maribor 2012 voraus – nämlich bis zum Jahr 2112. Alles in allem beteiligen sich über 30 Universitäten sowie rund 100 Studios und Büros an dem aus 100 Teilprojekten zusammengesetzten Zukunftsentwurf. Peter Tomaž Dobrila (SI), Tom Kovac (AU) und Patrick Schumacher (DE) geben im Deep Space einen Einblick in den momentanen Stand des visionären Vorhabens.

Limelight

Fachhochschule Hagenberg (AT)
So/Sun 2. 9. 13:00 – 18:00
Ars Electronica Center, Deep Space

Limelight ist ein dreidimensionales Public Interaction Game, das mitzuspielen die Studiengänge Interactive Media und Digital Arts der FH Hagenberg im Rahmen von u19 – CREATE YOUR WORLD einladen. Der Held dieses in einer Welt der Magie angesiedelten Spiels ist ein kleiner Zauberer. Er versucht, durch die Dunkelheit an sein Ziel zu finden. Dabei sind geheimnisvolle Irrlichter seine Verbündeten. Hinter denen steckt niemand anderer als die Mitspielenden, die zu diesem Zweck mittels Trackingsystem als Lichtkugeln dargestellt werden. Wer dem Zauberer hingegen Steine in den Weg legen will, braucht dazu nichts weiter als ein Mobiltelefon: Ein SMS genügt, um Ungeheuer ins Spiel zu bringen.

Kartografische Schätze

Günter Kalliauer (AT)
So/Sun 2. 9. 18:30

Günter Kalliauer, Leiter des Welser Stadtarchivs, präsentiert kartografische Schätze, erzählt von ihrem Wert als unersetzbare Quellen für die Geschichtsforschung, ihrem hohen künstlerischen Wert und ihrer Funktion als Zeugnis der herausragenden intellektuellen Leistungen ihrer Urheber. Im Laufe seines Vortrags spannt der Historiker einen Bogen von einer mesopotamischen Tontafelkarte über die Mercatorkarten bis zu den Satellitenbildern der Gegenwart.