Jean-Thomas Bédard – THE BIG PICTURE https://ars.electronica.art/thebigpicture/de Festival Ars Electronica 2012 Mon, 27 Jun 2022 14:23:03 +0000 de-DE hourly 1 https://wordpress.org/?v=4.9.6 Große Konzertnacht https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/16/grosse-konzertnacht/ https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/16/grosse-konzertnacht/#comments Thu, 16 Aug 2012 08:31:08 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=788 So/Sun 2. 9. 19:30
Lentos Kunstmuseum Linz, Freiraum
Klangpark
Brucknerhaus, Großer Saal, Mittlerer Saal]]>


So/Sun 2. 9. 19:30
Lentos Kunstmuseum Linz, Freiraum
Klangpark
Brucknerhaus, Großer Saal, Mittlerer Saal

Lentos Kunstmuseum Linz, Freiraum
19:30 HEAVYLISTENING (DE): Tiefdruckgebiet

Brucknerhaus, Großer Saal
20:30 Bruckner Orchester Linz (AT), Dennis Russell Davies (Dirigent / US/AT), Martin Achrainer (Bassbariton / AT)
Philip Glass (US): Songs of Milarepa
Celine Desrumaux (FR): Countdown
Bruckner Orchester Linz (AT), Dennis Russell Davies (Dirigent US/AT)
Johannes Berauer (AT): Echoes of the Miraculous
Dirk Koy (DE): The City

Klangpark
21:25 Klangwolkenminiaturen Live, Marco Palewicz (AT), Chris Bruckmayr (AT), Maximilian Walch (AT), Michael Kaczorowski (AT)

Brucknerhaus, Großer Saal
22:00 Bruckner Orchester Linz (AT), Dennis Russell Davies (Dirigent / US/AT)
Misato Moshizuki (JP): Ima Koko
Daniel Franke, Cedric Kiefer (DE): unnamed soundsculpture
Bruckner Orchester Linz (AT), Dennis Russell Davies (Dirigent / US/AT)
Amr Okba (EG/AT): Etappe
Jean-Thomas Bédard, Alain Clavier (CA): This is a Recorded Message

Brucknerhaus, Mittlerer Saal
23:00 Ö1 Kunstradio

GX Jupitter-Larsen
Klammer & Gründler Duo
Kunstradio All Stars

Dieses Jahr feiert die Große Konzertnacht der Ars Electronica ihr zehnjähriges Bestehen. Seit 2002 bewegt sich diese Kooperation mit dem Brucknerhaus Linz und dem Bruckner Orchester Linz im Spannungsfeld zwischen Orchestermusik und digitalen Klängen einerseits und Live-Elektronik und Visualisierungen andererseits. Im Widerschein des Festivalthemas THE BIG PICTURE erlaubt die Große Konzertnacht einen offenen Blickwinkel auf eine moderne und auch akustisch global vernetzte Welt. Wie in der Klangwelt der Gegenwart stehen auch in der Großen Konzertnacht neue Virtuosen unmittelbar neben alten Meistern. Erzählerisch spannen sie einen Bogen von der Ruhe buddhistischer Lebensführung zu den aufwühlenden Ereignissen des Arabischen Frühlings.

Als kompromissloses Vorspiel entsteht im Freiraum des Lentos Kunstmuseum Linz das Tiefdruckgebiet von HEAVYLISTENING (DE). Mit Tiefbasslautsprechern getunte Autos sind die Instrumente dieser Inszenierung unterhalb der Hörschwelle.

Im Brucknerhaus eröffnen die drei vom tibetischen Yogi Milarepa inspirierten Songs of Milarepa von Philip Glass (US) in einer Fassung für Klavier und Bariton die Musiknacht. Die Songs of Milarepa wurden ursprünglich als Orchesterlieder verfasst und nun für Klavier und Bariton – speziell für den Sänger Martin Achrainer – umgearbeitet. Für die Visualisierung verantwortlichen zeichnen Tom Lorenz und Michael Mayr.

Zu einer Visualisierung von Leonard Wegscheider (AT) erklingen die dem Jazz sehr nahen Echoes of the Miraculous von Johannes Berauer (AT). In einer Phase politischer Umwälzung 2011 geschrieben, wischt die vierteilige Komposition in fast kindlicher Verspieltheit alle logischen Einwände gegen die Hoffnung auf eine bessere Zukunft beiseite.

Misato Mochizuki (JP) geht in ihrer Komposition Ima Koko (japanisch für „Hier, Jetzt“) von der buddhistischen Auffassung aus, der Kosmos sei in einem Staubkorn und die Ewigkeit in einem Augenblick enthalten: Ein Gongschlag wird in einer Dehnung von Zeit und Raum verlängert, bis sich alle Einzelteile dieser Klangstrecke offenbaren. Conny Zenk (AT) ergänzt die Klang- mit einer Bildwelt.

Amr Okba (EG/AT) setzt sich in seinem Werk Etappe mit dem Arabischen Frühling auseinander, indem der Rhythmus des Alltagstrotts akustisch gebrochen wird und eine innere Stimme zum Aufbegehren gegen die Despotie aufruft. Die kongeniale Visualisierung dazu stammt von Anna Blume (AT).

Drei Animationen aus dem Prix Ars Electronica sind die Intermezzi zwischen den Orchesterstücken. Celine Desrumaux (FR) entführt in Countdown zur Musik von Apparat in die Tiefe des Weltraums; The City von Dirk Koy/Equipo (DE) ist als Musikvideo für die Band Five Years Older entstanden. Die unnamed soundsculpture von Daniel Franke (DE) und Cédric Kiefer (DE) verbindet Tanz, Computeranimation und das Musikstück Kreukeltape von Machinefabriek zu einer überzeugenden Symbiose.

Marco Palewicz (AT), Chris Bruckmayr (AT), Maximilian Walch (AT) und Michael Kaczorowski (AT) nehmen sich der eingereichten Klangwolkenminiaturen an, schütteln sie live kräftig durch und basteln aus ihnen Klangkulissen und Tracks. Von atmosphärisch bis tanzbar ist alles dabei, die Inspiration folgt der Stimmung des Moments, Rhythmen, Melodien, Stimmwerk und sonstiges Eingereichtes wird immer wieder neu aneinandergesteckt und wieder auseinandergerissen. Dabei ergibt sich eine Klangmelange, die die persönlichen Musikerfahrungen und –hintergründe der Protaganisten reflektiert und von Doom Techno über Noise hin zum Brachialschlager und Elektropop reicht.

Die immer noch aktuelle Arbeit This is a Recorded Message des Filmemachers Jean-Thomas Bédard (CA) mit dem Komponisten Alain Clavier (CA) aus dem Jahr 1973 übt Kritik an der Konsumorientierung unserer Zeit, indem sie Hunderte Werbespots zu einem großen Fragment montiert.

Zum krönenden Abschluss feiert die Ars Electronica gemeinsam mit Ö1 das 25-jährige Bestehen von Kunstradio. Als Gratulanten des Jubiläums treten spezielle Acts auf: der Noisan, Radiokünstler und Autor GX Jupitter-Larsen präsentiert sein Programm Loud Luggage / Booming Baggage. Das Klammer & Gründler Duo als Kunstradio-Urgestein bezeugen ihren Ruf als Pioniere der performativen elektroakustisch-improvisierten Musik. Schließlich spielen die Kunstradio All Stars in einer Live-Session auf. Mit dabei Robert Adrian, Sam Auinger, Seppo Gründler, Horst Hörtner, Rupert Huber, Josef Klammer, Norbert Math, Elisabeth Schimana, Andrea Sodomka und Gerfried Stocker.

Resonant Bridges is the latest step in the successful collaboration of the Bruckner Orchestra Linz under Dennis Russell Davies, the Brucknerhaus Linz and Ars Electronica. Their aim is to test innovative ways of combining music and new visual forms of expression. Curators: Dennis Russell Davies, Wolfgang Winkler, Heribert Schröder, Gerfried Stocker.

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THE BIG PICTURE Cinema https://ars.electronica.art/thebigpicture/de/2012/08/08/the-big-picture-cinema/ Wed, 08 Aug 2012 08:46:51 +0000 https://ars.electronica.art/thebigpicture/?p=676 Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
Brucknerhaus]]>
THE BIG PICTURE Cinema
Do/Thu 30. 8. 10:00 – 19:00
Fr/Fri 31. 8. 10:00 – 17:30
Sa/Sat 1. 9. 10:00 – 16:30
So/Sun 2. 9. – Mo/Mon 3. 9. 10:00 – 19:00
Brucknerhaus

Q&A mit/with Peter Sasovsky (Heaven + Earth + Joe Davis / US)
Sa/Sat 1. 9. 15:30 – 16:00
So/Sun 2. 9. 15:30 – 16:00

Q&A mit/with Sebastian Frisch (Whisper Down The Lane / DE)
Fr/Fri 31.8. 13:00 – 13:30
Sa/Sat 1. 9. 17:00 – 17:30

Das BIG PICTURE Cinema zeigt Filme, die im Wortsinn unnachahmliche Welt-Bilder schaffen und/oder Menschen in den Mittelpunkt rücken, die mit ihrer Arbeit auf verblüffende und inspirierende Weise Grenzen überschreiten und damit neue Sichtweisen ermöglichen.

Heaven + Earth + Joe Davis von Peter Sasowsky (US) ist ein Porträt des faszinierenden Wissenschaftlers, Forschers und Künstlers Joe Davis (US), der konsequent alle akademischen Grenzen ignoriert und künstlerische Praxis nahtlos mit wissenschaftlicher Arbeit verbindet. Bei der Ars Electronica 2012 wird er einmal mehr für eine herausragende Arbeit (in diesem Jahr: bacterial radio) ausgezeichnet. Zu seinen Experimenten und Verdiensten gehört unter anderem, die Vaginalkontraktionen von Balletttänzerinnen zur Kommunikation mit Außerirdischen im All genutzt, Lyrik in DNA übersetzt und eine Skulptur zur Rettung der Welt geschaffen zu haben.

19.000 Menschen aus 160 Nationen haben am 10.10.2010 Episoden, Ereignisse und Momente aus ihrem Leben filmisch dokumentiert und sie als Elemente für das bislang größte kollaborative Filmprojekt der Geschichte zur Verfügung gestellt. One Day on Earth von Kyle Ruddick (US) verbindet die weltweit simultan stattfindenden Tragödien, Triumphe, tragischen Konflikte wie auch Momente der Liebe zu einem „Big Picture“ der Menschheit.

In Passage 2011 dokumentiert Christian Schoen (DE) die irrwitzige Reise zweier Künstler über die Alpen zur Biennale in Venedig: In einer dreiwöchigen regen- und schneereichen Tortur haben die beiden Künstler Wolfgang Aichner und Thomas Huber (DE) ein selbst gebautes Boot u. a. über den mehr als 3.000 m hohen Schlegeisgletscher in den Alpen gehievt.

Mit Whisper Down The Lane hat eine Gruppe Salzburger StudentInnen um Sebastian Frisch (DE) die in vielen afrikanischen Staaten kursierenden Halbwahrheiten und Gerüchte über HIV und AIDS aufgegriffen. An den Folgen der Informationsdefizite leiden vor allem Frauen und Kinder. Der Film ist Teil einer sensiblen Bewusstseinsbildungskampagne.

Unzufrieden mit der österreichischen Berichterstattung über den Arabischen Frühling reist die Schülerin Agnes Aistleitner (AT) – u19-Preisträgerin des Prix Ars Electronica 2012 – auf eigene Faust nach Ägypten, um für ihr Video State of Revolution selbst auf der Straße und auf Märkten Gespräche zu führen und sich ein eigenes Bild zu machen.

Der immer noch aktuelle konsumkritische Animationskurzfilm This is a Recorded Message von Jean-Thomas Bedard (CA) mit Musik des Komponisten Alain Clavier (CA) aus den 1970er-Jahren ist Programmbestandteil auch der Großen Konzertnacht.

Ein Schwerpunkt des BIG PICTURE Cinema ist dem bahnbrechenden kanadischen Experimentalfilmkünstler Arthur Lipsett (1936–1986) gewidmet, der mit seinen akribisch montierten, collageartigen Kurzfilmen Regisseure wie Stanley Kubrick und George Lucas prägend beeinflusste. Die Avantgardearbeit Very Nice, Very Nice besticht mit dem Zusammenspiel von Fotografie und Sound, Trip Down Memory Lane als mit kuriosen Schlagzeilen aus 50 Jahren arbeitendes explosives Remake der Vergangenheit. 21-87 gilt als Lipsetts Meisterwerk, das auf sehr spirituelle Weise den Einzelnen in den Mittelpunkt stellt.

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