Große Konzertnacht


SO 7.9.2014, 19:00-19:45, LENTOS Kunstmuseum Linz, Auditorium
SO 7.9.2014, 20:00-24:00, Brucknerhaus, Großer Saal

Wichtige Information

Aufgrund gravierender familiärer Umstände konnte Michael Nyman nicht bis zu den finalen Probenarbeiten seiner Komposition in Linz bleiben, daher kann das Stück Symphony Nr. 3 – Symphony of Sexual Songs im Rahmen der Großen Konzertnacht 2014 nicht aufgeführt werden. Wir arbeiten bereits daran, die Premiere im Jahr 2015 nachholen zu können.

Orchestermusik und digitale Klänge einerseits, Live-Elektronik und Visualisierungen andererseits: Seit 2002 sind das die programmatischen Pole der Großen Konzertnacht von Ars Electronica Festival,  Brucknerhaus Linz und Bruckner Orchester Linz.

Atmende Trommeln

Ihren Anfang nimmt sie mit dem 2014 erarbeiteten szenischen Solo-Konzert für Schlagwerk und Elektronik Trommeln ist ein Dehnbarer Begriff (Drumming is an Elastic Concept) von Josef Klammer (AT) im Auditorium des LENTOS Kunstmuseum Linz. Klammer tauscht dabei die herkömmlichen Trommelfelle aus Plastik gegen Gummihäute aus. Das verlangsamt und dehnt die Trommelschläge so, dass das „Atmen“ der Trommeln hörbar wird.

Kriegsmusik

Im Brucknerhaus schließt das Bruckner Orchester Linz  (AT) unter der Leitung von Dennis Russell Davies (US / AT) mit Philip Glass‘ Ouverture for 2012 an. Das Werk mit den martialischen Schlagwerkpassagen ist als Auftragskomposition für den 200. Jahrestag des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges entstanden. In der Musikgeschichte steht es nun Seite an Seite mit dem gleichnamigen Stück von Peter Iljitsch Tschaikowsky zum Gedenken an die napoleonische Schlacht bei Borodino.

Zweierlei Schimären

Dank eines Auftrags von Bruckner Orchester Linz und Land Oberösterreich an den oberösterreichischen Komponisten Marco Lemke ist auch Les chimères entstanden. Lemke arbeitet bevorzugt mit klassischen Musikformaten, die er mit neuen Klängen füllt.
Dem Philosophen Ludwig Wittgenstein ist die dazu gestaltete Live-Animation Everything We See Could Also Be Otherwise von Arotin & Serghei (AT/RU) gewidmet. Das Duo schafft eine Live-Animation seiner Installation Infinite Screen. Iris-Scans, Flying Cells aus dem Ars Electronica Biolab, Bildmaterial aus dem Teilchenbeschleuniger des CERN sowie die grotesken Gesichter der Schimären von Notre-Dame-de-Paris sind das Material dafür.

Artefacts und Sexual Songs

Von den Chimären gehen das Orchester und Dirigent Davies zu Artefacts über. So heißt das dreisätzige Stück von Julia E. Howell, dem biografische Tonaufnahmen etwa von Fiddlekonzerten im Familienkreis oder Karnevalsumzügen in New Orleans zu Grund gelegt sind. Die Visualisierung dazu gestaltet mit Remo Rauscher (AT) ein aufsteigender junger Visual- und Filmkünstler aus Oberösterreich. Erotisches liegt der darauf folgenden Symphony No. 3 von Michel Nyman (UK) zu Grunde, die den außergewöhlichen Namen Symphony of Sexual Songs trägt. Simultan zur Musik läuft Nymans auf Bach anspielender Film The Art of Fugue. Er besteht aus einer einzigen 28minütigen Seqeuenz, die Nyman nahe seines Wohnsitzes in Mexico City gedreht hat.

Maschinenstimmen

Rutger Zuydervelt (NL) von Machinefabriek präsentiert zwei für das Konzert adaptierte Installationen. Stay Tuned ist eine sich langsam entfaltende Komposition aus 150 Aufnahmen des Kammertons A, die von ebensovielen MusikerInnen aufgenommen und zum Stück beigetragen worden sind. Stadsverwarring, ursprünglich als Soundtrack für ein Heizkraftwerk geschaffen, führt die ZuhörerInnen akustisch in das Herz der dort klangvoll tätigen Maschinen.

Pionierinnen der elektronischen Musik

Mit drei Videozwischenspielen erinnert die Große Konzertnacht an drei schon in den 1960ern aktive Pionierinnen der elektronischen Musik: Falling (1964) mit der Invention for Radio No.1 von Delia Derbyshire (UK) und Barry Bermange (UK), fordømmelse (1962) von Else Marie Pade (DK) und Four Aspects von Daphne Oram (UK).

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