Momentrium

h.o (JP)
DO 4.9.2014, 9:00-17:30, 19:00-23:00
FR 5.9.2014, 9:00-17:00, 19:00-23:00
SA 6.9.2014, 9:00-16:00, 19:00-23:00
SO 7.9.2014, 13:00-15:30
MO 8.9.2014, 11:30-17:30

Mariendom

Mit der Reihe Momentrium hat die japanische Gruppe h.o begonnen, mit Hilfe leuchtender Pfeile Momente zu sammeln. Jede Installation der Reihe bezieht sich auf Tatsachen im Hier und Jetzt. Und zwar auf solche, die wie die Umlaufbahn des Mars nicht sichtbar und doch fest in unserem Bewusstsein verankert sind. Das alle Arbeiten verbindende Medium ist das universelle Zeichen des richtungsgebenden Pfeils.

Momentrium #1 core

Bei der 2012 gestalteten Installation Momentrium #1 core weist der leuchtende Pfeil auf den Erdkern. Jedermann und jederfrau weiß, dass die Erde einen Kern hat – doch für wen fühlt sich dieser Umstand wirlich real an? Momentrium #1 core dient in aller Stille und unauffällig als Brücke zwischen Wissen und Wirklichkeit. Ganz exakt, denn die Installation berücksichtigt auch geografische Faktoren wie die genaue Ortslage und Seehöhe sowie die Erdrotation, die jeweils minimale Unterschiede der exakten Achse zum Erdkern hinunter bedingen.

Momentrium #2 future

Als zweite Installation der Reihe Momentrium verweist Momentrium #2 future aus dem gegenwärtigen Augenblick in die Zukunft der BetrachterInnen. Je nach ermittelter Position der Menschen rund um die Installation zeigt der Pfeil stets in die entgegengesetzte Richtung. Wer dem Pfeil zu folgen versucht, wird feststellen, dass er sich sofort wieder in Gegenposition ausrichtet. h.o drücken damit symbolisch aus, dass die Zukunft nur in unserer Vorstellung eine lineare Fortschreibung der Gegenwart ist. Doch in die Zukunft zu gelangen, gelingt nur dadurch, von einem Moment in den nächsten zu steigen.

Momentrium #3 mars

Bei der dritten Arbeit in der Reihe gilt das Interesse von h.odem Mars: ein illuminierter Zeiger an einem beweglichen Roboterarm weist punktgenau auf den jeweils aktuellen Stand des roten Planeten. Hin und wieder unterbricht der Roboter seine Tätigkeit als interstellarer Wegweiser und zeichnet in einer fließenden Bewegung die komplizierte Flugbahn des Mars nach. Gerade am Schauplatz Linz ist diese Arbeit auch als Reverenz an den Astronomen Johannes Kepler zu verstehen. Denn Kepler war es schließlich, der die Gesetzmäßigkeit der Planetenbewegungen entdeckte und damit auch Fragen zum menschlichen Selbstverständnis aufwarf.

h.o
Naohiro Hayaishi, Hideaki Ogawa, Emiko Ogawa, Takeshi Kanno

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