Der Erste Weltkrieg in Linz
Das Linzer Stadtarchiv zeigt bisher unveröffentlichte Bilder im Deep Space des Ars Electronica Center
Pressetext „Deep Space LIVE: Der Erste Weltkrieg in Linz“ / PDF
Ars Electronica Blog: Interview mit Markus Altrichter
(Linz, 24.3.2014) Am Donnerstag, 27. März, 20 Uhr, stehen im Deep Space des Ars Electronica Centers die Auswirkungen des Ersten Weltkriegs in Linz im Mittelpunkt einer historischen Betrachtung von Markus Altrichter vom Linzer Stadtarchiv. Kriegseuphorie, überschäumender Patriotismus, die militärischen Einrichtungen und Formationen in der Stadt, die Einbindung der Zivilbevölkerung in den Krieg, die Lebensmittelrationalisierung, die Kriegspropaganda, aber auch die Kriegsmüdigkeit und die zahlreichen Opfer des Krieges werden anhand von historischen Fotografien und Dokumenten anschaulich gemacht.
Die Veranstaltung geht auf eine Initiative von Vizebürgermeister Mag. Bernhard Baier zurück, der den Ersten Weltkrieg als Musterbeispiel sieht, wie man Lehren aus der Geschichte ziehen kann: „Wie Europa in den Krieg gezogen wurde, aber man auch 1918 nicht in der Lage war, dauerhaft die Voraussetzungen für Demokratie und Frieden zu schaffen, ist als besonderes Beispiel verfehlter Politik zu werten.“
Linz 1914-1918
Die Katastrophe, in die die österreichisch-ungarische Monarchie schlitterte, war bereits im Dezember 1914 absehbar: Zu diesem Zeitpunkt hatte die k.u.k. Armee einen Ausfall von 1,2 Millionen Soldaten – von insgesamt 3,35 Millionen – durch Tod, Verwundung oder Gefangenschaft erlitten. Oberösterreich allein wies von rund 80.000 Eingerückten 22.500 – das waren fast 30 Prozent – Gefallene auf.
In Linz sorgte die unregelmäßige und unzureichende Lebensmittelver-sorgung wiederholt für Unruhe in der Bevölkerung. Im Jänner 1918 streikten die Arbeiter in der Lokomotivfabrik Krauß und Comp., in der Tabakfabrik, in der Schiffswerft, in der Staatsbahnwerkstätte sowie in anderen größeren und kleineren Betrieben. Längst ging es nicht mehr nur um die Verbesserung der Ernährungslage, sondern auch um das Erreichen eines Friedensschlusses und die Demokratisierung der Gemeinden.
Aufgrund des Waffenstillstandes und des Auseinanderbrechens der österreichisch-ungarischen Monarchie in einzelne Nationalstaaten musste Kaiser Karl I. am 11. November 1918 auf die Regierungsgeschäfte verzichten und ging zunächst in die Schweiz ins Exil. Am 12. November 1918 wurde in Wien von der Provisorischen Nationalversammlung schließlich die Errichtung der Republik Deutschösterreich beschlossen.
Deep Space LIVE
Jeden Donnerstag, 20 Uhr (ausgenommen Feiertage) lädt das Ars Electroni-ca Center zu einem „Deep Space LIVE“. Hochauflösende Bildwelten im For-mat von 16 mal 9 Metern treffen dabei auf fachkundigen Kommentar, unter-haltsame Doppel-Conférencen oder musikalische Improvisation. Ob nun kunsthistorische Spurensuche, Weltraumflug, Entdeckungsreise in die Nanowelt oder LIVE-Konzert – „Deep Space LIVE“ steht für aufschlussreiche Unterhaltung inmitten beeindruckender Bildwelten. Mit einem gültigen Museumsticket ist der Eintritt kostenlos.
http://www.flickr.com/photos/arselectronica/13377381235/
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