Wissenschaft und Kunst im Dialog:
Fraunhofer und Ars Electronica widmen sich der Komplexität in Kunst und Medizin
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Interview mit Bianka Hofmann von Fraunhofer MEVIS am Ars Electronica Blog
(3.6.2018 / Berlin, Linz) Dienstag, 5. Juni 2018, lädt die Fraunhofer-Gesellschaft im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Wissenschaft und Kunst im Dialog“ zur Podiumsdiskussion nach Berlin, Thema des Abends ist die Komplexität in Kunst und Medizin. Horst K. Hahn, Institutsleiter bei Fraunhofer MEVIS, und Gerfried Stocker, künstlerischer Leiter der Ars Electronica, halten zunächst Impulsvorträge, die sich dem Thema „Komplexität“ aus verschiedenen Richtungen nähern: Wie wirkt sich die stetig steigende Menge von Informationen und Bilddaten auf die Medizin aus, welche Rolle wird die Künstliche Intelligenz dabei spielen? Und wie können KünstlerInnen dazu beitragen, die steigende Komplexität neuer Technologien greifbar zu machen und damit den gesellschaftlichen Diskurs zu katalysieren? Der künftigen Beziehung von Mensch und Maschine in der Chirurgie widmet sich dann die taiwanesische Künstlerin Yen Tzu Chang mit ihrer Performance „Whose Scalpel“.
Fraunhofer knüpft Dialog zwischen Kunst und Wissenschaft
Seit 2003 präsentiert die Fraunhofer-Gesellschaft regelmäßig Kunstausstellungen, die sich mit der Verbindung zwischen den beiden Welten Wissenschaft und Kunst befassen. KünstlerInnen und WissenschaftlerInnen sollen dabei die Chance bekommen, in einen Dialog zu treten, Kontakte zu knüpfen und Gemeinsamkeiten auszuloten. Genau dieses Ansinnen hat Fraunhofer auch mit der Linzer Ars Electronica zusammengeführt: Beide Institutionen arbeiten daran WissenschaftlerInnen und KünstlerInnen im Rahmen von Residenzprogrammen zusammenzubringen. Kunstschaffenden erhalten so die Gelegenheit, über mehrere Wochen die Laboratorien und Werkstätten führender Forschungseinrichtungen zu besuchen, um dort die WissenschaftlerInnen, ihre Arbeiten und neue Technologien kennenzulernen.
Wie inspirierend ein solcher Austausch sein kann, zeigt das Projekt mit der taiwanesischen Künstlerin Yen Tzu Chang und dem Fraunhofer MEVIS in Bremen im Rahmen des European Digital Art and Science Network, das den Fokus auf Bildung und die nächste Generation richtete. Im Zuge der „STEAM Imaging“ Residency erhielt Yen Tzu Chang Zugang zu aktuellen Forschungen und Technologien und befasste sich insbesondere mit der von Fraunhofer MEVIS entwickelten Expertenplattform MeVisLab zur Entwicklung medizinischer Softwaresysteme. Gemeinsam mit den WissenschaftlerInnen gestaltete die Künstlerin Workshops für SchülerInnen und entwickelte im Laufe der Residenz ihr eigenes Kunstwerk, die Performance-Installation „Whose Scalpel“.
„Residencies haben sich als wirklich fruchtbares Format für die konkrete Auseinandersetzung zwischen Kunst und Wissenschaft erwiesen“, sagt Veronika Liebl, die als Co-Direktorin des Ars Electronica Festival schon seit Jahren mit Fraunhofer MEVIS zusammenarbeitet: „Residencies lassen Raum für ein intensives Experimentieren, ihre Ergebnisse machen komplexe, wissenschaftliche Themen und technologische Auswirkungen für eine breite Öffentlichkeit sichtbar und verständlich.”
Ars Electronica Residency Network spannt sich um die ganze Welt
Die Linzer Ars Electronica organisiert solche Residenzen bereits seit Jahren, unter anderem mit dem Teilchenforschungszentrum CERN in Genf, der ESA, der ESO oder der australischen Queensland University. Neben dem interdisziplinären und interkulturellen Austausch geht es dabei stets auch um die Beförderung künstlerischer Qualitäten und Erschließung neuer Betätigungsfelder für KünstlerInnen in Forschung und Innovation – etwa im Rahmen der STARTS-Initiative der Europäischen Kommission, deren Ziel es ist, Kunst und Kreativität in informations- und kommunikationstechnologische Innovationsprozessen zu integrieren.
http://www.flickr.com/photos/arselectronica/36264135374/
Whose scalpel / Fotocredit: Florian Voggeneder / Printversion
http://www.flickr.com/photos/arselectronica/37099264385/
Whose scalpel / Fotocredit: Florian Voggeneder / Printversion