40 Years of Humanizing Technology – Art, Technology, Society

Ars Electronica zeigt Ausstellung in Shenzhen

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Interviews mit den beiden Kuratoren der Ausstellung / Ars Electronica Blog
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(Linz, Shenzhen / 29.10.2019) Mit „40 Years of Humanizing Technology – Art, Technology, Society“ eröffnen Ars Electronica, die chinesische Central Academy of Fine Arts (CAFA) und die Design Society Shenzhen am 2. November 2019 ihre erste gemeinsame Ausstellung im Sea World Culture and Arts Center in Shenzhen. Im Mittelpunkt der Schau steht die 40-jährige Geschichte der Linzer Ars Electronica und damit das (medien-) künstlerische Bemühen um eine Technologieentwicklung, die in erster Linie uns und den Anliegen unserer Gesellschaft(en) und nicht der Ökonomie verpflichtet ist. CAFA wiederum steuert ausgewählte Beiträge der chinesischen Medienkunstszene zu dieser Auseinandersetzung bei. „40 Years of Humanizing Technology – Art, Technology, Society“ ist bis 16. Februar 2020 im Sea World Culture and Arts Center in Shenzhen zu sehen.

Von der Automatisation zur Autonomisation
Ausgangspunkt der Ausstellung ist unsere globale digitale Gesellschaft hier und jetzt; 4,5 Milliarden Menschen, die das World Wide Web heute nutzen um zu arbeiten, einzukaufen, zu spielen, sich untereinander auszutauschen und sich zu informieren. Menschen, in deren alltäglichen Leben Technologie allgegenwärtig und selbstverständlich ist. Und doch; dies war erst der Anfang.

Dank der heute verfügbaren Rechenleistung und den riesigen Datenmengen, die unsere digitale Gesellschaft produziert, entfalten nun erstmals künstliche neuronale Netze ihr disruptives Potential. Wir erleben die Stunde des „Machine Learnings“ und anderer Anwendungen von „Künstlicher Intelligenz“, die nicht mehr von uns programmiert werden, sondern „sich selbst aus Daten lernen“. Wenngleich diese Systeme über keine Intelligenz wie wir Menschen verfügen, künden sie dennoch vom Übergang von der bloßen Automatisation zur Autonomisation. Technologie wird damit noch leistungsfähiger, noch mächtiger.

Humanizing Technology!
Was soll Technologie aber in der Zukunft leisten? Und welche Rolle wollen wir Menschen spielen? Es gilt unseren Platz in der digitalen Welt neu bestimmen und dabei uns und unsere Wünsche in den Mittelpunkt rücken. Es geht darum, unsere Bedürfnisse, unsere Werte und unser Selbstverständnis als digitale BürgerInnen zu klären und selbstbewusst zu fragen, wie Technologie uns helfen kann, diese Vorstellungen umzusetzen. Wir müssen durchsetzen, dass digitale Räume so gestaltet werden, dass wir uns in ihnen wohl und sicher fühlen können und dass die Hoheit über unsere Daten bei uns liegt. Wir haben einzufordern, dass Anwendungen von „Künstlicher Intelligenz“ transparent und keine Black Boxes sind und wir haben dafür zu sorgen, dass die Gestaltung von Schnittstellen zwischen Menschen und Maschinen sich an unseren Bedürfnissen orientiert und nicht umgekehrt, wir uns an Maschinen anpassen müssen.

Für all das steht „Humanizing Technology“. Es ist die (Auf-)Forderung, Technologie zu entwickeln, die für uns einzelne und uns als Gesellschaft nützlich und sinnvoll ist und diese Technologie so zu gestalten, dass alle von uns sie einfach und intuitiv nutzen können. „Humanizing Technology“ heißt den technologischen Fortschritt neu zu bewerten. Was es dagegen nicht bedeutet ist, dass Technologie bloß sympathischer, vertrauenserweckender oder cooler wird – und sich seitens der IT-Industrie besser verkaufen lässt.

Anhand ausgewählter künstlerischer Projekte zeigen Ars Electronica, CAFA und die Design Society mit welch großer Sensibilität und feinem Gespür KünstlerInnen seit nunmehr 40 Jahren die der Digitalen Revolution und ihren disruptiven Auswirkungen analysieren, sichtbar machen und kommentieren. Und die Schau macht deutlich, welch hohe Expertise die (Medien-) Kunst darin besitzt, eine breite Öffentlichkeit in einen Zukunftsdiskurs zu involvieren, der von Kritikfähigkeit, Selbstbewusstsein und Optimismus getragen ist. „40 Years of Humanizing Technology – Art, Technology, Society“ ist bis 16. Februar 2020 im Sea World Culture and Arts Center in Shenzhen zu sehen.

Central Academy of Fine Arts (CAFA)
Die Central Academy of Fine Arts (CAFA) zählt zu den renommiertesten Kunsthochschulen Chinas. Mit Ausbildungsprogrammen in Bildender Kunst, Design, Architektur und Geisteswissenschaften legt CAFA den Fokus auf zeitgenössische Kunst. Die Akademie genießt weltweite Anerkennung im Bereich der Kunstvermittlung.

Design Society
Die Design Society ist eine innovative Kulturinitiative, deren internationales Netzwerk Partner aus Kunst, Bildung, Wissenschaft und Wirtschaft umfasst. Ziel der Design Society ist es, tradierte Grenzen zwischen kulturellen Territorien zu überwinden und neue Formen der Kooperation und kreative Praktiken zu befördern.

Ars Electronica EXPORT
Abuja, Athen, Bangkok, Berlin, Bilbao, Brüssel, Buenos Aires, Doha, Florenz, Kiew, London, Madrid, Mexico City, Moskau, Mumbai, New York, Osaka, Peking, Sao Paulo, Seoul, Shanghai, Singapur, Tokio, Tunis, Venedig, Zaragoza – seit 2004 realisiert Ars Electronica EXPORT gemeinsam mit Partnern aus Kunst und Kultur, Wissenschaft und Bildung, Wirtschaft und Industrie Projekte in aller Welt. Die Bandbreite reicht dabei von Ausstellungen und Präsentationen über Konferenzen und Workshops bis zu Performances und Interventionen. Inspiriert sind all diese Aktivitäten stets von den unzähligen Ideen und Visionen aus dem weltweiten Netzwerk von Ars Electronica.

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Meandering River – Onformative (DE), kling klang klong (DE) / Fotocredit: Onformative / Printversion

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Pluto and Proserpina: Proserpina#E_07 – Quayola (IT) / Fotocredit: Quayola (IT), Courtesy of bitforms gallery / Printversion

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The Art of Deception – Isaac Monté (BE), Toby Kiers (US) / Fotocredit: Vanessa Graf / Printversion

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The Wall of Gazes – Mariano Sardón (AR) in collaboration with Mariano Sigman (AR) / Fotocredit: vog.photo / Printversion

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Modified Paradiese: Dress – AnotherFarm (JP) / Fotocredit: AnotherFarm / Printversion