Ausstellungseröffnung: Pingo ergo sum – das Bild fällt aus dem Hirn
Performance mit Adi Hoesle und Liveschaltung in die Kunsthalle Rostock
DO 5.4.2012 / 20:00 / Ars Electronica Center
(Linz, 3.4.2012) Von 6. April bis 27. Mai zeigt das Ars Electronica Center die neue Ausstellung „Pingo ergo sum“. Im Mittelpunkt steht dabei die Kunst des „Brain Paintings“, bei der Bilder ohne Zuhilfenahme der Hände, von Tastatur oder Maus gemalt werden. Mittels eines Brain-Computer-Interface (BCI), werden die Gehirnströme der oder des Malenden gemessen und an einen Computer übertragen. Nur Kraft der eigenen Gedanken kann hier aus einer ganzen Palette an Pinseln, Formen und Farben gewählt und Bilder gemalt werden. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am Donnerstag, 5. April wird Adi Hoesle (DE) im Deep Space des Ars Electronica Center ein solches „Brain Painting“ erstellen. Darüber hinaus ist eine Schaltung in die Kunsthalle Rostock geplant, wo sich seit einer Woche ebenfalls alles um das „Brain Painting“ dreht. Vor Ort in Rostock ist eine Locked-in PatientIn, die per Live-Schaltung im Deep Space des AEC zu sehen sein wird.
Selber Ausprobieren
Die Ausstellung „Pingo ergo sum” präsentiert Zeitraffer-Videos vom Entstehungsprozess verschiedener „Brain Paintings”und bietet BesucherInnen immer wieder die Möglichkeit, deutschen und österreichischen KünstlerInnen, wie etwa Erwin Wurm, Franz West und Christian Stock per Live-Stream bei der Erstellung ihrer Bilder zusehen. Wer selber ein solches „Brain Painting” malen möchte hat von 6. bis 27. April die Möglichkeit dazu. Anmeldung bitte unter 0732.7272.51 oder center@aec.at. Von zuhause kann die Erstellung eines „Brain Paintings” auch über die Website ping-ergo-sum.de verfolgt werden.
Brain Painting
Am Anfang stand das BCI – das Brain-Computer-Interface. Hierbei handelt es sich um eine Software, die es Locked-in ermöglicht, mit Ihrer Umwelt in Kontakt zu treten. Über die Idee des Brain-Computer-Interface entwickelte Adi Hoesle das „Brain Painting”, das gelähmten Menschen, die unfähig sind sich sprachlich oder durch Bewegungen verständlich zu machen, die Möglichkeit bietet, über die Decodierung ihrer Gehirnmustern zu malen. Im Rahmen erster kleiner Ausstellungen wurden 2007/2008 BesucherInnen eingeladen „Brain Painting” auszuprobieren. Künstler wie Neo Rauch und Thomas Ruff folgten. Aus dieser Zeit stammt auch die Idee zu “Pingo ergo sum – das Bild fällt aus dem Hirn.”
Adi Hoesle
1959 geboren, absolvierte Hoesle nach dem Abitur eine Ausbildung zum Fachpfleger für Anästhesie und Intensivmedizin. Danach wechselte er das Metier und studierte Kunst an der Freien Kunsthochschule Nürtingen. Seit dem Beginn der 1990-er Jahre beschäftigt sich Adi Hoesle mit Rückbildungsmaßnahmen im Kunst-und Kulturbetrieb sowie in Forschung und Wirtschaft.
pdf Pressetext „Pingo ergo sum“
http://www.flickr.com/photos/arselectronica/6895271266/
Brain Painting / Michael Kaczorowski / Printversion / Album
httpv://www.youtube.com/watch?v=D61ewavGWL8&feature=player_embedded